[Einleitung]
Aus dem Hause Kinowelt Home Entertainment erscheint das Crime-Musical „The Cotton Club“ von Meister-Regisseur Francis Ford Coppola aus dem Jahr 1984. Der Streifen wurde mit Richard Gere, Diane Lane, Gregory Hines, Lonette McKee, Bob Hoskins, James Remar und Nicolas Cage in den Hauptrollen besetzt. Wir konnten die junge DVD-Fassung des nunmehr bald 20 Jahre alten Films genauer unter die Lupe nehmen und technische sowie auch inhaltliche Qualitäten und Mängel feststellen. Wer ein offenes Ohr für einen Film mit etwas mehr Musik hat, der sollte weiterlesen.
[Inhalt]
In den „Roaring Twenties“ ist der „Cotton Club“ in Harlem einer der gefragtesten, aber auch skandalträchtigsten Jazz-Clubs New Yorks. Aber nicht nur der Rhythmus, sondern auch Prohibition und Wirtschaftskrise erhitzen die Gemüter. Gangster, Musiker, Polizei – die einen besuchen den Club, andere wiederum möchten ihn am liebsten schließen. Nachdem der Jazztrompeter Dixie Dwyer (Richard Gere) einem der großen Mafiabosse Dutch Schultz (James Remar) das Leben rettete, wird er von diesem nun protegiert. Schultz verschafft ihm einen Job als Bodyguard für sein Gangsterliebchen Vera (Diane Lane). Doch Dixie verliebt sich in sie, und damit fangen seine Probleme erst richtig an…
[Kommentar]
„The Cotton Club“ – Skepsis keimte bei der Betrachtung der Verpackung in mir auf. Und ich wurde eines besseren belehrt. Denn entgegen jeder Annahme handelt es sich bei dem Werk um kein Story-Flachwasser oder aber ein überzogenes Musical, ganz im Gegenteil. Dieser Film hat mächtig Stimmung, Musik-Organ und Rhythmus. Das, was andere Filme vergebens zu erreichen ersuchen. Die drei Hauptelemente wurden hier einzeln für sich sehr gut herausgearbeitet und harmonieren miteinander im Gesamtkonzept wunderbar. So überzeugen nicht nur die allesamt sehr guten darstellerischen Leistungen, sondern auch die fantastische Filmmusik und die gelungene und spannungsreiche Storyline mit Mafia-Thriller Touch und auch Ernsthaftigkeit. Seele des Werks von Coppola bildet der Jazz, welcher der Love-Story Charme verleiht.
[Technik]
In der technischen Disziplin des Testlaufs besticht die DVD mit nahezu hervorragenden Werten. Eine wirklich beeindruckende Leistung in Anbetracht des mittlerweile bereits hohen Alters des 1.85:1-Transfers. Dieser wurde anamorph auf dem Silberling untergebracht und weist praktisch keine nennenswerten Alters-Erscheinungen auf. Die Kantenschärfe befindet sich auf einem erstaunlich hohen Qualitätsstand, so auch der gelungene Kontrast und die Farbgebung. Wenn man etwas zu kritisieren sucht, so kann man bestenfalls beim lediglich etwas weichen Bild ansetzen, welches stellenweise etwas mehr Details hätte vertragen können.
Sound gibt es im englischen Dolby Digital 5.1-, im italienischen Dolby Digital 1.0- und im deutschen und spanischen Dolby Digital 2.0-Ton. Qualitativ gibt sich der englische Mehrkanalton nicht konkurrenzfähig zu aktuellen Blockbuster-Neuauskopplungen, doch dem Alter und der Thematik wird er gerecht. Die Musik wird sehr angenehm und voluminös wiedergeben, die Sprachausgabe bleibt stets deutlich.
[Fazit]
„The Cotton Club“ ist ein wahrlich gelungener und toller Film mit dichter Atmosphäre und einer nahezu greifbaren Seele in der Geschichte. Das Werk erstreckt sich auf eine Laufzeit von 124 Minuten, die auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) untergebracht wurden. Der Film bietet einige Szenen, in denen die Gewalt regiert, so dass aufgrund dieser eine Alters-Freigabe ab 18 Jahren erfolgte. Das ansprechend gestaltete und sehr einfach gehaltene Menü bietet neben Toneinstellungen und Kapitelauswahl auch noch Zugriff auf ein einziges Extra: den Trailer zum Film – ach wie mager. Da hilft es auch nicht, dass die Untertitel in insgesamt 10 Sprachen offeriert werden und optional einzuschalten sind. „Ein wunderbares Zeitportrait – gepfeffert mit dem berühmten Jazz und den artistischen Stepp-Tänzen einer jungen Generation im Aufbruch.“ Dem bleibt praktisch nichts hinzuzufügen. Wer Gere oder Cage und Hoskins mag, der muss hier reinschauen. Die Disc gibt es seit dem 28. Januar im Handel.
André Schnack, 28.02.2003
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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