[Einleitung]
Eine etwas andere Serie über Superhelden sollte es werden. Über etwas andere Superhelden. „The Boys“ ist nunmehr bereits in der Staffel 4 hierzulande ausgestrahlt worden. Da ich auch in meinem Arbeitsumfeld auf die Serie aufmerksam gemacht wurde, gab ich nun der ersten Staffel eine Chance. Sie ist von 2019 und im frei verfügbaren Rahmen der Amazon Prime Mitgliedschaft anzusehen, was ich tat. Ich war gespannt auf die Serie und ihren viel diskutierten Stil und Inhalt. Vor der Kamera der ersten acht Episoden sehen wir hier Karl Urban, Jack Quaid, Antony Starr, Erin Moriarty, Dominique McElligott und weitere. Ich nah’ mich des Streams an.
[Kommentar]
Vieles ist eigensinnig an „The Boys“ – und dabei geht es doch um Superhelden, ein gut verarbeiteter Stoff im Kino-Business, sollte man meinen. Und doch auch dort gibt es noch Raum für Innovation, wie hier mit „The Boys“. Denn anstatt simple die nächste Helden-Story zu spinnen oder aber den Spieß herumzudrehen und aus der Perspektive der Fieslinge zu schauen, geht man hier andere Wege. Zusammengefasst erzählt man praktisch aus der Sicht eines Unternehmens, welches Superhelden beschäftigt, die natürlich zur Einflussnahme dienlich sind und sich selbst fragen, warum sie den ollen Menschen gegen Gehalt dienen, wenn ihnen doch mehr zustünde, wenn sie es sich einfach nehmen würden…
Denn die Helden hier sind weder super, noch sind sie eigentliche Helden in dem Sinne, wie man es verstanden haben möchte. Hier sind es eher lausige Charaktere mit total menschlichen Zügen und Allüren, die eben auch über spezielle Fähigkeiten verfügen, die sie für Gutes einsetzen können, nicht müssen. Viel Ego, versteckte Agenda-Themen und Aspekte, die einen tiefschwarzen Humor offenbaren, zeichnen diese ersten echt Folgen aus. Sie haben mir ausgesprochen gut gefallen und Situationen mit sich gebracht, die teilweise recht hart sind. Eine Altersfreigabe liegt bei ab 16 Jahren, bis auf Episode 6, dort ist es eine FSK 12, die angegeben wird.
[Technik]
Superhelden – egal welch’ innerer Gesinnung auch immer – müssen stets gut ausschauen, klarer Fall. Da fragt man sich als halbwegs klar denkender Mensch auch schon mal, ob die ihre Kostüme auch in unterschiedlichen Größen und dann mehrfach vorhalten – wegen Wäsche und Gewichtsschwankungen. Egal, sie sehen alle gut aus. Also auch technisch. „The Boys“ startet und hält das 16:9-Format mit den Maßen 2.39:1 und ist damit gewissermaßen Kino-breit. Farbgebung ist gelungen, Kontraste satt und hoch und auch die Kantenschärfe spielt mit, wenn es zügig vor der Kamera hergeht. Alles prima soweit.
Dort, wo es gut ausschaut, von dort aus klingt es auch gut. „The Boys“ ist über Amazon Primes Angebot in recht vielen Sprachfassungen vorhanden, darunter auch Deutsch sowie Englisch. Bei den Untertiteln sieht es nicht großartig anders aus, auch hier sind es eine Menge (ich zählte 40!). Den Surround-Sound dieser hochwertig produzierten und inszenierten Serie nehmen wir von Beginn an durch unterschiedliche Aspekte positiv wahr. Mit klarer Sprache gewinnt man Aufmerksamkeit und bindet diese, doch auch die Action-Szenen klingen sehr ordentlich, mit solidem Bass und lebhafter Kulisse.
[Fazit]
Der Humor ist eigensinnig, die involvierten Charaktere ebenfalls und die gesamte Geschichte frisch und spannend sowie interessant gemacht, so dass wir gut unterhalten werden. Die meisten Episoden laufen knapp über eine Stunde Laufzeit, was für eine Serie nicht wenig erscheint. Ich möchte jedoch auch festhalten, das die einzelnen Episoden sehr gut gemacht sind, in sich geschlossen wirken und trotzdem dem ‚großen Ganzen‘ folgen. 493 Minuten gibt es an Spieldauer der Episoden, was knapp über 8 Stunden entspricht. Ebenfalls können noch vier sehr kurze Szenen unter Bonus vorgefunden werden, sowie ein Trailer.
Andre Schnack, 05.11.2024
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