[Einleitung]
Polygram Home Video brachte im März ’98 die amerikanische DVD von David Fincher‘s „The Game“ in die Regale der Warenhäuser. In den Hauptrollen sehen wir Michael Douglas, Sean Penn und Deborah Unger. „The Game“ ist erst der dritte Film von David Fincher, nach „Seven“ und „Alien 3“. Gelang ihm ein spannender Thriller oder nur warm aufgegossene Durchschnittsware?
[Inhalt]
Nicholas Van Orten (Douglas) ist ein steinreicher Geschäftsmann in der harten Buisness-Welt von heute. Er pflegt wenig Kontakte mit Menschen, seine Frau ließ sich von ihm scheiden, er ist eiskalt wenn es um Geld und Geschäfte geht – ein richtiges Ekelpaket und kein Mann den man in seiner Umgebung haben muß. An seinem 48. Geburtstag (im selben Alter begann sein Vater Selbstmord) bekommt er von seinem plötzlich wieder aufgetauchten Bruder Conrad (Penn) ein Geschenk – die Visitenkarte eines Vereins namens „Consumer Recreation Services“. Conrad wünscht, daß Nicholas dort anruft, es sei eine bewegende Lebenserfahrung die Spaß in sein Leben bringen wird! Skeptisch und doch ein wenig neugierig läßt Nicholas einen Termin machen. Er besucht den Verein und wird durch viele psychische- und physische Untersuchungen geführt. Einige Tage später bekommt er einen Anruf: man teilt ihm mit, er sei für „das Spiel“ nicht zugelassen. Nicholas denkt sich nichts weiter dabei und lebt sein noch normales Leben weiter. Allerdings passieren ihm auf einmal eine Menge merkwürdiger Dinge – meist zu seinem Nachteil. Die Ereignisse häufen sich und ohne eine Ahnung von dem zu haben was vor sich geht, findet Nicholas sich in einer Welt wieder, die er sonst nicht kannte – sein Leben scheint ihm völlig aus den Fingern zu entgleiten – er entgeht einigen Malen nur knapp dem Tod und sein riesiges Vermögen schwindet Cent für Cent… wer steckt dahinter? Ist es wirklich nur ein schlechter Scherz dieses „Spiel“? Und was hat die plötzlich auftauchende Frau, die sich als Christine (Unger) ausgibt damit zu tun?
[Kommentar]
David Fincher leistete eine wirklich gute Arbeit. Die Atmosphäre, die beim Sehen des Films entsteht ist etwas ganz Besonderes. Gut wird dem Betrachter das Leben eines reichen, fiesen Bankers nahegebracht, der trotz seines Geldes nicht sehr glücklich scheint – auch mit allem Geld der Welt kann man sich Glückseligkeit und Erfüllung eben nicht kaufen. Douglas lebt in seiner Rolle richtig auf. Nachdem wir gelernt haben, daß mit Nicholas Van Orten nicht gut Kirschen essen ist, kommt auch schon „das Spiel“ in die Handlung… Und dieses hat es in sich. Schnell überschlagen sich die Ereignisse und jeder Gedanken des Betrachters stellt sich rasch als falsch heraus, statt dessen folgt eine Überraschung der Nächsten. Das Geschehen bleibt aber stets übersichtlich und die Story ist auch am Ende noch gut nachvollziehbar. „The Game“ spielt nicht nur mit den verschiedenen Charakteren, sondern am meisten mit den Erwartungen der Zuschauer. Der Film hat einige Punkte, an denen der Glaube an einer vorausgesehenen Lösung schnell wieder zerstört wird. Der Höhepunkt des Films, der Showdown am Ende, wurde absolut überraschend inszeniert. Leider hat das natürlich auch den Nachteil, daß der Film beim erneuten Ansehen viel an Wirkung und Spannung verliert.
[Technik]
Bei der Umsetzung auf die DVD leistete man gute Arbeit. Der Transfer in 2.35:1 ist sehr detailliert und äußerst scharf – Bildfehler wie Rauschen und Unschärfen sind kaum zu finden. Ab und an kommen einem die Kanten, bevorzugt diagonale, schon etwas zu scharf vor. Neben der Widescreen-Version enthält die Single-Layer-Disc auf der zweiten Seite auch eine Pan & Scan-Fassung des Films.
Neben dem sehr guten Bild befinden sich auch exzellente Audio-Tracks auf der DVD. Die englische und französische Tonspur wurden in digitalem 5.1 Surround-Sound abgemischt, leider sind nur spanische Untertitel zuschaltbar. Sieht man einmal über diese kleine Manko hinweg, so bekommt der Käufer eine qualitativ hochwertige Soundkulisse geboten. Einige Spezialeffekte steuern das Soundsystem prima diskret getrennt an und erzeugen ein gutes 360° Geräuschumfeld. Diese direktionalen Effekte versüßen die ohnehin schon gute Qualität des Zusammenspiels aus spannungsgeladener Musik und der Sprache. Gut voneinander getrennt schallen Musik, Sprache und Effekte aus den Boxen – ohne zu rauschen versteht sich.
[Fazit]
„The Game“ bietet einige Eskapaden für den Zuschauer, hinsichtlich der Story und auch den filmerischen Mitteln. Der Film versteht es nicht nur einfach zu unterhalten, sondern erzeugt auch eine dichte Atmosphäre und reichlich prickelnde Spannung, zudem ist die Geschichte einfach klasse und fesselt vor den Fernseher. Der gelungene Film und die qualitativ hochwertigen Umsetzung auf DVD bilden ein Gespann, das sein Geld wert ist. Die Code 1 DVD wechselt für ca. 75,- DM (Listenpreis 30$) den Besitzer und hat eine Laufzeit von ca. 128 Minuten. „The Game“ liefert Unterhaltung für Thrillerfans und die, die es werden wollen…
Andre Schnack, 22.05.2001
Film/Inhalt |
:
|
||
Bild |
:
|
||
Ton |
:
|
||
Extras/Ausstattung |
:
|
||
Preis-Leistung |
:
|