[Einleitung]
„The Secret Man“. Darsteller Liam Neeson scheint angestrengt und mit Sorge im Blick aus einem Fenster zu starren. Nach der Inhaltsangabe weiß ich, dass er den Vize FBI Chef Mark Felt spielen wird, eine geschichtsträchtige Person. An seiner Seite sehen wir vor der Kamera Diane Lane, Marton Csokas, Josh Lucas, Tony Goldwyn und weitere. Alle agieren nach Regieanweisungen von Peter Landesman, der auch das Drehbuch schrieb. Daran wirkten allem Anschein nach auch die Autoren Mark Felt und John D. O’Connor mit. Was ist dabei nun heraus gekommen? Ein spannender Thriller oder Langeweile, wie man sie meiden sollte? Irgendwo dazwischen liegt vielleicht die Wahrheit. Diese Blu-ray Disc Version erscheint im Vertrieb von universumfilm.
[Inhalt]
Die USA im Sommer 1972: Die Atmosphäre ist durch Vietnamkrieg und Bürgerrechtsbewegung bereits aufgeheizt, als „Watergate“ wie eine Bombe einschlägt. Nach einem rätselhaften Einbruch in die Zentrale der Demokratischen Partei tappen viele Journalisten im Dunkeln. Ein Mann jedoch weiß mehr: Mark Felt, Vizechef des FBI, kennt die Ermittlungsergebnisse aus erster Hand und ist bereits früh von der Beteiligung der Nixon-Regierung überzeugt. Ein weiterer Grund für sein Misstrauen ist der neue, von Nixon eingesetzte FBI-Direktor Patrick Gray, der die „Watergate“-Ermittlungen auffällig schnell beenden will.
Nach 30 Dienstjahren ist Mark Felt hin- und hergerissen zwischen seiner Loyalität zum FBI und seinem Verständnis von Recht und Moral. Er riskiert schließlich alles und kontaktiert Bob Woodward, Redakteur der Washington Post, um ihn mit den streng geheimen Informationen zu versorgen. Bald jagt ganz Washington den mysteriösen Whistleblower, besser bekannt als „Deep Throat“.
(Quelle: universumfilm)
[Kommentar]
Ich sehe mir gerne Liam Neeson an, ich fand seine ersten beiden „Taken“-Filme richtig gut und schätze ihn als Schauspieler auch in ganz anderen Rollen, was die hohe Vielseitigkeit seinerseits beweist. Bei „The Secret Man“ haben wir es mit einem politisch gestrichenen Thriller zu tun. Alles wirkt anfänglich etwas mysteriös, klärt sich dann sukzessive, verliert jedoch im Zuge dessen auch an Qualität und Spannung, so dass am Ende ein eher durchschnittlicher Polit-Thriller dabei übrig bleibt. Darüberhinaus gelang es der Story nicht recht mich mitzuziehen und dabei bei hoher Laune zu halten.
Die Machart, Masken, Sets, die Kostüme und Ausleuchtung – vieles wirkt mit Bedacht gewählt und sauber inszeniert. Somit sorgt die technische Abbildung auch für eine hohe Atmosphäre im Film. Neben dieser handwerklichen Kunst gibt es auch noch die erzählerische Saite, die hier gezupft werden will. Hier trumpft zwar Liam Neeson in der Hauptrolle auf, der restliche Cast hingegen blieb mir zu farblos und weniger auf den Punkt. Zu wenig zu sehen, doch sauber in der Ablieferung waren Bruce Greenwood und Tom Sizemore.
[Technik]
„The Secret Man“ begibt sich auf die Spuren der High Definition Technologie auf Blu-ray Disc mit 1080p Bildern. Das genutzte Format hingegen ist ungewöhnlich mit seinen Maßen von 2.00:1; und von der Güte her ist die Disc durchaus im oberen Bereich des Regals anzusiedeln. „The Secret Man“ hat überwiegend eine recht fahle Farbgebung, die durchaus somit zum Inhalt passt. Viele Raucher sind zu sehen und die Rauchschwaden trocknen oftmals über trist anmutende Bilder voller politischer Brisanz. „The Secret Man“ macht qualitativ eine gute Figur, der Transfer ist zudem überwiegend sehr sauber.
„The Secret Man“ ist ein aktueller Film und wird dadurch bedingt allein schon mit einer grundsoliden Technik ausgestattet sein, ist anzunehmen. Für einen recht ruhigen Politik-Thriller langt ein Mehrkanaltonformat natürlich allemal. Doch darum soll es nicht gehen. Betrachten wir die technischen Leistungen der beiden Soundtracks im Format DTS-HD 5.1 in deutscher und wahlweise englischer Sprache, so gibt es wenig an der Darbietung auszusetzen. Allerdings gibt es genau so wenig positives zu erwähnen. Der Ton ist sauber, klar und die Sprache deutlich. Optionale Untertitel sind in deutscher Sprache vorhanden.
[Fazit]
„The Secret Man“ hat einen vom Grunde her sehr interessanten Geschichtsteil zu bieten. All das, was hier rund um die sogenannte „Watergate Affäre“ geschieht, bietet eine Menge Stoff für spannende Interpretationen und Hypothesen. Doch leider kann der Film dieses Gefühl nur bedingt greifen und umwandeln. Die 103 Minuten kommen somit nicht an der erhoffte Niveau heran. Erhältlich seit dem 9. März 2018 zu einem Preis von rund 14,- Euro. Als einziges Extra gibt es Interviews. „The Secret Man“ wird somit den Genre-Freunden wahrscheinlich schon gut gefallen können. Die Erwartungen sollten nicht zu hoch gesteckt werden.
Andre Schnack, 19.03.2018
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