[Einleitung]
Ridley Scott, großartige Filmemacher, schuf 2013 den Thriller „The Counselor“, der mich stark vom darstellerischen Aufgebot her interessierte. Doch dann las ich weniger gutes, als ich über den Film lesen wollte. Kurzum musste ich mir ein eigenes Urteil bilden und konnte mir dazu nun die Standard Definition DVD Fassung des Films anschauen. „The Counselor“ wartet in den führenden Rollen mit Michael Fassbender, Penélope Cruz, Cameron Diaz, Javier Bardem, Brat Pitt sowie Bruno Ganz auf. Großartig! Der Stab setzt sich wie folgt zusammen: Regisseur Ridley Scott, Drehbuch Cormac McCarthy und die Produzenten. Der Thriller soll Aufstieg und Fall eines gierigen Menschen zeigen. Erscheint von Twentieth Century Fox Home Entertainment.
[Inhalt]
Der visionäre Filmemacher Ridley Scott hat mit „The Counselor“ und einem hochkarätigen Ensemble-Cast einen düsteren, höchst intensiven Thriller mit Sogwirkung in Szene gesetzt. Michael Fassbender spielt den „Counselor“, einen Rechtsanwalt, der in ein illegales Drogengeschäft mit fatalen Folgen verwickelt ist. Verblendet von der Gier nach Macht und Geld katapultiert er sich so in eine lebensbedrohliche Abwärtsspirale. Das Zusammenspiel von Intrige und folgenschwerer Entscheidung zieht ihn an einen nie erahnten Abgrund.
(Quelle: Twentieth Century Fox Home Entertainment)
[Kommentar]
Die Inhaltsangabe ist recht allgemein gehalten, nicht einmal wer wen spielt wird verraten. Das macht dann aber der Trailer schon recht deutlich. Was gar nicht stört, denn ich hab auf Basis der Vorschau tatsächlich richtig Appetit auf den Titel bekommen. Nun, wurden denn die Erwartungen entsprechend erfüllt? Waren sie zu hoch oder angemessen? Was kann man überhaupt erwarten, wenn solch bildpräsente Darsteller gemeinsam vor der Kamera stehen, wird das vielleicht allein schon zu einem nicht einzudämmenden Problem? Alles natürlich reine Spekulation. Immerhin hat ja nun einmal Ridley Scott maßgeblich und wohl federführend Hand angelegt.
Für mich ist „The Counselor“ ein auf Hochglanz getrimmter Pastell-Thriller, der wie ein „Grand Theft Auto V“ auf der Spielkonsole wirkt. Nur eben fürs Kino. Richtig Porno, finden die einen, abscheulich die anderen. Denn neben Gier, Drogen, Macht, Geld, sexy Frauen und anderen Versuchungen liegt stets nur einen schmalen Grat weiter der Tod. In diesem Geschäft gibt es zudem keine echten Freunde, sondern ausschließlich Haie. Alle Darsteller spielen ihre Figuren gut, auch fasziniert mich der Stil des Films, doch stelle ich ein wenig ernüchternd fest, dass mir der beispiellose Titel „The Business“ von Regisseur und Drehbuchautor Nick Love ebenso gut gefiel.
In diesem Zusammenhang möchte ich auch noch den Film „Traffic“ von Steven Soderbergh von 2000 nennen. Ein ganz großartiges Werk zum Thema Drogen, ohne den Hochglanz der gesamten reichen Bagage, die sich hier in „The Counselor“ ein rosarotes Leben zusammenrührt. Für den Zuschauer leider nicht immer komplett zu folgen, da man einen schon recht eigenwilligen Schnitt angewendet hat, der eben auch Interpretationsspielraum lässt. Wer also einen Hochglanz Titel mit lauter hübschen reichen Menschen sehen möchte, bitte sehr.
[Technik]
Das Bild bemisst sich auf ein Seitenverhältnis von 2.40:1, selbstverständlich anamorph auf der Disc abgelegt. Auch wenn es hier nicht in High Definition zur Sache geht, so gibt Sequenzen, die sich wirklich gut sehen lassen können. Geprägt von oftmals etwas bewusst überzeichneter Bildelemente, verrichtet „The Counselor“ einen exzellenten Job, auch wenn es um die Optik geht. Angenehm klar und sicher in der Abbildung kleinerer Details und der Konturen überzeugt der Film von der ersten Minute an auf einem guten Niveau. Der Kontrast der poppigen und augenscheinlich wunderschönen Welt ist krass und technisch gelungen. Ausreichend plastische Elemente entstehen fehlerfrei, auch arbeitet die Kompression ordentlich.
Für einen Thriller bietet „The Counselor“ einen frischen Klang. Ab und an bricht dann ja auch mal die Hölle los, im großen und ganzen spielt sich das ganze tonale Gehabe aber im Rahmen meiner Erwartungen ab. Englisch, Französisch und Deutsch in Dolby Digital 5.1, Türkisch hingegen in Dolby Digital 2.0 Surround. Untertitel sind in den folgenden Landesfassungen vorhanden: Englisch, Englisch für Hörgeschädigte, Französisch und Deutsch. Der Ton ist ordentlich, zu keinem Zeitpunkt berauschend oder besonders hervorragend. Recht solide und klangseitig hier und dort recht zurückhaltend bietet er einen ausreichend atmosphärischen Eindruck. Wenn es darauf ankommt, dann hält er auch bei den Actionszenen mit.
[Fazit]
„The Counselor“ von Twentieth Century Fox Home Entertainment gefällt dem einen mehr und dem anderen weniger gut. Fest steht, dass wir es schon mit einem rein handwerklich hochwertig gemachten Titel aus Hollywood zu tun bekommen. Ob dieser nun auf seiner Laufzeit von rund 112 Minuten all das bietet, was das Publikum von ihm erwartet hat, möchte ich nicht bejahen. Auf der Standard Definition Disc bieten sich als Extras ein paar Virale Videos sowie Kino Trailer und TV Spots, das war es dann aber auch schon. Erscheinungstermin des Thrillers mit einer Altersfreigabe von ab 16 Jahren war der 2. April 2014 zu einem Preis von rund 13 Euro, was fair erscheint. Wer nun Ridley Scotts Arbeit ohnehin mag, der braucht nicht weiter über den Kauf nachdenken…
Andre Schnack, 14.04.2014
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