[Einleitung]
Es ist ein Titel unter dem man sich erstmal wenig vorstellen kann, wenn man nicht über zusätzliche Informationen verfügt. „The Peanut Butter Falcon“ entstand unter der Regie von Tyler Nilson und Michael Schwartz 2019 nach einem Drehbuch, welches ebenfalls von den beiden vorgenannten Filmemachern geschrieben wurde. Vor der Kamera sehen wir neben Shia LaBeouf und Dakota Johnson ebenfalls Zack Gottsagen, den unter dem Down Syndrom leidende Schauspieler, der hier sozusagen sich selbst zu spielen scheint. Diese Heimkino-Version des Films entstammt dem Programm von Leonine und ich konnte mir die Standard Definition DVD genauer anschauen und berichte aus erster Hand.
[Kommentar]
Filme, in denen behinderte Menschen eine führende Rolle spielen oder aber die gespielte Figur Behinderungen aufweisen, sind nicht allzu häufig der Fall. Mir fallen dazu ad hoc zwei Titel ein, die mich sehr bewegten und auch hohe Schauspielkunst offenbarten: „Rain Man“ und „Forrest Gump“. Beim erstgenannten ist es Dustin Hoffman beim zweiten Titel Tom Hanks, die sich mit diesen Rollen praktisch unvergessen gemacht haben. Doch hier, in „The Peanut Butter Falcon“, kommt ein ganz anderer Schlag von Schauspieler zum Einsatz. Nämlich Zack, der praktisch sich selbst spielt. Ein Mensch, der das Down Syndrom hat und vor der Kamera seinen Mann steht.
Das Ergebnis ist wirklich gut. Er schauspielert gut an der Seite von Shia LaBeouf und Dakota Mayi Johnson, kommt dabei nicht zu kurz und hat tolle Momente in einer Geschichte, die uns zeigen mag, auf was es vielleicht im Leben anzukommen scheint. Fern ab von der stetigen Jagd nach mehr Geld und dem Frönen des allzu beliebten und oftmals unbewusste gefolgten Mottos Schneller-Weiter-Höher. „The Peanut Butter Falcon“ hat eines gemeinsam, wenn man die beiden männlichen Hauptrollen genauer betrachtet, es geht ums (Über)leben und darum umzusetzen, was man sich als Lebenstraum ausgeheckt hat.
Auch handwerklich, abseits der darstellerischen Leistungen, vermag der Titel zu überzeugen. Die oftmals warmen Aufnahmen und Gefilde geben Anlass für das, was wir auch zu sehen bekommen. Neben der durchs Thema bedingten Dramaturgie und auch etwas Tragik kommt auch der Humor nicht zu kurz. Alle leisten eine gute Arbeit, auch beim Erzählen der Geschichte, die vom Aufbau und Ablauf zwar weder Kapriolen schlägt, noch durch massive Innovation besticht, doch dafür schlussendlich durch Herz und Seele zu überzeugen versteht.
[Technik]
Wir erleben den guten Zack hier in Standard Definition mit einem anamorphotisch codierten Bild-Transfer im Format 2.40:1. Von Beginn an erleben wir gut ausgeleuchtete Aufnahmen, viele davon sind unter einem offenen Himmel entstanden, das Wetter war recht sonnig. Alles wirkt sehr authentisch und nur wenig abgewandelt durch Ausleuchtung, Sets und Kostüm-Design. „The Peanut Butter Falcon“ hat somit – gemessen am Potenzial der DVD-Technologie – gute Ergebnisse erzielt, bleibt jedoch gegenüber den mittlerweile gehobenen Erwartungen (getrieben durch die Gewöhnung an HD-Formate) etwas zurück. Wichtig ist, dass wir auch mit dem Detailgrad über weite Strecken zufrieden sind und die Kompression keinen Ärger treibt.
Tontechnisch gestaltet sich der Titel recht dialogorientiert und umsorgt seine Zuschauer mit einem adäquaten Ergebnis, wenn es um die Sprachausgabe, die oftmals dirigierende Musik und auch die Hintergrundgeräusche geht. Musik ist ohnehin für den Titel von oftmals tragender Bedeutet. Sie unterstreicht gekonnt die gezeigten Bilder und fügt sich gar teils romantisch und nahtlos in die inhaltlichen Gegebenheiten ein. Qualitativ stehen die beiden Sprachen Deutsch und Englisch jeweils im Dolby Digital 5.1-Format ihren Mann und geben keinerlei nennenswerte Schwächen oder Defizite preis. Untertitel sind in beiden Landesfassungen jeweils für Hörgeschädigte vorhanden.
[Fazit]
Wer etwas anspruchsvolle Filme mag, die sich einer gewissen Thematik, ja gar einem Leben außerhalb dessen, was wir als normal bezeichnen, widmen, der ist hier an der genau richtigen Adresse. „The Peanut Butter Falcon“ ist eine Ode ans Leben, an den Glauben und die Absicht seine Träume zu verfolgen und zu realisieren. Auf einer Laufzeit von rund 94 Minuten zeigt der Titel zudem einen interessanten und überzeugenden Hauptdarsteller mit Zack Gottsagen. Die einseitige und zweischichtige DVD (Typ 9) bietet als Extras Trailer, ein Mini Making Of sowie eine Bildergalerie.
Erhältlich ist der Titel seit dem 24. April im Handel. Mit einer Altersfreigabe von ab 12 Jahren greift der Titel die Herzen des Publikums an, und das zu einem Preis von rund 12,- Euro. Neben der hier getesteten SD-Version gibt es „The Peanut Butter Falcon“ auch noch digital unter anderen auf AppleTV/iTunes, per Amazon Prime, maxdome oder auch Videoload und Sky.
Andre Schnack, 11.05.2020
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