[Einleitung]
Aus dem DVD-Angebot von polyband erscheint „the office“ als Boxset inklusive der ersten und zweiten kompletten Staffel plus Specials auf 4 DVDs. Physisch sieht das so aus, dass sich zwei Amaray-Cases mit jeweils einer Staffel Inhalt in einer gemeinschaftlichen, ansehnlichen und passenden Pappschachtel befinden. Wir konnten uns von den Qualitäten der Vorlage zur erfolgreichen TV-Produktion „Stromberg“ überzeugen und berichten. In den Hauptrollen sind Ricky Gervais, Martin Freeman, Mackenzie Crook, Lucy Davis, Ewan MacIntosh und Ben Bradshaw zu sehen. Die Serie lief von 2001 bis 2003 und schaffte es auf zwei Staffeln zu jeweils 7 Episoden.
[Inhalt]
Ein Papiervertrieb im Londoner Vorort Slough: Hier filmt die BBC im Stile eines Dokumentationsteams den öden Büroalltag… und das entpuppte sich schnell als eine der besten britischen Sitcoms der letzten Jahre! Die Serie wurde mit Preisen überhäuft und gewann unter anderem zwei Golden Globes, zahlreiche Kritiker und Prominente kürten sie zu ihrer Lieblingsserie und in vielen Ländern gibt es mittlerweile nationale Sequels.
Doch der einzig wahre schlimmste und inkompetenteste Chef aller Zeit bleibt ein für alle Mal Regionalmanager David Brent (Ricky Gervais). Zielsicher tritt er in jedes Fettnäpfchen mit kosmischen Ausmaßen und sorgt so für unübertroffene komödiantische Momente. David Brents kleine Bürowelt bestehend aus Vorurteilen, schlechten Witzen und jeder Menge Peinlichkeiten bleibt einfach unerreicht.
(Quelle: polyband)
[Kommentar]
Dieser Typ geht wirklich auf keine Kuhhaut. Peinlich und selbstherrlich, gnadenlos selbstüberschätzend und unangenehm in seiner Art und Weise. Er kann nichts, und eigentlich schon gar nicht ein Office wie dieses hier leiten. Doch tut er es, und erzählt uns überzeugt und ungeniert davon. Dabei muss er immer einen auf dicken Max machen und ordentlich „Chef sein“ an den Tag legen, berufen zur Fairness und leistungsorientierten Führung. Pah, keine Ahnung hat der Mann. Doch stellt er sich ungeachtet dessen dennoch selbst den Anspruch aus jedem Gespräch als „Sieger“ hervor zu gehen. Damit macht man sich natürlich keine allzu großen Freunde, was ihm sein Umfeld auch manchmal (sehr deutlich) zeigt.
Der Stil der Serie zeigt sich relativ eigen und war dazumal auch sehr frisch. Immer wieder nimmt die jeweilige Hauptperson der Szene Kontakt mit dem Betrachter auf, spricht zu ihm oder aber sucht den Blickkontakt. Beim gebotenen Humor hat dies zur Folge, dass der Betrachter mehr in das Geschehen einbezogen wird und sich die peinlichen Momente noch besser entfalten können. Ab und an gibt es dann auch noch tatsächliche Interviews, bei denen die Monologe haltenden Figuren en face über die verschiedensten Aspekte ihres Arbeitslebens im „Office“ philosophieren.
Ist denn das alles neu? Ja, war es damals. Und der Deutsche kennt „the office“ auch, allerdings mit Christoph Maria Herbst als und in „Stromberg“. Denn das ist 1:1 kopiert, oder adaptiert würden die verantwortlichen Funktionäre wahrscheinlich sagen. Die Ähnlichkeiten von „Stromberg“ zu „the office“ sind unverkennbar, es ist ganz klar, was hier auf wem beruht. Es gibt Sendungen, die kommen aufgrund ihrer hervorragenden Besetzungen voll zur Geltung und können ihren Charme voll entfalten. Dies ist ein Erfolgspunkt, warum „Stromberg“ hierzulande so gut funktioniert.
[Technik]
Technisch betrachtet können wir uns einer soliden Kost erfreuen. „the office“ weist anamorphes Breitbild im Seitenverhältnis 1.78:1 auf. Der gebotene 16:9-Transfer kann mit gelungenen Werten überzeugen, insbesondere dann, wenn die Darstellung eines möglichst authentischen Eindrucks im Vordergrund steht. Es ist nicht nur der Inhalt, der teilweise an eine Dokumentation erinnert, sondern auch die technische Abbildungsqualität. Rauschen oder Verunreinigungen treten nicht auf den Plan, so richtig fehlerfrei und ruhig wirkt das Bild hingegen auch nicht immer. Wer genauer auf Kontrast und Farbgebung schaut, wird nicht enttäuscht, ebenfalls stellen Bewegungen oder Kameraschwenks keine Herausforderung dar.
Sound spielt hier eine etwas gesonderte Rolle. Denn er erfolgt ausschließlich im englischen Originalton im Dolby Digital 2.0-Format. Untertitel können optional in (ausschließlich) deutschen Lettern hinzu geschaltet werden. Was wollen wir hier groß an Worten verlieren, wenn praktisch ausnahmslos die Dialogträchtigkeit regiert und nur selten mal Hintergrundgeräusche zu erhaschen sind. Wichtig ist zumindest, dass die gesamte Kommunikation fehlerfrei vonstatten geht, und das ist gegeben.
[Fazit]
Was „Stromberg“ hierzulande ist, dass ist anderswo recht ähnlich, heißt nur anders. Hier und dort wurden das Thema und die Machart aufgegriffen und mit den jeweils entsprechenden soziografischen Finessen angepasst auf das Publikum losgelassen. Betrachten wir einfach „the office“ mal als das Original. Die Idee und Umsetzung in 14 Folgen ist einfach super, es ist britischer Humor, der mit seiner Eigenheit dem Mainstream trotzt. Die Laufzeit bemisst sich auf rund 360 Minuten, dazu gibt es dann noch rund 170 Minuten Bonsumaterial:
- von den 14 Episoden sind zwei „Special-Episoden“
- Video Diary (Produktionstagebuch)
- Documentary
- Outtakes
- Deleted Scenes
- Hidden Features
Im Gesamtpaket erscheint diese Zusammenstellung sehr gut. Bei einem Preis von rund 20,- Euro gestaltete man das Preis-Leistungs-Verhältnis attraktiv. Wer also ein wenig mehr Hintergrund zu „the office“ erfahren möchte, erhält hier nicht nur die beiden Staffeln, sondern auch sinnvolle Zusatzbeigaben. Erscheinungstermin war der 25. Juli, die insgesamt vier einseitigen Dual-Layer-Discs (DVD Typ 9) kommen ohne Altersbeschränkung daher, richten sich inhaltlich jedoch an ein reifes Publikum.
Andre Schnack, 05.08.2008
Film/Inhalt |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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