[Einleitung]
„The Sisters Brothers“ ist ein Film von Jacques Audiard nach einem Drehbuch, welches aus der Feder des Regisseurs und Thomas Bidegain stammt. Vor der Kamera sehen wir John C. Reilly, Joaquin Phoenix, Jake Gyllenhaal, Riz Ahmed, Allison Tollman und weitere. „The Sisters Brothers“ ist eine primär französische Produktion und lautet im Original „Les frères Sisters“. Inhaltlich dreht sich dabei alles um die Brüder Sisters und einen Auftrag, den die berüchtigten Kopfgeldjäger annehmen – im Westernzeitalter. Ich sah mir die Streaming-Variante aus dem amazon Prime-Angebot genauer an und berichte über das High Definition-Erlebnis…
[Kommentar]
Eigentlich bin ich kein großer John C. Reilly-Fan. Doch in „Gott des Gemetzels“ liebte ich ihn. Zu Joaquin Phoenix will ich gar nicht viele Worte verlieren, von „Signs“ bis „Joker“ ist der Mann brillant. Also muss doch auch „The Sisters Brothers“ etwas taugen – so mein Gedanke. Im Hinterkopf hatte ich dabei Erinnerungen an „The Hateful 8“ oder „Die glorreichen 7“ – beides moderne und auf ihre Art gute Western, sowie „Django Unchained“. Die Erwartungen an „The Sisters Brothers“ waren also entsprechend hoch. Für mich konnte der Titel punkten durch seine Geschichte, den Aufbau und Ablauf und den Figuren.
Dabei will ich keinesfalls sagen, dass mir die beiden Charaktere Eli und Charlie unbedingt gefallen. Sie sind weder sonderlich sympathisch, noch friedliebend. Klar, einiges ihres Verhaltens ist der rauen Welt des Wilden Westens zu verdanken. Aber auch davon ab sind sie keine sonderlich netten Menschen. Der Film zeigt uns eine Perspektive, die keinesfalls eine rechtschaffene ist. Wen das nicht sonderlich stört, der erhält eine spannend gestaltete Geschichte, einen Western mit fiesen Typen, bösen Schurken und denen, in denen noch etwas Gutes stecken (könnte)…
Wenn es um die Abbildung des Lebens im Westen dieser vergangener Tage geht, so gibt uns der Film Einblicke, die eher unüblich für das Genre sind. Wir müssen bedenken, dass wir über eine Periode sprechen, in der das Recht des Stärkeren galt. Das Motto war eher: Erst schießen, dann fragen – ein Leben voller Gefahren. Und da gehört natürlich Haare schneiden oder Reiten in der Nacht nicht unbedingt zu den Top-Beispielen. Schließlich sehen wir auch niemanden dabei, wie er sein großes Geschäft verrichtet oder einfach mal etwas mittendrin trinkt. Selbstverständlichkeiten, die zu Lasten der Film-Regeln gehen. Doch hier werden sie gewissermaßen reanimiert und gekonnt mit Stil in die Geschichte und ihre Atmosphäre eingebaut. Im Ergebnis tut das dem Film und Genre gut.
[Technik]
High Definition gehört bei diesem amazon Prime-Titel dazu, die Formatierung bemisst sich dabei auf das Ratio 2.40:1 und erfüllt von Beginn an weitgehend die Erwartungen der Zuschauer. „The Sisters Brothers“ ist ein Western, staubige Gefilde, holzige Innenräume und dreckige Klamotten prägen das Antlitz neben Pferden, weiten Landschaftsaufnahmen und Einstellungen, die nicht unbedingt typisch sind für Filme des Sujets Western. „The Sisters Brothers“ hat ausreichend kräftige Farben im Programm und ist mit einem gesunden Kontrast sowie einer angenehmen Konturenzeichnung gesegnet. Eine gute Kompression ist ebenfalls mit von der Partie.
Tontechnisch begeistert der amazon Prime Streaming-Titel durch einen angenehmen Klang, der auch nicht allzu beschränkt wird und je nach Szene auch ausreichend ordentlich in die Weite gehen kann. „The Sisters Brothers“ bietet klaren Ton in Belangen der Sprache sowie der musikalischen Begleitung. Alles in allem erzeugt der Dolby Digital-Surround Sound (wahlweise in den Sprachen Deutsch oder Englisch) einen ordentlichen Sound, der oftmals weit klingen kann, in den entscheidenen Momenten jedoch auch sehr gut versteht die Ruhe mit plötzlichen Schüssen zu garnieren und so tatsächlich zusätzlichen Western-Flair zu erzeugen. Der Music-Score ist prächtig.
[Fazit]
Anders als „True Grit“ oder auch die oben im Kommentar genannten Titel gibt Erich „The Sisters Brothers“ erstaunlich nah, obwohl man mit den Figuren schlussendlich nicht komplett warm wird. Schließlich handelt es sich auch um kaltblütige Mörder, in der harten Welt des Westens der Cowboys und Indianer, dem Sezessionskrieg noch etas abtrotzen, in dem sie zumindest auf sich aufpassen. Mir gefiel der Titel gut, seine Mixtur aus harter, kühler und gewaltintensiver Action und unterhaltsamen Dialogen, die sich vom Durchschnitt positiv abheben. Die Laufzeit liegt bei 113 Minuten, die Altersfreigabe bei 12 Jahren. Dieses Produkt ist im Falle einer gegebenen amazon Prime Mitgliedschaft kostenfrei verfügbar.
Andre Schnack, 18.12.2019
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