[Einleitung]
Mit „The I Inside“ schuf Regisseur Roland Suso Richter 2003 eine amerikanische Hollywood-Filmproduktion des Thriller-Genres. Um genauer zu sein, trifft der Titel die Bezeichnung eines Psycho-Thrillers, denn Spannung und mysteriöse Umstände stehen auf der Agenda. In den Hauptrollen des Streifens nach einem Bühnenstück mit dem Titel „Point Of Death“ von Michael Cooney sind zu sehen: Ryan Phillippe, Sarah Polley, Piper Perabo, Robert Sean Leonard und Stephen Lang. Wir konnten die DVD aus dem Programm der Columbia TriStar Home Entertainment genauer betrachten. Ob sich hier nerven zerreißende Spannung, eine entsprechende Stimmung ausbreiten und die technischen Rahmenbedingungen stimmen, schauten wir uns genauer an.
[Inhalt]
Als Simon (Ryan Phillippe) im Krankenhaus erwacht, kann er sich an nichts erinnern. Weder an den Unfall, der ihn fast getötet hätte, noch an die zwei Jahre zuvor. Doch nur eine Beruhigungsspritze später dreht die Uhr sich zwei Jahre zurück und lässt Simon in der Vergangenheit aufwachen. Realität und Traum verschwimmen und für ihn beginnt ein Balanceakt zwischen den Zeitebenen. Simon muss herausfinden, was wirklich passiert ist – und zwar schnell.
(Quelle: Columbia TriStar Home Entertainment)
[Kommentar]
Der als „raffinierter Psycho-Thriller“ bezeichnete Film wartet mit guten Ideen, einem gelungenen Ensemble und einigen feinen Genre-Effekten auf. Doch neben den ganzen Zutaten gibt es auch noch eine als gut zu bezeichnende Gesamtkonzeption aus stimmungsvoller Erzählweise und einer interessant aufbereiteten und oftmals verwirrenden Geschichte. Von Beginn an schlägt die Konfusion beim Betrachter ein und hinterlässt ein noch unbekanntes Terrain. Doch mit Fortschreiten der Geschichte verdichtet sich das Bild und dem Betrachter wird analog zur Figur des Simon allmählich immer weiter klar, wie der Hase hier läuft. Ryan Phillippe verrichtet in seiner Rolle eine gute Darstellung und stellt hinsichtlich der schauspielerischen Leistung die Spitze des Films dar.
Hin und wieder kann man der Story eine gewisse Durchlässigkeit und fehlende Logik vorwerfen, wer sich jedoch offen gegenüber Neuem zeigt, der wird mit Sicherheit spannend und atmosphärisch unterhalten. Die stilistischen Mittel, die bei „The I Inside“ zum Einsatz kamen unterstreichen die Stimmung der Erzählung mit ihren blassen Farben mit Hang zum Blau. Und auch in den anderen Bereichen geht es recht kühl zu. So richtig kann man sich nicht mit den Figuren identifizieren, geben sie doch wenig menschliche Nähe zu verstehen. Musikalisch ein ähnliches Bild, denn man zog das Produktionsdesign stringent durch. Was bleibt: ein gelungener inhaltlich bunter Strauß an Film-Elementen durchzogen von spürbarer Spannung. Gute Unterhaltung.
[Technik]
Was einem gleich an dem 16:9-Widescreen Transfer auffällt: ein spürbarer Blaustich. Und das soll jetzt keine schlechte Kritik des 2.40:1 Transfers mit anamorpher Abtastung einläuten. Es geht vielmehr um den künstlerischen Effekt, den die Filmemacher beim Aufnehmen und Abmischen erzielen wollten. Es passt nicht nur zur Stimmung, sondern sorgt mit den anderen Werten der visuellen Darbietung auch für ein ausreichend harmonisches Wirken und einen angenehmen Gesamteindruck. Wenngleich viele Aufnahmen in schattigen Sets stattfinden, kann die Ausleuchtung als professionell bezeichnet werden. Die Auswirkungen bekommt der Betrachter lediglich ein wenig im Bereich des Detailreichtums zu spüren. Davon ab gibt es klare Konturen und eine plastische, kontrastreiche Leistung geboten. Kompressionsartefakte oder andere nennenswerte Störungen treten nicht auf.
Beim angebotenen Tonformat handelt es sich um einen DTS 5.1-Ton in deutscher Sprache und einen Dolby Digital 5.1-Sound in den Sprachen Deutsch und Englisch. Optionale Untertitel sind ebenfalls in den beiden genannten Sprachfassungen auf der Disc abgelegt. Spannungsschürend und der Stimmung zuträglich wird das Geschehen von einem angenehmen Soundtrack begleitet, so dass Optik und Akustik aufeinander abgestimmt wirken. Mehrkanalige Anspielungen der Lautsprecher machen sich in einigen sinnvoll platzierten Momenten bemerkbar und sorgen mitunter für gruselige Wirkung. Der Sound schreitet dabei nach einem qualitativ hochwertigem Vorgehen voraus. Dynamisch und von einigen Effekten durchzogen gibt sich eine gute Qualität mit Räumlichkeit zu erkennen.
[Fazit]
Namen wie der des Hollywood-Stars Ryan Phillippe oder Stephen Rea sprechen nicht automatisch von einem guten Film. Doch was Regisseur Roland Suso Richter (14 Tage lebenslänglich, Die Bubi Scholz Story) hier auf die Leinwand zauberte, wird nicht nur Genre-Fans begeistern, sondern bei jedermann für spannende, rund 87minutenlange Unterhaltung sorgen. „The I Inside“ bleibt trotz anfänglich aufgebauter Komplexität eigentlich sehr überschaubar und in sich geschlossen. Columbia TriStar Home Entertainment verpasste der Erscheinung eine gute Technik und folgendes Bonusmaterial befindet sich ferner auf der einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9):
- Audiokommentar mit dem Regisseur
- alternatives Ende
- alternative Szenen
- am Set von „The I Inside“
- Interview mit dem Regisseur
- Trailer
Großartig oder gar als besondern zeitintensiv können die Extras nicht bezeichnet werden. Der Regisseur-Kommentar und die alternativen Szenen hingegen leiten viele Hintergrundinformationen ein und zeigen dem Betrachter ein paar interessante Einblicke. Die inhaltlich interessante und technisch gelungene DVD erschien am 22. Februar 2005 im Handel und schlägt mit rund 20,- Euro zu Buche. Die FSK beläuft sich bei diesem Werk auf eine Altersstufe von „ab 16 Jahren“.
Andre Schnack, 02.03.2005
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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