The Dead Don’t Die

Comedy/Fantasy/Horror
Comedy/Fantasy/Horror

[Einleitung]
Kurz vor Halloween, dass passt doch prima: ein Zombie-Film! Und nicht irgendeiner, nein, einer von Nischen-Regisseur Jim Jarmusch. Dem Mann, der mir einen Titel präsentiert hat, der sich irgendwie in mein Herz gebohrt hat, obwohl wenig an ihm objektiviert im ersten Moment „gut“ erschien: „Broken Flowers“. Wie ergeht es nun der Horror-Komödie „The Dead Don’t Die“ von 2019 von Filmemacher Jarmusch? Die war einer der prägenden Fragen eingangs der Ansicht. Wen sehen wir hier? Bill Murray, Adam Driver, Tom Waits, Steve Buscemi, Danny Glover, RZA, Tilda Swinton oder auch Iggy Pop. Ich konnte mir die High Definition Blu-ray Disc des Titels aus dem Programm von Universal Pictures Entertainment genauer ansehen.

Inhalt
In der verschlafenen Kleinstadt Centerville geht es nicht mit rechten Dingen zu. Während Sheriff Cliff Robertson (Bill Murray) noch rätselt, womit er es zu tun hat, ist sich sein Kollege Ronald Peterson (Adam Driver) sicher: Zombies haben die Stadt befallen! Mit Machete und Schrotflinte bewaffnet, macht das Polizistenduo Jagd auf die Untoten, die durch die Straßen streifen – hungrig nach Menschenfleisch … aber auch nach Kaffee oder einem Gläschen Chardonnay. Der neue Film von Independent-Regisseur Jim Jarmusch begeistert mit einer herausragenden Besetzung: In den Hauptrollen glänzen Bill Murray, Adam Driver, Steve Buscemi, Tilda Swinton, Selena Gomez, Iggy Pop und RZA.
(Quelle: Universal Pictures Entertainment)

[Kommentar]
Die Ortschaft, Centerville, ist nicht der Nabel der Welt. Mitnichten. Aber es erscheint einem nach den ersten Minuten tatsächlich „A Real Nice Place“ zu sein. So lautet der Beinamen des verschlafenen Dorfs mit 738 Einwohnern. Centerville verfügt Über alles, was gebraucht wird: einen Bestatter, eine Haftanstalt, ein Motel, eine Tankstelle, ein Diner, und natürlich einen Sheriff mit seinem Deputy. Beides ebenfalls bestens besetzt mit Bill Murray und Adam Driver.

Der Regisseur spielt mit der Musik, nimmt sie ins Off, spielt sie dann beim Orts- und Szenenwechsel gekonnt ins Radio einer Nahaufnahme und sinkt dann die Laufstärke mit sich entfernender Kamera. Toll gemacht, künstlerisch, wenngleich man wohl auch ein Auge dafür haben muss, ansonsten drohen solche Stilmittel und Kunstgriffe auch zur Langeweile hin abzudriften.

Die Zusammenstellung der Figuren, das Ensemble: keinesfalls zufällig und doch nicht super-auffällig konstruiert. Der Quoten-Schwarze, natürlich Typ Arbeiter, Niedriglohnsegment vermutlich, wird fabelhaft von Danny Glover gespielt. Steve Budscemi mimt den rechts-orientierten „Redneck“, den abgehängten Farmer mit chronisch mieser Laune und „Keep America White Again“-Cap mit Bravour. Bill Murrays Gesichter sind zuweilen zum Totlachen, wenn man diesen Humor mag. Inhaltlich ist es eigentlich alles sehr einfach, auch abstrus.

Ruhige Bilder, ruhiges Leben – Bilder mit Aussagen, welchen einem natürlich nicht immer im ersten Augenblick auffallen oder aufgehen. Eines ist „The Dead Don’t Die“ definitiv nicht: schnell. Bis zu diesem Zeitpunkt, denn ab der zweiten Hälfte wird es dann dunkler, inhaltlich auch düsterer und vor allem gewalttätiger, brutaler, blutiger. „The Dead Don’t Die“ ist nicht nur der Titel dieses Films, nein, auch der Song, der einem des Öfteren innerhalb der Laufzeit begegnet, trägt diesen Namen. Am Ende stellen wir sogar fest, dass der Titel eigentlich eine Lüge ist. Denn verliert ein Zombie hier den Kopf, so stirbt der Untote…

The only way to kill the dead is to kill the head. – Bobby Wiggins

[Technik]
Visuelle Darbietungen erfolgen hier stets mittels High Definition 16:9-Aufnahmen in vollen 1080p-Bildern im Seitenverhältnis 1.77:1. „The Dead Don’t Die“ hat es anfänglich mit überwiegend hell ausgeleuchteten, in der zweiten Hälfte in jeder Hinsicht mit weitaus dunkleren Gegebenheiten zu tun. So schwankt auch entsprechend ein wenig die Güte und ihre Stabilität. Blutig und dunkel, allerdings auch weitgehend sehr sauber, ausreichend klar und mit einer überwiegend guten Darstellung-Qualität. Nennenswerte Aussetzer oder aber Verunreinigungen gehören nicht mit zum Programm.

Bietet der Film auch einen guten Ton? Vorrangig war es die erste Zeit über hinweg die voluminöse, nicht zu aufdringliche und doch unheimlich präsente Musik, die mir gut gefiel. Sie dringt aus allen angeschlossenen Lautsprechern und macht gute Mine zum toten Spiel. Sprache erfolgt wahlweise durch die englische Original-Vertonung in DTS-HD MA 5.1 oder aber in übersetzten Fassungen mit DTS 5.1-Sound in Deutsch, Französisch, Italienisch sowie Spanisch. Hinzu kommen 14 Untertitel-Spuren, die optional hinzu geschaltet werden können. Klar im Klang, unspektakulär im Umfang.

[Fazit]
Iggy Pop hat einen Gastauftritt als männlicher Zombie, als einer der ersten im Film. Man erkennt ihn, die Maske ist sehr gelungen. Ohnehin ist das handwerkliche Niveau des Horror-Comedy-Titels hoch. Die Laufzeit von rund 105 Minuten vergehen schnell. Viele bekannte Namen treten auf. Mag auch sein, dass man sich als Schauspieler durchaus wünscht, einmal in einem Jim Jarmusch-Titel mitzuspielen, auf jeden Fall sind auch kleinste Rollen passend ausgestattet. Gesonderte Materialien, also Extras, konnte ich nicht weiter ausmachen. Die Altersfreigabe liegt bei ab 16 Jahren. Erschienen ist diese BD am 24. Oktober 2019 zu einem Preis von rund 15,- Euro.

Andre Schnack,

Film/Inhalt:★★★☆☆☆ 
Bild:★★★★★☆ 
Ton:★★★★☆☆ 
Extras/Ausstattung:★☆☆☆☆☆ 
Preis-Leistung★★★☆☆☆ 

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