[Einleitung]
Regisseur Christopher Nolan verantwortete Titel wie „Memento“ (2000) oder auch seine erste Interpretation von Batman mit dem Titel „Batman Begins“ von 2005. Nun ist wohl die Zeit gekommen den dunklen Krieger der DC Comic-Welt erneut zum Leben zu erwecken. Und zwar im aktuellen „The Dark Knight“ nach einem Drehbuch von Jonathan Nolan und Christopher Nolan nach einer Geschichte von C. Nolan und David S. Goyer. Die Figuren entstammen dem Kopf von Bob Kane. „The Dark Knight“ war viel in der Presse, zuletzt dadurch bedingt, dass Joker-Darsteller Heath Ledger sich das Leben nahm. Wir konnten gespannt die HD-Variante des US-amerikanischen Action-Films genauer unter die Lupe nehmen und berichten direkt aus Gotham City… Es wurden bereits sehr viele Vorschusslorbeeren an „The Dark Knight“ vergeben, zurecht?
[Inhalt]
Die Fortsetzung von Batman Begins, The Dark Knight, vereint Regisseur Christopher Nolan und Hauptdarsteller Christian Bale, der erneut die Rolle des Batman/Bruce Wayne in seinem Kampf gegen das Böse verkörpert. Unterstützt von Lieutenant Jim Gordon und Staatsanwalt Harvey Dent setzt Batman sein Vorhaben fort, das organisierte Verbrechen in Gotham endgültig zu zerschlagen. Das Dreiergespann erweist sich als effektiv. Doch bald sehen Sie sich einem genialen, immer mächtiger werdenden Kriminellen gegenübergestellt, der als Joker bekannt ist: Er stürzt Gotham in ein anarchisches Chaos und zwingt Batman immer näher an die Grenze zwischen Gerechtigkeit und Rache. Heath Ledger ist als Batmans Erzfeind Joker zu sehen und Aaron Eckhart spielt Dent. Maggie Gyllenhaal übernimmt die Rolle der Rachel Dawes. Zurückgekehrt aus Batman Begins sind Gary Oldman als Jim Gordon, Michael Caine als Alfred und Morgan Freeman als Lucius Fox.
(Quelle: Warner Home Video)
[Kommentar]
Vielleicht bin ich so begeistert, da ich keine allzu großen Erwartungen an die tiefsinnige Wirkung des Titels hatte. Vielleicht aber auch, weil ich den Wald der Fehler vor lauter Bäumen nicht sah? Ich kann es jetzt grad gar nicht ausformulieren, doch der Eindruck ist insgesamt nach der ersten Ansicht positiv. In mein ganz persönliches Universum gehört auch die dunkle DC-Figur des düsteren Retters, des dunklen Ritters, wie er hier tituliert wird. Und die Christopher Nolan Interpretation in „The Dark Knight“ gefällt mir vom gewählten Charakter, dem Sujet, der Atmosphäre und des Ausdrucks der optischen Stilmittel. Der Film ist dunkel und düster, dennoch gibt es so etwas wie Hoffnung, die er zum Teil versprüht. In einer Welt die korrumpiert ist, schrecklicher nicht sein könnte und dennoch Handlungsort dieses Films ist, Gotham City, geschehen schlimme Dinge.
Und nicht nur mittendrin, sondern auch live dabei ist Batman, eine dunkle Gestalt, die vor lauter Menschenliebe den Gegensatz zum ultimativen Bösen bietet. Nicht nur, dass er ihnen die Stirn bietet, nein, er ist auch Sündenbock für alles, was durch ihn nicht vereitelt wird. Er ist der Mülleimer der Gesellschaft, und er ist es irgendwie wohl gerne. Bislang. Denn in „The Dark Knight“ hat Batman gelinde gesagt auch nicht mehr richtig Bock auf seinen Job. Der neue Fiesling, den alle den Joker nennen, tut da seinen gewissen Teil zu bei. Denn er will die Welt brennen sehen, einfach nur so. Er ist ein böser Mensch und total unberechenbar. Darin liegt seine Stärke und es entsteht ein großartiges und furios inszeniertes Actionspektakel, in dem sich die beiden miteinander auseinandersetzen.
Inhaltlich begeisterte der Film mich rasch. Er ließ mich förmlich nicht mehr los. Doch die Nachwirkung ist geringer als ich dann anfänglich annahm. Bereits am Morgen danach machte sich erste Ernüchterung breit. Regisseur Nolan gab sich in jeder Hinsicht viel Mühe und schuf einen tollen Actionfilm mit guten Effekten und einer dichten Atmosphäre. Inhaltlich jedoch herrscht nur oberflächlich Tiefsinn vor. Immer wieder bricht der gut aufgebaute Erzählstil ein und zeigt sich von seiner dynamischen Seite, die ihn immer wieder nur Themen grob anreißen lässt. Wer auf dieser Seite nicht viel erwartet, der kann sich gut in „The Dark Knight“ einleben und erlebt eine sehr spannende Geschichte, die nicht vor Opfern und großer Gewaltanwendung abschreckt. Es ist eine schlechte Welt.
