[Einleitung]
„Ein Muss für alle Sammler präsentiert Concorde Home Entertainment mit der aufwändig gestalteten und streng limitierten Collector’s Box, die das Original und die Neuverfilmung im hochwertigen Schuber vereint.“ Dieser Einleitung von Concorde Entertainment kann Selbstsicherheit abgewonnen werden, und das zu Recht, denn die Neuverfilmung des Klassikers aus 1969 konnte viele Kinogänger von ihren Qualitäten überzeugen. Damit man an die Wurzeln des aktuellen Films von Regisseur F. Gary Gray (Verhandlungssache) nicht vergisst, erscheint mit dieser DVD Box auch der Klassiker von Filmmacher Peter Collinson gleich mit. Wir konnten uns das Set genauer ansehen und berichten über die qualitativen Aspekte.
[Inhalt]
„The Italian Job – Jagd auf Millionen“
Charlie Croker ist ein Meisterdieb. Gemeinsam mit seinen Komplizen Lyle, Handsome Rob, Left-Ear und Steve, sowie seinem väterlichen Mentor John hat er gerade bei einem aufsehenerregenden Coup in Venedig Goldbarren im Wert von 35 Millionen Dollar erbeutet. Doch die Freude über den Reichtum währt nur kurz. Schon sehr schnell entpuppt sich der vermeintliche Freund Steve als Verräter. Er erschießt John und entkommt seinen Partnern mit der gesamten Beute. Ein Jahr später gelingt es den bestohlenen Dieben, Stevens Spur aufzunehmen. Gemeinsam mit Johns Tochter Stella hecken Charlie und seine diebischen Freunde einen tollkühnen Plan aus, um doch noch an die gestohlenen Barren zu gelangen. Und dabei schrecken sie auch vor spektakulären und atemberaubenden Methoden nicht zurück…
„The Italian Job – Charlie staubt Millionen ab!“
Kaum aus dem Knast entlassen, plant der charmante Meisterdieb Charlie Croker zusammen mit Gentlemanverbrecher Bridger schon den nächsten großen Coup. In Turin wollen sie einen Geldtransporter knacken und den Goldschatz rauben. Um den spektakulären Überfall in die Tat umsetzen, führt Charlie zusammen mit seiner Gangsterbande die Polizei und die Mafia in die Irre und löst zudem das größte Verkehrschaos in der Geschichte Italiens aus. In ihren präparierten Minis liefert sich die Bande mit Polizei und Mafia eine wilde, halsbrechersiche Verfolgungsjagd durch die Alpen…
(Quelle: Concorde Home Entertainment)
[Kommentar]
Filme über Diebe gibt es nicht allzu viele. Mr. Norton hatte bereits an der Seite von Robert DeNiro in „The Score“ Erfahrungen im Genre sammeln können. Ferner sind ihm auch schwierige Rollen nicht fremd, so dass es keinerlei Probleme mit einem actiongeladenen Film über einen trickreichen Coup geben sollte. Mark Wahlberg als Good-Guy ist ebenfalls nichts ungewöhnlich neues, so dass die Geschichte auf einer soliden Basis an Hauptfiguren stehen kann. Denn bei Charlize Theron gibt es ebenso wenig Bedenken, wie beim routinierten, erfahrenen Donald Sutherland, was die darstellerischen Qualitäten angeht. Jede Rolle bekam ein passendes Hollywood Gesicht verliehen, und die Kombination der beteiligten Mimen gibt dem Film einen gewissen Charme.
Regisseur Gray polierte die Grundstory des Klassikers von ’69 noch einmal ordentlich auf, mengte eine ganze Menge rasanter Action hinzu und nahm sich auch dem Sub-Genre Romance etwas an. Letzteres fiel sehr wenig ausgeprägt aus, was den Fokus auf die eigentlichen Diebereien belässt und dem Film zugute kommt. Er verliert sich nicht und kann zweifelsfrei in die Genres eines Action-Thrillers eingeteilt werden. Die Geschichte hat nicht sonderlich viel neues zu bieten, versteht jedoch durch die fein umgesetzten und rasanten Elemente der Coups zu glänzen. Es wird dabei die Anwendung des Einfallsreichtum und der Fantasie gepredigt, ohne die heutzutage nichts mehr geht.
Viele Dinge, wie die sauber ausgearbeiteten Coups mit etwas Innovationsgehabe, oder aber der Mini waren auch damals im Original vor über 30 Jahren mit von der Partie. Doch warum nicht wieder aufgreifen und verarbeiten, dachten sich die Filmemacher. Das Ergebnis kann sich sehen lassen und die abwechslungsreichen Actionszenen wechseln sich gekonnt mit den intelligent und gewitzten ruhigen Aufnahmen der Story ab. Passende musikalische Untermalung und ein gewisses Understatement zur Coolness der Beteiligten und der jeweiligen Situationen darf dabei nicht vermisst werden. „The Italian Job“ stellt sich als rundum gelungene Geschichte dar.
Das Original aus dem Jahre 1969 steht dem aktuellen Werk zwar in vielen modernen Aspekten nach, kommt jedoch sehr charmant und wirkungsvoll daher. Beachtet man das Produktionsjahr, so kann man mit den offerierten Actioneinlagen wirklich mehr als nur zufrieden sein. Gerade die damals innovativen Autofahrten mit den Minis durch Turin haben es in sich und verleihen dem Streifen ein rasantes Ambiente, welches durch etwas Komik und viel Spannung geschürt wird. Insgesamt zwar nicht mehr mit den heutigen Hollywood-Produktionen zu vergleichen, trotzdem ein hochwertiges Werk, dass viele Stärken in sich vereint.
