[Einleitung]
MGM präsentierte uns im August ’98 Randall Wallace’s „The Man In The Iron Mask“. Ein typischer Mantel-und-Degen-Film, angesiedelt im Frankreich des 17. Jahrhunderts. Der Film entstand nach einem Roman von Alexandre Dumas. In den Hauptrollen sehen wir Leonardo DiCaprio (Titanic) in einer Doppelrolle, Jeremy Irons (Die Hard 3), John Malkovich (Con Air), Gérard Depardieu (Asterix & Obelix) und Gabriel Byrne (Staatsfeind Nr.1).
[Inhalt]
Frankreich, 1638: Königin Anne von Frankreich (Anne Parillaud) gebärt den Thronfolger von Louis XIII. Nur wenigen Personen ist bekannt, daß Königin Anne Mutter von Zwillingen wurde! 22 Jahre später regiert Louis XIV (DiCaprio) Frankreich. Sein extravaganter Lebensstil und seine unpolitischen Interessen, die sich meist auf Frauen beschränken, kosten das Geld des Staates. Außerdem führt der arrogante, selbstsüchtige, junge König einen verschwenderischen Krieg! Die Kassen sind beinahe leer und an allen Ecken wird gespart, beim König natürlich nicht. So kommt es, daß das Volk in den Straßen Paris vorm Verhungern ist und Aufstände übt! Kein Anlaß zur Sorge für Louis, er läßt sie notfalls erschießen. Von den Musketieren, die seinem Vater einst treu dienten, ist nur noch D’Artagnan (Byrne) an der Seite Louis geblieben, dieser führt die Wachen des Königs.
Seine drei Kumpanen Aramis (Irons), Athos (Malkovich) und Porthos (Depardieu) sind schon seit langem außer Dienst und pflegen ein ziviles Dasein im Ruhestand. Eines Tages, auf einem königlichen Ball, fällt das Auge des Königs auf Christine (Judith Godrèche), die Verlobte von Raoul (Peter Sarsgaard), Sohn von Athos. Ohne Skrupel läßt Louis Raoul einziehen und sendet ihn in den Krieg, an die vorderste Front! Es dauert nicht lange und die Botschaft Raoul’s Tod trifft in Paris ein. Ohnehin konnten die ehemaligen Musketiere den jungen König nicht leiden, doch das war zuviel. Athos schwört auf Rache, doch D’Artagnan dem König Geleit! Aramis hat die Lösung: der König muß weg – er muß ersetzt werden, durch seinen Bruder, der immer noch gefangen gehalten wird. Ein Maskenball in naher Zukunft scheint der geeignete Augenblick. Doch die drei Kameraden haben noch viel zu erledigen und müssen aufpassen, daß ihr ehemaliger Kampfgefährte und Freund D’Artagnan den Plan nicht vereitelt, denn er patrouilliert vor den Türen des Königs…
[Kommentar]
Randall Wallace gelang ein wundervoll in Szene gesetztes Kostümepos um Liebe, Haß und Freundschaft. Die Darsteller leisten gute Arbeit und verkörpern glaubhaft die unterschiedlichen Charaktere. Dabei wurden die speziellen Eigenschaften der Schauspieler berücksichtigt. John Malkovich als der gute Vater und ein Mann von Ehre, Jeremy Irons als schlauer Priester und Depardieu als Saufbold der das Leben liebt – alle gefallen auf Anhieb. Mir persönlich gefiel auch DiCaprio in seiner Doppelrolle sehr gut (er erhielt meist keine gute Kritik für den Film). Die Hintergrundgeschichte der pensionierten Musketiere ist spannend und öfter auch gewollt komisch. „The Man In The Iron Mask“ besitzt auf jeden Fall genug Eigenwert und kann nicht als lauer Duma-Aufguß gesehen werden! Es macht Spaß den Film anzusehen und er erfüllt den Sinn und Zweck der Scheibe: Unterhaltung.
[Technik]
Technisch gesehen steht die DVD ebensogut da. Der Transfer in anamorphischen 1.85:1 weist keine groben Makel auf. Zwar hätte das Bild ein wenig schärfer sein können, dafür wirkt es sehr natürlich, detailliert und kontrastreich, Kompressionsartefakte: Fehlanzeige. Auf der zweiseitigen Single-Layer-Disc fand außerdem eine Pan&Scan-Fassung Platz, jede Version hat ihre eigene Seite. Neben 131 Minuten gutem Bildtransfer gesellt sich eine passable Leistung der Akustik.
Im englischen Dolby Digital 5.1- oder französischen 2.0-Gewand ertönen die fremden Klänge aus dem Frankreich des Absolutismus; der 5.1-Surround-Sound ist allerdings besser abgemischt und begeistert logischerweise mehr als sein 2.0 Partner. Die Dialoge beschränken sich auf den Center und klingen rauschfrei und deutlich an’s Ohr des Zuschauers. Die Anzahl der Effekte aus den Surroundlautsprechern fällt gering aus, trotzdem entsteht eine räumliche Geräuschkulisse. Untertitel sind in englisch, französisch und spanisch vertreten.
[Fazit]
„The Man In The Iron Mask“ macht sich gut auf DVD. Ähnlich wie bei „Ronin“ (aus gleichem Hause), liegt auch dieser DVD ein farbiges, 8seitiges, informatives Booklet mit Hintergrundinformationen über den Film der Scheibe bei. Auf der Disc selbst befindet sich auch Bonusmaterial: ein Audio-Kommentar des Regisseurs, einige Zeichnungen zur Maske und zu den Locations und ein Trailer erfreuen den Cineasten. Für viele (bevorzugt weibliche) Zuschauer wird aber der Hauptdarsteller schon ausreichen um das Herz höher schlagen zu lassen und den Preis von ca. 60,- DM (Listenpreis 25$) zu rechtfertigen. Ein gelungener Abenteuerfilm mit Top-Besetzung… jedem Filmkenner und Zelluloid-Freund ans nahe gelegt….. alle für einen, und einer für alle!!!
Andre Schnack, 12.08.1998
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