[Einleitung]
Aktuell bin ich in so einer Art TV-Serien-Modus und schaue mir alle möglichen Serien an. Bei vielen komme ich gar nicht bis zum Ende der ersten Staffel. Bei anderen hingegen falle ich in kleines inhaltliches Loch, wenn die gesamte Serie erschöpft ist und bis zum Ende gesehen wurde. Zu welcher Kategorie mag „The Big Bang Theory“ gehören? Anhand der zahlreichen Erfolge und Auszeichnungen kann das Ergebnis eigentlich nicht schlecht sein. Die Schöpfer Chuck Lorre Bill Prady schufen 2007 eine TV-Produktion, die sich vorrangig mit einer Art Männer-WG befasst, in der praktisch ausschließlich Nerds hausen, deren Sozialverträglichkeit ständig strapaziert wird. Ich konnte mir die kurzen, dafür aber recht zahlreichen Sendungen der ersten Staffel ansehen und berichte. In den führenden Rollen sehen wir Johnny Galecki, Jim Parsons, Kaley Cuoco-Sweeting, Simon Helberg, Kunal Nayyar.
[Inhalt]
Die beiden brillanten Nachwuchsphysiker Leonard (Johnny Galecki) und Sheldon (Jim Parsons) sind beste Freunde und teilen sich gemeinsam ein Appartement. Ihre Freizeit gestalten die Genies mit Film- und Serienmarathons, Computerspielen und kleinlichen Diskussionen über ihre Lieblingsthemen. Als in der gegenüberliegenden Wohnung die attraktive junge Penny (Kaley Cuoco) einzieht, wird ihr Leben auf den Kopf gestellt. Beide sind nicht mit zwischenmenschlichen Beziehungen vertraut und haben keine Verabredungen. Soziale Veranstaltungen sind ihnen fremd. Dasselbe gilt für ihre Freunde Wolowitz (Simon Helberg) und Koothrappali (Kunal Nayyar) – ersterer hört sich gerne selbst reden, Koothrappali dagegen traut sich nicht einmal, attraktive Frauen anzusehen, geschweige denn mit ihnen zu reden.
Während Sheldon von Anfang an keine Chancen bei Penny sieht, legt sich Leonard ins Zeug, um bei der hübschen Nachbarin zu landen. Doch dies gestaltet sich als schwierig, denn Penny ist völlig anders als die beiden Intellektuellen: Sie arbeitet als Kellnerin und hat nichts übrig für Quantenphysik. Zwei Welten prallen aufeinander und die Genies haben vielleicht mehr von der einfach gestrickten Penny zu lernen als andersherum…
(Quelle: Online-Filmdatenbank, ofdb.de)
[Kommentar]
Skepsis war bei mir angesagt, als ich mich „The Big Bang Theory“ widmen wollte. Und ich tat es dann auch. Denn ich war der Meinung, dass eine TV-Serie, die nahezu ausschließlich innerhalb von Sets in Studios abläuft, bei der immer wieder die gleichen wenigen Figuren agieren und keine Außenaufnahme ein Stelldichein bekommt, können gar nicht richtig gut sein. Doch ich wurde sozusagen eines besseren belehrt und bekehrt. Fantastisch, wie es den Machern konzeptionell und inhaltlich gelang, mit nur wenigen beteiligten Mimen sehr viel Unterhaltung zu erzeugen. Und ebenfalls bemerkenswert, wie den Darstellern die authentische Wiedergabe vor der Kamera gelangen. Immerhin bekommen wir hier recht schräge Figuren vorgesetzt.
Daraus entsteht auch der Großteil der Stimmung und guten Unterhaltung. Sie, also die führenden Charaktere, sind es, die das Publikum bei Laune halten. Sie sind Quell des Humors und der gebotenen Witze, die vorrangig im Dialog entstehen. Ein konzeptioneller Griff hingegen ist auch deutlich zu erkennen, denn die Sendungen sind allesamt recht kurz. 20 Minuten sind keine große Zeit zum Erzählen, entsprechend fallen die Episoden auch aus. Das ist alles sehr kurzweilig und ausreichend dynamisch im Aufbau und Ablauf. Die Masken und Sets sind gelungen und unterstreichen oftmals die merkwürdigen Allüren der lustigen Wohngemeinschaft.
[Technik]
Der 16:9-Transfer im Format 1.78:1 lässt die stets gut ausgeleuchteten Innenaufnahmen und Sets gut ausschauen. Der Kontrast ist ordentlich, die Konturen sind gelungen voneinander getrennt und es entsteht ein ordentlicher Detailgrad. Alle Aufnahmen wirken ausreichend plastisch und authentisch in ihrer Wirkung. „The Big Bang Theory“ hat keinen großen Anspruch an den Transfer, wenn es sich um großartige Bildruhe oder andere Anforderungen geht. Denn die Aufnahmen sind wenigen Schnitten ausgesetzt und ohne Action-Einlagen ausgestattet. Alles verläuft sauber und ordentlich, kein Rauschen und keine Kompressionsartefakte. Klar, die Kantenschärfe hätte etwas besser ausfallen können, doch alles in allem ist der Transfer solide.
Ton gibt es im Format Dolby Digital 2.0 in den Sprachen Deutsch und Englisch im Programm. Sehr unspektakulär und frontlastig arbeitet sich der Ton am notwendigen entlang in den glatten Durchschnitt und irgendwie auch in die Bedeutungslosigkeit, wenn es um einen Vergleich gehen sollte. Und doch ist die qualitative Darbietung durchaus gelungen und bietet ausreichend Mittel, um die geringen und überschaubaren Potenziale des Inhalts umzusetzen. „The Big Bang Theory“ ist kein großes Kino, sondern eben eine TV-Serie, die weitgehend innerhalb von Wohnraum spielt. Was sollte man da auch großartig erwarten. Untertitel: Deutsch, Englisch.
[Fazit]
Wenn man es genau nimmt, dann geschieht in „The Big Bang Theory“ eigentlich nicht sonderlich viel. Eben bis auf das Ausleben der skurrilen Charakter-Eigenschaften der Bewohner. In kurze 20 Minuten Happen verpackt ergibt sich bei 17 Episoden eine Laufzeit von rund 354 Minuten, was knapp 6 Stunden Unterhaltung ausmacht. Die Altersfreigabe liegt bei ab 6 Jahren. Die High Definition Version erschien im Juni 2012 bereits auf Blu-ray Disc. Diese Fassungen stehen den bereits erhältlichen Offline-Versionen in nicht viel nach. Nur die Ausstattung ist hier eben besonders überschaubar, wenn nicht vorhanden. Die hier getestete Darreichungsform ist Netflix und kann sich sehen lassen. Wer kultige Figuren mag und gern lacht, der ist hier genau richtig.
Andre Schnack, 19.03.2015
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