[Technik]
Wir bezeugen in dieser düsteren Darstellung einer Gesellschaft am Scheidepunkt ein famoses Talent, wenn es um die technische Darstellung der visuellen Inszenierung geht. Hier leistet der 1080p-Transfer einen ganz hervorragenden Job. Alle Werte befinden sich auf einem sehr hohen Niveau und geben kaum Anlass zu negativen Worten. Selbst unter den nur schummerigen und weniger gut ausgeleuchtete Momenten erhellt die hohe Konturenzeichnung und der feine Detailgrad die Leistung. Ich gehe sogar soweit und vertrete die Meinung, dass es aktuell keinen besseren Transfer vor die Augen gibt (hier in 2.40:1). Ob hell oder dunkel, viel oder wenig Details und sogar die geschminkte Joker-Maske oder andere Gesichter schwächen die Leistungen des Transfers. Schnelle Schnitte und actionreiche Kameraschwenks sind ebenfalls kein Problem.
Auch die tontechnische Seite von „The Dark Knight“ kann sich wirklich hören lassen. Der Sound erfolgt im Format Dolby Digital 5.1, er erklingt wahlweise in den folgenden Sprachfassungen: Englisch, Spanisch, Französisch, Deutsch, Italienisch und Portugiesisch. Optional steht noch eine Hörfilmfassung für Blinde in englischer Sprache zur Verfügung. Nicht nur unheimlich intensiv in seiner Wirkung, sondern auch in seiner technischen Abbildung ganz auf der Höhe der Zeit, dieser Mehrkanalton. Er erfreut den Zuschauer mit zahlreichen Effekten, die in eine hohe Räumlichkeit einzahlen. Weiterer Pluspunkt: die Musik. Sie ist nicht nur oftmals sehr dominant und gibt die Richtung an, sondern wirkt auch sehr stimmungsvoll. Untertitel: in 12 Sprachen verfügbar.
[Fazit]
Warner Home Video veröffentlicht mit „The Dark Knight“ nicht nur einen würdigen neuen Batman-Film, sondern auch eine der aktuell besten Blu-ray Discs hinsichtlich ihrer technischen Leistungen. Allen voran haben wir es mit einem nahezu perfekten Bild zu tun. Der Ton rundet das Geschehen sehr positiv ab. Die Laufzeit von rund 153 Minuten verrinnt rasch. Doch nicht nur der gelungene Hauptfilm, sondern auch die Bonusmaterialien haben es in sich. Sie setzen sich aus den umfangreichen folgenden Features zusammen:
- Fotogalerie: Die Jokerkarten, Konzeptskizzen, Die Kinoplakate
- Making Of: Gotham wird enthüllt: Die Entstehung einer Szene, (Der Prolog, Der neue Batsuit, Das Joker-Thema, Der Sprung in HongKong, Das Auto des Richters explodiert, Die Herausforderung: Verfolgungsjagd für IMAX, Der SWAT-Van stürzt in den Fluss, Die Miniatur-Abteilung, Die Zerstörung des Batmobils, Das Batpod, Der Helikopter-Crash, Der Truck überschlägt sich, Die Major Crime Unit explodiert, Der Lamborghini-Crash, Die Explosion des Krankenhauses, Maronis Auto überschlägt sich, Der Hänge-Stunt, Der Einsatz wird erhöht
- Gotham Tonight (Episode 1: Wahlnacht, Episode 2: Milliardär ohne Ziel, Episode 3: Eskalation, Episode 4: Spitzen-Cop, Episode 5: Cops und Gangster, Episode 6: Gothams Weißer Ritter)
- Die Batman-Technologie
- Batman demaskiert: Die Psychologie von Dark Knight
- TV Spot: Anarchy, Alter Ego, Aggressive Expansion, One Rule, Avenge, Easter Egg, Madness, Trailer: Trailer 1, Trailer 2, Trailer 3
Das sind nicht nur viele Extras, sie sind auch noch wunderbarer Qualität. Denn HD-Qualität fällt auch hier ins Auge. So kann „The Dark Knight“ nicht nur von der inhaltlichen Güte her überzeugen, sondern erneut ebenfalls durch die Technik unterstützt. Warner holte aus und überzeugt auf ganzer Linie. „The Dark Knight“ erhielt eine FSK von ab 16 Jahren. Die Doppel-BD 50 Edition erschien kurz vor Weihnachten, am 22. Dezember, im Handel und wurde bei Straßenpreisen von 18,- Euro gesichtet. Wer bereits „Batman Begins“ sein eigen nennt und mochte, der muss hier zugreifen! Allein des Bildes wegen.
Andre Schnack, 14.01.2009
Film/Inhalt |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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