[Einleitung]
Es war 1983 als im Fernsehen der Titel „The Day After – Der Tag danach“ (Originaltitel: The Day After) lief. Regisseur Nicholas Meyer schuf diese US-amerikanische TV-Produktion und sensibilisierte damit seine Zuschauer auf ein ohne aktuelles Thema: atomare Supermächte. Nach einem Drehbuch von Edward Hume entstand ein für damalige Verhältnisse gelungene Inszenierung eines „Tag danach-Szenarios“. In den Hauptrollen sind Jason Robards, JoBeth Williams und Steve Guttenberg zu sehen. Wir konnten die DVD aus dem Programm von EuroVideo genauer unter die Lupe nehmen.
[Inhalt]
Kansas City gibt es nicht mehr. Vom Tode gezeichnet steht Dr. Oates in den Trümmern seiner Heimatstadt. Der Tag nach dem atomaren Schlagabtausch zwischen den beiden Supermächten USA und UdSSR bietet ein Bild des Grauens: Sämtliche Versorgungssysteme sind zusammengebrochen, die Krankenhäuser überfüllt, die Ärzte überfordert. Wer den Feuersturm überstanden hat, kämpft jetzt ums nackte Überleben, um Wasser und Brot für die nächste Mahlzeit. Ein verzweifeltes Jeder gegen Jeden beginnt…
(Quelle: EuroVideo)
[Kommentar]
Atomare Supermächte gehören damals wie heute zum Alltag der Menschen. Wir haben gelernt mit der dauerhaften Bedrohung zu leben. Und doch rüttelt die Realität stets in Form aktueller Ereignisse am geträumten Traum der ungefährlichen Welt, in der blumig bemalte Atombomben in sicheren Kellern auf ihre Verschrottung warten. Nachrichten aus fernen Ländern und das politische Verhalten kulturell unterschiedlich geprägter Regierungen erschüttern uns sogar zuweilen, wie jüngst die Geschehnisse um Iran. Einher geht mit diesen Dingen eine mittlerweile gut versteckte Angst. Die Angst der Natur „was wäre wenn?“. Und eine Antwort kennt man tatsächlich nicht darauf. Doch es wird grauenvoll sein.
Mit diesen Gedanken beschäftigt sich „The Day After“ und malt plastisch dabei aus, wie der Folgtag eines nuklearen Schlagaustauschs aussehen könnte. Am Beispiel der beschossenen USA zeigt der Titel die großen und kleinen Probleme der Menschen, die bis zum Vortag noch sämtliche Vorzüge der westlichen Industrie genossen und keine große Errungenschaft der Menschheit missen mussten. Doch plötzlich fehlt es an Trinkwasser, gibt keinen Strom, keine Abwasserabführung, keine Nahrung, keine Infrastruktur und kaum medizinische Versorgung. „The Day After“ ist mitunter aus heutiger Sicht etwas träge, kann jedoch nach wie vor mit seinem Charme und seiner Spannung punkten.
Diese DVD fasst die ursprüngliche ungeschnittene Fassung von „The Day After“ als digital überarbeitete DVD-Fassung.
[Technik]
Das Bildformat von „The Day After“ bemisst sich auf das 16:9-Format 1.78:1 und befindet sich in anamorpher Codierung auf dem Datenträger. Dies ist unserem Wissen nach erstmalig, dass der Transfer in seinem Original-Format auf DVD veröffentlicht wird. Und dann auch noch restauriert, bzw. intensiv überarbeitet. Was man auch an der Bild-Qualität gleich ausmachen kann. Überraschend scharf und kontrastreich kommt der mittlerweile schon angestaubte Transfer daher. Immer wieder muss man sich vor Augen halten, dass wir es mit einer 20 Jahre alten TV-Produktion zu tun haben und die Wertigkeit des Transfers vor diesem Hintergrund als gut einzustufen ist. Der Schwarzlevel geht noch in Ordnung und lässt nur sehr wenig Details in dunklen Momenten verschwinden, die Kompression verläuft unauffällig.
Tontechnisch gibt sich der Film altbacken. Wahlweise erklingt die deutsche Synchronfassung oder aber der englische Originalton des Films. Das eingesetzte Format beschränkt sich auf die Wiedergabe eines Kanals, richtig, es handelt sich ums monaurale Dolby Mono 1.0-Verfahren, welches hier angewandt wurde. Großartige akustische Finessen bleiben somit verständlicherweise aus. Auch gibt es keine nennenswerte Räumlichkeit oder aber eine Ausdifferenzierung der Höhen und Tiefen. Der Ton klingt recht platt, dafür jedoch frei von Fehlern oder altersbedingten Verzerrungen.
[Fazit]
Die dauerhafte Bedrohung der Möglichkeit eines nuklearen Schlagabtauschs sind in das Alltagsgefühl eines jeden eingeflossen. Wenngleich sie durch Politik oftmals ein wenig abgeschwächt und verschleiert wird, so ist sie doch beständig und allgegenwärtig. Auf rund 122 Minuten Laufzeit bricht „The Day After“ die damals herrschende Angst des Kalten Kriegs und konfrontierte die Menschen mit einem totalen Gedanken. Die einseitige Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) wird von EuroVideo mit folgenden Extras ins Rennen gesandt:
- der US-amerikanische Lehrfilm der U.S. Federal Civil Defense, Administration „Duck & Cover“
- Kurzfilm „Let’s face it“
- Kurzfilm „The Day called X“
Sämtliche Bonusmaterialien befinden sich in englischer Originalsprache auf der DVD und kommen wahlweise mit deutschen Untertiteln daher. Sie bemessen eine zusätzliche Laufzeit von rund 50 Minuten, was der Disc sehr gut steht. „The Day After“ erscheint am 10. Mai zu einem angemessenen Preis von rund 13,- Euro. Die technischen Leistungen geben sich dem Alter entsprechend, die Extras sind sinnvoll und der Hauptfilm bald schon ein Klassiker. Was will man mehr. Die Altersfreigabe liegt bei ab 12 Jahren.
Andre Schnack, 03.05.2007
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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