The Coming War on China

Dokumentation
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[Einleitung]
Atom- und Wasserstoff-Bomben, Amerika, China und der Bikini. All das hat einen sehr starken Zusammenhang, wenn man eben zurückschaut in unsere Vergangenheit, vor knapp 80 Jahren. Interesse geweckt? Dann weiterlesen und im Anschluss die Dokumentation „The Coming War on China“ aus dem Netflix-Angebot anschauen. Diese Sendung entstand 2016 und US-Journalist John Pilger führt uns durch die Doku und begleitet die Aufnahmen vergangener Tage. Ich sah mir den Dokumentartitel genauer an und berichte über das Streaming-Produkt.

Inhalt
Der preisgekrönte Journalist John Pilger erläutert, inwiefern sich zwei militärische und wirtschaftliche Supermächte – die USA und China – einem Atomkrieg nähern könnten.
(Quelle: Netflix)

[Kommentar]
Der Ansatz hier, der angewendet wurde, um die Situation zu betrachten, weicht wahrscheinlich von dem ab, was die meisten sich zu diesem Thema denken. Denn es geht nicht um die Verkettung der Annahme, das ein Feind besteht und daraufhin eben militärisch reagiert werden muss. Der Winkel hier ist eher der, das man einen gigantischen Militärapparat vorhält und dieser eben naturgemäß auch einen Feind braucht, um all das viele Geld und diese Ambitionen zu rechtfertigen. Ein gigantischer Unterschied.

Als Kind einer westlichen Kultur bin ich entsprechend aufgewachsen in dem Glauben, die Amerikaner sind ein Volk, die USA ein System, welches Gutes bringen wird. Bedingt ist diese Aussage auch korrekt, allerdings hatte alles seinen Preis, der wiederum von den Amerikanern in Form von Steuergeldern bezahlt wurde. Die Menschen im Pazifik hingegen, beispielsweise auf dem Bikini-Atoll, zahlten mit ihrem Lebensraum, ihrer Gesundheit und mit ihrem Leben. Was die Amerikaner damals taten war kein Unfall, sondern entstand – belegbar – unter sicherem Wissen.

Oftmals unbekannte Fakten, wie zum Beispiel der Umstand, das im Außenministerium der 50er Jahre in den USA niemand mehr der chinesischen Sprache mächtig war (nachdem man die Chinesen anfangs des Jahrhunderts der USA verwiesen hatte), veränderten maßgeblich die Geschichte. Es gab keine Beziehungen zu China, keine Gespräche. Und China soll gesprächsbereit gewesen sein, Angebote unterbreitet haben. Das Ergebnis sehen wir heute. Der stetige Ausbau der Dominanz von USA und auch Japan im Pazifik schürt die Angst vor einer weiteren, heissen Eskalation. Die westliche Welt scheint alles dafür zu tun, das dies so bleibt. Ein Nachgeben scheint nicht in Sicht.

[Technik]
Wir erleben hier ein Streamingprodukt, welches sich maßgeblich aus zwei Elementen zusammensetzt. Zum einen den aktuellen Aufnahmen aus Interviews und Begehungen der damaligen Schauplätze (insofern möglich) und eben den Archivaufnahmen, die uns Einblick in eine vergangene Welt geben, die bis heute deutlich nachhallt. Erstgenannte erfreuen sich den Vorzügen, welche moderne Aufnahmen eben genießen. Sie sind meist sehr klar, sauber und weisen eine kontrastreiche Farbgebung auf. Die Archivmaterialien sind das Gegenteil, was nicht verwundert. Hier in der Kombination gut anzusehen in 16:9.

Tontechnisch verhält sich dieser Dokumentarfilm nicht großartig anders, als es die meisten tun. Getrieben von der Kanalisierung der Informationen und der Zurschaustellung ehemaliger sowie aktueller Handlungsorte entsteht ein glaubhafter, guter Ton. Dieser richtet sich komplett auf die Sprache aus, denn dort kommen die Informationen und das Wissen her. Nebenbei gibt es hin und wieder etwas musikalische Begleitung und eben Hintergrundgeräusche, wie sie beim Dreh auftauchten. Räumlichkeit und Effektreichtum sollte nicht erwartet werden.

[Fazit]
Wir müssen immerzu uns und alle daran entsinnen, dass ein Krieg zwischen politischen Systemen auszubrechen drohen könnte. Nicht ein Krieg zwischen Menschen oder gar Völkern, die sich – warum auch immer – hassen. Diese Dokumentation gibt viel Aufschluss darüber. Toll gemacht, unterhaltsam und faszinierend zugleich. Und auch hier ist es natürlich so, das ich den Wahrheitsgehalt nicht bewerten kann. Ansehen sollte man sich diese Dokumentation in Zeiten wie diesen jedoch unbedingt.

Vielleicht eines der besten Beispiele (nicht aus der Dokumentation) zur Veranschaulichung, wie kommunistisch tatsächlich China sein mag, wenn der erfolgreichste, größte Apple-Shop (immerhin DAS US-Unternehmen) genau dort, in China ist. Denn China ist der größte Markt für Apple. Ein Krieg zwischen den politischen Systemen besteht schon lange, nur ist er noch kalt. Angesichts der Tatsache, das die Doku von 2016 ist – also heute 7 Jahre her – zeigt auch, das bisher dieser umfassendere Krieg nicht eingetreten ist. Doch schauen wir Nachrichten, so ist die Richtung besorgniserregend.

Der für mich bestmögliche Appell an Frieden. Danke John Pilger.

Andre Schnack, 23.02.2023

Film/Inhalt:★★★★★☆ 
Bild:★★★★☆☆ 
Ton:★★★☆☆☆ 
Extras/Ausstattung:★☆☆☆☆☆ 
Preis-Leistung★★★★★☆ 

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