The Staircase: Tod auf der Treppe

Dokumentation/Serie
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[Einleitung]
Vor vielen Jahren und dann noch einmal erst kürzlich sah ich die Folge von „Medical Detectives“, in der Autor und Ehemann einer erfolgreichen Managerin des Mordes an selbiger angeklagt wird. Dieser beteuert seine Unschuld, und das seine Frau die Treppe herunter gestürzt sei. Der Thema erschien mir eindeutig. Nun sah ich im Netflix-Angebot den Titel „The Staircase“, gleich mit mehreren Episoden, der genau diesen Fall behandelt – mein Interesse war geweckt und ich wollte wissen, was hier nun für neue Erkenntnisse auf mich warteten, oder eben vielleicht auch nicht.

Inhalt
War es ein Unfall oder Mord? Nach dem verdächtigen Tod seiner Frau wird das Leben des Schriftstellers Michael Peterson eingehend unter die Lupe genommen.
(Quelle: Netflix)

[Kommentar]
Mir ist komplett bewusst, das es hier um den Tod einer Frau und das restliche Leben ihres Mannes, dem Hauptverdächtigen geht. Was damals zu einer Episode „Medical Detectives“, also ein Teil der Laufzeit einer Folge, zusammgengefasst wurde, war der Hauptprozess. Das, was man hier sieht, erstreckt sich über 13 Episoden, die sich jeweils rund 40 bis 50 Minuten Zeit nehmen und eben auch Geschehnisse nach der Verurteilung bieten. Wäre es da nicht zu vielen erwähnenswerten Dingen gekommen, so wäre es vermutlich auch nicht sinnvoll gewesen eine derart umfangreiche Doku-Serie daraus anzufertigen.

Allerdings stellten sich bei mir durchaus Zweifel ein, ob es hier nicht tatsächlich zu Justizmängeln gekommen ist. Wenngleich ich keine Partei ergreifen wollten, so halte ich es für sehr merkwürdig, dass das Opfer derartige Kopfverletzungen aufweist, von einem Treppensturz. So bleibt bei mir auch der Gedanke, dass man hier einem Thema viel Gehör verleihen möchte, wenngleich eben fraglich ist, ob dies sinnvoll ist oder zu etwas führt. Absolut sehenswert sind eben die juristischen Aspekte und – wie schon beim O.J. Simpson-Fall 1994, wie ein doch ‚klarer‘ Fall dann verläuft.

Ausreichend spannend und unterhaltsam, doch eben auch mit dem Effekt belegt, das ich total voreingenommen an diese Serie herantrat. Für mich ist die Sache klar, der Fall eindeutig, und daran ändert auch dieser Netflix Serien-Dokumentation nicht viel. Ob und was genau die Absicht ist, das konnte ich mir nicht erschließen. Vielleicht liegt doch nur die Absicht unterhalten zu wollen dahinter? Und zwar mit einem irgendwie Aufsehen erregenden Thema? Mag sein, wäre heute nicht überraschend und wird auch von gewissen Erfolg geprägt sein.

[Technik]
Die eingesetzten Mittel sind hier die Archivaufnahmen von dazumal sowie diejenigen, die eben neueren Ursprungs sind und dabei auch natürlich die hochwertigere Wiedergabegüte aufweisen. Alles in allem ist die Zusammenstellung sehr gelungen, bereitet zu keinem Zeitpunkt technische Kopfschmerzen, kommt jedoch auch nicht in die Oberliga, aus vorgenannten Gründen. „The Staircase“ bietet 16:9-angepasste Aufnahmen, der Stream entspricht weitgehend meinen Erwartungen.

Beim Ton gibt es keinen großartigen Schreib-Anfall, ohne dabei Gefahr zu laufen, sich zu wiederholen. Denn natürlich kommt es weitgehend auf das gesprochene Wort hier an. Allerdings sind eben die Quellen dieser Worte oftmals nicht sonderlich hochwertig aufgenommen und bieten dementsprechende Qualität. Ausgenommen davon sind natürlich die jüngeren Aufnahmen und somit Tonzeiten. „The Staircase“ kommt natürlich nicht ohne Musik, und das passt soweit auch gut. Untertitel und Tonvarianten sind im Netflix-Programm ersichtlich.

[Fazit]
„The Staircase“ bietet in dieser Art und Weise der Präsentation einen Heiden an Laufzeit. Und zwar sind das grob zusammengefasst gute 11 Stunden Spieldauer, freiebenen ab einer Altersstufe von 16 Jahren. Die von Netflix produzierte Mini-Serie ist eine Dokumentation und Berichterstattung eines turbulenten Verbrechens aus der Perspektive der juristischen Nachbetrachtung, maßgeblich aus Sicht des Ehemanns des Opfers, den verurteilten Mörder. Oder ist dem gar nicht so? Man sollte diese Frage nach wie vor nicht voreilig beantworten. Doch nach wie vor sind für mich die todbringenden Schläge auf den Hinterkopf des Opfers frappierend. Egal, wer True Crime-Inhalte mag, bitte sehr.

Andre Schnack, 31.01.2024

Film/Inhalt:★★★☆☆☆ 
Bild:★★★★☆☆ 
Ton:★★★☆☆☆ 
Extras/Ausstattung:★☆☆☆☆☆ 
Preis-Leistung★★★☆☆☆ 

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