[Technik]
Bewertung von „The Italian Job – Jagd auf Millionen“ (2003):
Der Film findet im anamorphen Breitbildformat 2.35:1 statt. Neben einem reichhaltigen Kontrast, der auch bei nicht gut ausgeleuchteten Aufnahmen Detail zu erkennen gibt, gesellen sich knackige Farbflächen, welche durch niveauvolle Konturenzeichnung in einer angenehm hohen Kantenschärfe ihren Abschluss finden. Der Schwarz-Level der Bilder zeichnet den Transfer ebenfalls positiv aus. Insgesamt gibt es kaum einen nennenswerten Makel. Nur ab und an kann die Bildung kleiner Kompressionsartefakte beobachtet werden. Davon ab ein rundum gelungener Transfer, der nur knapp an einem „sehr gut“ vorbeigerast ist.
Was das visuelle Geschehen beginnt wird von der Akustik weiter getragen. Der gebotene Soundtrack hat es in sich und bildet die facettenreichen Einstellungen mehr als adäquat ab. Ruhige Aufnahmen während der Dialoge klären sich gut ab, die actionreichen Einlagen fordern erfolgreich Dynamik und oftmals auch etwas Basseinsatz ab. Die musikalische Untermalung hingegen unterliegt weniger dominant dem gesamten Ton und spendet eine angenehme Stimmung. Die deutsche Sprachfassung gibt es in DTS und Dolby Digital 5.1, englische Sprachfassung hingegen lediglich in Dolby Digital 5.1. Und das fehlerfrei und ohne irgendwelche störenden Nebeneffekte. Untertitel können optional hinzugeschaltet werden.
Bewertung von „The Italian Job – Charlie staubt Millionen ab“ (1996):
Hier bemisst sich das Bildformat ebenfalls auf breite 2.35:1, die ebenfalls 16:9-codiert, anamorph, auf einer DVD abgelegt wurden. Frisch und sauber wird die Erstveröffentlichung dieses Films hier abgefeiert. Wir erhalten einen starken Kontrast, überwiegend klare Farbgebung und einen ausreichend zufrieden stellenden Detailgrad der Abbildungen. Stimmung gewinnt der Film den wunderbar eingefangenen Aufnahmen ab, die hier plastisch und wirkungsvoll für sich sprechen. Rasante Aufnahmen gibt es hin und wieder, sie sind klar und weisen keine Fehlverhalten der Kompression auf.
Sprachen und Ton gibt es im Dolby Digital 2.0-Mono Format in deutscher Sprache und in restaurierter 5.1-Manier ist der englischer Originalfassung. In diesen Landessprachen sind dem akustischen Geschehen optionale Untertitel zuzuschalten. Beide Tonspuren entfalten sich in einer angenehmen Wiedergabequalität. Dem Vorzug ist der englischen Tonspur zu geben, denn es wird tatsächlich das Gefühl von etwas Räumlichkeit vermittelt und mit klarer Sprachausgabe geglänzt.
[Fazit]
Ob man nun Mark Wahlberg oder Sir Michael Caine krönen will, mit diesem Box Set erhält man beide Filme in einer limitierten und schmucken Gesamtheit. Der 2003er Film befindet sich auf einer DVD 9 und verfügt über 105 Minuten Spieldauer. Der Klassiker benutzt gleichartiges Medium und bietet rund 95 Minuten gute Unterhaltung. Beide Filme weisen eine Altersfreigabe ab 12 Jahren auf. Die Menüdesigns der Discs können sich sehen lassen und bieten zudem noch beste Unterhaltung auf dem Gebiet der Extras. Die Neuverfilmung bietet auf der Bonus-Disc:
- Making Of : „Pedal to the Metal: The Making of The Italian Job“ (über weite Strecken interessant, jedoch auch viel Lobes Hymnen und Promotion-Flair.)
- 4 Featurettes (allesamt rund 5minutenlang und mit ansprechenden Aufnahmen gespickt.)
- 6 Deleted Scenes (englische Sprache, ohne deutsche Untertitel)
- Deutscher und US-Kinotrailer
- Informationen zu Cast & Crew
- Behind-The-Scenes-Slideshow mit Musik
- Produktionsnotizen, Programmtipps
Und damit noch einmal knapp 90minutenlangen Zusatz-Zeitvertreib. Jedoch lässt sich der Klassiker nicht lumpen und trägt folgendes im Gepäck:
- Audiokommentar mit Produzent und dem Autor der „Making Of’s“
- 3 „Making Of“-Dokumentationen
- Kommentierte Deleted Scene
- Original Kinotrailer
Als Bestandteil der Cine Collection werden hier noch einmal rund 75 Minuten Laufzeit präsentiert. Insgesamt also ein sehr zeitintensives Vergnügen, diese empfehlenswerte Box, welche am 04. August zu einem Preis von rund 25,- Euro das Licht des DVD-Markts erblickte. Dieser Schuber sollte keinem Film-Fan entgehen und kann in unserem Review zahlreiche Punkte verbuchen.
Andre Schnack, 08.09.2004
Film/Inhalt |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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