[Einleitung]
Unter dem Titel „The Glass House – Das Glasshaus“ erschien 2001 ein Film vom amerikanischen Regisseur Daniel Sackheim, der über ein adoptiertes Mädchen handelt, welches sich bei den Stiefeltern in trügerischer Geborgenheit glaubt, bis diese ihr wahres Ich entfalten. Unter dem Titel „The Goode’s House“ entstand dieses Jahr (2006) der Nachfolger, welcher auch unter den Titeln „The Glass House 2″ und „Glass House: The Good Mother“ unterwegs ist. Die DVD wird von Sony Pictures Home Entertainment veröffentlicht. Wir nahmen den Thriller von Regisseur Steve Antin mit Angie Harmon, Joel Gretch, Jordan Hinson und Bobby Coleman in den Hauptrollen genauer unter die Lupe.
[Inhalt]
Nachdem sie beide Eltern bei einem tragischen Unfall verloren haben, finden die Teenagerin Abby Snow (Jordan Hinson) und ihr jüngerer Bruder Ethan (Bobby Coleman) bei Eve (Angie Harmon) und Raymond Goode (Joel Gretsch) ein neues Zuhause. Nach ihrem Einzug in die einsame Villa ihrer Adoptiveltern erkennen die Geschwister jedoch zu ihrem Entsetzen, dass die Goodes nicht so sind, wie sie auf den ersten Blick scheinen, und ihr Traum von Liebe und Geborgenheit verwandelt sich in einen Alptraum aus Grausamkeit, Hass und panischer Angst.
(Quelle: Sony Pictures Home Entertainment)
[Kommentar]
Die Macher des ersten Films hielten sich an ein einfaches Muster und einen überschaubaren Aufbau und Ablauf der Geschichte. Auch beim zweiten Teil, der letztlich ausschließlich das geschichtliche Umfeld, also die Handlung mit dem ersten „Glass House“-Titel teilt, orientierte man sich an ähnlichen Vorgehensweisen. Und so ist die Story im Kern die gleiche. Dieses Mal haben wir es mit einer bösen Stiefmutter zu tun, welche ihre monströsen Gedanken an gleich zwei Stiefkindern ausleben will: einem Teenager-Mädchen und ihrem kleinen Bruder. Großen Tiefsinn darf man von einer solchen Geschichte nicht erwarten, auch gibt es keinerlei vermittelte Wertvorstellungen, die einer Auffrischung widerfahren. So simpel der Aufbau des Titels „The Goode’s House“ auch sein mag, so funktionieren die spannungsgeladenen Momente sehr gut.
Keine Frage, man suchte sich auch ein gutes Umfeld dazu aus. So spielt der überwiegende Teil der Laufzeit in der Villa der neuen Stiefeltern, welche selbstredend abgelegen auf einem einsamen Hügel liegt – fernab von Zivilisation, fernab von fremder oder verbündeter Hilfe. Die Kameraeinstellungen schüren die spannende Grundstimmung und ergeben einen gesunden Spannungsbogen, wie es sich für einen Thriller gehört. Optisch kann der Film ebenfalls gefallen, wenngleich er praktisch nur in Innenszenen spielt. Akustisch haben wir es mit ein wenig lieblos eingespielter Musik zu tun. Die darstellerischen Leistungen gehen in Ordnung.
[Technik]
„The Goode’s House“ – oder „Adoptivtochter gegen Stiefmutter“ – erscheint mittels eines anamorphen Breitbild-Gewands im 16:9-Format 1.85:1 und bietet damit die volle Ausnutzung des 16:9-Wiedergabegeräts. Wir erleben einen überwiegend ausgeglichenen und harmonischen Kontrast. Dabei kam die gesamte Farbpalette zum Einsatz, mit leichter Beschränkung auf überwiegend dunkle Töne. Wer sich also nicht vor Schatten scheut, der ist hier genau richtig. Detailreichtum und Kantenschärfe befinden sich auf einem angenehmen und konstanten Niveau über die gesamte Laufzeit. Auch in den schattigen Momenten der Story hält der Detailgrad. Rauschen oder Verunreinigungen bleiben aus, die Kompression geht ordentlich zu Werke.
Der Ton spielt hier eine große Rolle wenn es um die Entstehung der Stimmung und Spannung geht. Insbesondere dem musikalischen Faktor gebührt dabei größere Aufmerksamkeit. Abgemischt wurde der Sound im Dolby Digital 5.1-Format in den Sprachfassungen Deutsch und Englisch. Beide Tonspuren sind sehr vergleichbar und beschränken sich auf die Wiedergabe von Sprachausgabe aus dem Center-Speaker, der Ausführung einer Umgebungsgeräusche und der Musik auf den hinteren Kanälen. Großartige Ausbrüche in Höhen und Tiefen gibt es nicht zu vermelden. Rauschen oder Störungen bleiben aus. Untertitel sind optional in den Sprachen Deutsch, Englisch und Türkisch hinzuzuschalten.
[Fazit]
Was uns als fesselnder Psycho-Thriller angekündigt wurde, entpuppt sich als eher durchschnittlicher Thriller und als eine noch durchschnittlichere Fortsetzung, wenn man diesen Films denn als solche sehen möchte. Denn „The Goode’s House“ sollte als autarker Thriller propagiert werden, das tut ihm gut. Das rund 90minutenlange Werk befindet sich auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) und fasst neben dem Hauptfilm – über ein schlichtes und einfaches Menü zu erreichbar – auch noch einen Audiokommentar mit den Filmemachern und 6 Minuten entfallene Szenen. Die Altersfreigabe lässt ein Publikum ab dem 16. Lebensjahr zu, der Erscheinungstermin der DVD war der 12. Dezember zu einem Preis um die 20,- Euro.
Andre Schnack, 10.01.2007
Film/Inhalt |
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Preis-Leistung |
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