[Einleitung]
Normalerweise ist ein Film länger als die Zeit, die ich zur Fertigung eines Reviews benötige. Hier ist dies wohl anders, denn die Martin Scorsese-Kurz-Dokumentation über sein Crime-Drama „The Irishman“ ist sehr kurz, soviel vorab. Daher fällt dieser Review auch entsprechend kurz aus. Wir sehen einen Tisch und vier Männer: Martin Scorsese, Robert DeNiro, Al Pacino und Joe Pesci. Ich schaute mir die Netflix-Produktion von 2019 an. Der Titel lautet hierzulande „The Irishman: Im Gespräch“ (Originaltitel: The Irishman: In Conversation).
[Kommentar]
Natürlich ist dies hier keine kontroverse Diskussion, keine Dokumentation im Stile eines Making Of’s. Der Titel sagt eigentlich schon alles aus mit dem Zusatz „Im Gespräch“. Vier ältere Herren, alles Hollywood-Größen, sitzen bei leiser im Hintergrund ablaufender Klaviermusik an einem runden Tisch und sprechen. Nicht mehr, und auch nicht weniger ist dies hier der Fall. Wer schon immer einmal Al Pacino und Robert DeNiro gemeinsam vor der Kamera sehen wollte, bitte sehr – das hier ist _die_ Chance.
Durch den Doku-Anteil in diesem Gespräch wird erläutert, wie die künstliche Verjüngung der Figuren, oder besser der Darsteller, gemacht worden ist. Das ist interessant und ich war überrascht ob des technischen Aufwands für diesen Film, bei dem man den Einsatz nicht unbedingt am Ergebnis auf dem ersten Blick sieht. Aber es wirkt eben und scheint das neue Make Up der Zukunft im Filmgeschäft werden zu können. Das Gespräch konzentriert sich auf die Entstehung des Films und einige Kniffe der Handwerkskunst, nicht auf die Darsteller oder private Einblicke. Wenn man den Film gesehen hat, ergibt es Sinn und bereitet auch gute Unterhaltung diese 23 Minuten hierfür aufzuwenden.
[Technik]
An dieser Stelle möchte ich ein wenig mit den Worten sparen. „The Irishman: Im Gespräch“ ist technisch betrachtet entsprechend einfach. Die Szenerie wechselt schlichtweg über die Laufzeit nicht. Entweder sehen wir die vier Herren an ihrem Tisch sitzend, mit Drinks vor sich auf dem Tisch, oder aber wir haben kurze Einblick in Filmszenen sowie von den Dreharbeiten in Fotoform vor den Augen. Statische Bilder sind recht simpel abzubilden und die Schnitte und sich bewegende Kamera während des Gesprächs bereitet keinerlei Sorgen. Soweit, so gut. Störungen oder Fehlbildungen gibt es nicht.
„The Irishman: Im Gespräch“ ist tonal banal, um es plastisch zu formulieren. Es bedarf keinerlei Surround-Sound hier, denn neben dem Gespräch, also vier unterschiedlichen Stimmen in englischer Sprache, gibt es lediglich noch die Klaviermusik im Hintergrund zu vernehmen, das war es dann auch schon. Dabei gibt es praktisch vom Ton her keinerlei technische Herausforderungen, die es zu meistern gilt. Ein zweidimensionales Ton-Erlebnis, dass sich im unteren Mittelfeld abspielt, jedoch zweifelsfrei solide umgesetzt ist.
[Fazit]
Wer Netflix hat und sich „The Irishman“ bereits ansah, der wird folglich auch auf diese Dokumentation hingewiesen werden, Online-Personalisierung sei Dank. Bei mir war das so, und Bingo, Netflix landete erneut einen Treffer – bei mir. Denn ich sah mir die unterhaltsamen 23 Minuten mit ihrer Altersfreigabe von ab 6 Jahren genauer an. Und ja, die Sendung konnte mir einen Mehrwert bieten, und darauf kommt es doch schlussendlich an.
Andre Schnack, 07.01.2020
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