[Einleitung]
„The Long Shadow“ befasst sich mit einem wahren Kern, und zwar den Taten des in der U-Haft geständigen Serienkillers Peter Sutcliffe aus Großbritannien. Der Stoff wurde im Zuge einer TV-Mini Serie 2023 verarbeitet und erschien eben unter dem vorgenannten Titel „The Long Shadow“ von Regisseur Lewis Arnold nach dem Buch von Michael Bilton und dem Drehbuchautor George Kay. polyband veröffentlicht die 7 Episoden von „The Long Shadow“ als Doppel-DVD und ich konnte mir das Werk genauer anschauen und berichte.

[Kommentar]
Dieser lange Schatten des, oder besser der Verbrechen, trifft vor allem die Familien der Betroffenen, aber auch gewissermaßen alle anderen darunter leittragenden sowie involvierten Personen, die bei der Aufklärung beteiligt waren. Für viele hat der Fall bestimmt erst mit dem Tod Sutcliffes 2020 ein Ende gefunden. Bis zuletzt hatte sich dieser stets versucht mit juristischen Manövern in andere Bedingungen verlegen zu lassen oder auf eine Begnadigung zu spielen, vergebens wurden die Gesuche des verurteilten Serien-Mörders von mindestens 13 Menschen abgelehnt.

Die TV-Serien bedient sich der Mittel, die man auch kommen sieht, wenn man den Stoff kennt und sich dazu eine TV-Verfilmung vorstellt. So gibt es Einblicke in die Leben der Menschen, die direkt oder indirekt zu Opfern wurden, in die Polizeiarbeit, die Ermittlungspfade und den langen Schatten, den die Verbrechen geworfen haben. Auf die Umgebung, die Psychologie der Bevölkerung bezüglich der Verbrechen und die Jahre, die es dauerte, bis die Akten geschlossen werden konnten. Klassisch, solide, schlicht und spannend sowie unterhaltsam. So möchte ich die sieben Folgen von „The Long Shadow“ umschreiben.

[Technik]
Mittels 16:9-Aufnahmen (1.78:1, anamorphotisch) lebt das England des 20. Jahrhunderts auf dem Wiedergabegerät auf. Und gut sieht es aus, vor allem dafür, das wir viele Aufnahmen unter schlechter Ausleuchtung sowie viel Schatten vor die Augen bekommen. „The Long Shadow“ nutzt diese Aspekte bewusst, also ein Stilmittel, welches der Spannung und Atmosphäre zugute kommt. Dem Technikpuristen gefällt das weniger gut, denn quellen die Bilder ohnehin nicht vor Bilddetails über. Bewegungen, unabhängig ob Personen oder die Kamera, tun dem Geschehen hingegen keinen Abbruch. Die Kompression verläuft unauffällig.

Tonal geht es hier mehrkanalig und in Dolby Digital 5.1 zur Sache. Das ist weniger überraschend, als es sich lesen mag. Auch der Fakt, das wir neben der deutschsprachigen Synchronfassung den englischen Originalton erleben dürfen, haut nicht vom Hocker, wird jedoch zufrieden zur Kenntnis genommen. Alles passt soweit ohne in irgendeine Richtung auffällig zu werden. Auch gibt es keine allzu schwierigen Passagen hier, rein akustisch und in Belangen der technischen Umsetzung. Untertitel können ebenfalls in den beiden vorgenannten Sprachen ausgewählt werden.

[Fazit]
„The Long Shadow“ hat es thematisch dadurch in sich, da es sich eben um einen belegbaren Fall handelt und der Täter schlussendlich auch gefasst werden konnte. Doch nach mindestens 13 Morden wurde das wohl auch Zeit, um es diplomatisch auszudrücken. All diese Aspekte des vorgenannten Satzes kommen in der siebenteiligen TV-Serie gut zur Geltung. Die Laufzeit von rund 357 Minuten (knapp 6 Stunden) vergehen rasch. Die Altersfreigabe liegt bei ab 12 Jahren und mit etwa 11 Minuten zusätzlichen Materialien fällt sogar etwas Bonus an. „The Long Shadow“ ist ab dem 28. März im Handel erhältlich.

Andre Schnack, 26.03.2024

Film/Inhalt:
Bild:
Ton:
Extras/Ausstattung:
Preis-Leistung