[Einleitung]
„The Mandalorian“ startete im Herbst 2019 und stellte das damals jüngste Star Wars-Ereignis dar, was nach Auskopplungen wie „Solo“ oder Weiterentwicklungen wie „Rogue One“ uns kaum überraschen sollte. Und immerhin hat Disney eine hohe Summe für Star Wars-Lizenz bezahlt, die in den kommenden Jahrzehnten nach wie vor ein Kernprodukt des Walt Disney-Konzerns sein wird. Die erste Staffel begann mit Disney+ und der geistige Schöpfer hinter „The Mandalorian“ ist Jon Favreau. Die Regie unternahmen in Summe 12 Regisseure. Unterschiedliche Autoren verantworteten die Inhalte der 8 Episoden. Pedro Pascal spielte dabei am häufigsten und die größte Laufzeit hinweg den Mandalorianer. Diese 4K Ultra HD kommt in einem schicken Steelbook daher.
[Kommentar]
Wenn etwas Neues im Pop-Kultur Star Wars-Universum geschieht, dann ist dies immer von großartigem und groß angelegten Marketing begleitet. Nach alledem und einer eigenen Ansicht muss sich dann schlussendlich jeder sein eigenes Urteil darüber bilden, ob dies soweit angemessen war, oder über- oder untertrieben wurde. Nicht anders war das bei „The Mandalorian“, der mit dem hauseigenen Streaming-Service Disney+ damals seine Erfolgsreise begann. Nun erscheint die erste Staffel in Form optischer Datenträger fürs Heimkino, was mir dann eben auch die Möglichkeit gab die ‚nicht Streaming‘-Fassung in möglichst hoher Auflösung zu genießen.
Handwerkliche Unstimmigkeiten passieren auch hier. In Episode 3 macht unser Kopfgeldjäger einen Gang durch feinseliges Gebiet, nachdem er ein Tür-Auge – wie aus den Klassikern bekannt – abgebrochen hatte und mitnahm. Als er das Gebäude schlussendlich erfolgreich wieder verlässt, sieht man, dass ein abgebrochenes Tür-Auge an Stab herunterhängt, obwohl dies ja abgerissen und mitgenommen wurde. Darüber kann man hinwegsehen, denn das Produktions-Design ist extrem gut gelungen. Es ist definitiv Star Wars und doch auch etwas neu.
Zeitlich betrachtet ist das alles hier nach dem Imperium, so dass Sturmtruppen Einheiten ausschließlich angeranzte, dreckige weiße Rüstungen tragen – schließlich fehlt die gute Wartung des riesigen Imperiums. Auch ist es mir inhaltlich komplett unverständlich, das unsere Hauptfigur mit dem Kind durch das Kopfgeldjäger-Camp schreitet, wenngleich ‚Mando’ ja weiß, dass _alle_ auf das Kind einen Sender ausgerichtet haben. Darüber kann ich hinwegsehen, wundere mich jedoch trotzdem ein wenig.
„The Mandalorian“ ist im Kern auch ein ganz schönes Stück weit Western. Das ist erfreulich und wird jene insbesondere erquicken, die ihren Spaß an den Star Wars-Momenten in Mos Eisley aus den ersten Filmen hatten. Die inhaltsgebende Episode 3 zeigt uns den Moment, an dem das Gute in der Hauptfigur zu überwiegen beginnt. Im Sinne der individuellen Gesinnung und vor dem Hintergrund der Gilde. Mehr sei nicht verraten und die handwerkliche Güte, die hohe Erzählkunst – all das macht die erste Staffel sehenswert für mich. Auch der Faktor, dass uns das Gesicht unseres Helden verborgen bleibt, gefällt mir.
[Technik]
Ich sah mir die Ultra High Definition-Version der Serie an, also in 2160p, hier auf 2.39:1 formatiert. „The Mandalorian – Staffel 1“ bietet uns ausgesprochen gute Aufnahmen, wenn sich das Geschehen ruhig verhält. Sehr hochauslösend und detailliert, jedoch nicht immer sonderlich farbenfroh oder prächtig, eher fahler Natur. Ein leichtes Nachziehen, oder eher Ruckeln bei Bewegungen vor einer fixierten Kamera konnten meine Augen wahrnehmen. Davon ab ist das Geschehen sauber und ruhig. Rauschen oder Kompressionsartefakte gibt es nicht.
Mensch/Maschine-Kommunikation ist hier ganz aussergewöhnlich. Manchmal auch humorvoll auf subtile Art und Weise. Manchmal gewissermaßen gestört. Stets jedoch in einer wirklich guten Wiedergabegüte. Das ist bei „The Mandalorian – Staffel 1“ nicht anders und wir erleben hier einen eindrucksvoll einfachen und wirkungsvollen Music-Score, tolle Surround-Effekte, eine klare Sprachausgabe sowie viele Hintergrund- und Umgebungsgeräusche. Alles in allem ein gelungenes Programm, welches hier englischen Dolby Atmos oder aber deutschsprachigen (und französischen) Dolby Digital 5.1.
[Fazit]
„The Mandalorian“ ist definitiv der Einblick in eine weitere Star Wars Subkultur, und zwar in jene der Kopfgeldjäger. Bereits vor 40 Jahren mit Boba Fett als Grundstein eingeführt und nun mit einer eigenen TV Serie gesegnet. Der Mann mit Helm, mächtigen Waffen und einem mysteriösen Wesen macht Eindruck hier. Seit dem 15. Dezember kann der Titel auf unterschiedlichen Arten konsumiert werden. Das hier getestete 4K Blu-ray Steelbook ist mit einem Kaufpreis von ziemlich genau 60,- Euro wirklich nicht günstig.
Als Antwort darauf: „zwei Produkte in einem“ würde das Walt Disney-Marketing bestimmt hochtrabend den Inhalt dieses Steelbooks umbeschreiben. Klar, es handelt sich um zweimal 2 Datenträger: zwei 4K-Medien und zwei nicht 4K Blu-ray Disc. Jedes Set enthält die knapp 286 Minuten Laufzeit, also je rund 5 Stunden. Bei acht Episoden mithin ca. 36 Minuten pro Folge im Durchschnitt. Die Altersfreigabe liebt bei ab 12 Jahren, was mit Sicherheit Disneys Vorgabe hier war, und keine FSK 16.
- Überbleibsel des Imperiums (6 Min)
- Das Versteck: Teil 1 (10 Min)
- Untertitel in den Sprachen der Audiospuren
Andre Schnack, 05.01.2024
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