[Einleitung]
1982 wurde ein gutes Jahr für Regisseur John Carpenter, in diesem Jahr lief nämlich sein Film „The Thing“ in den US Kinos, wenn auch zeitgleich mit dem Steven Spielberg Film „E.T.“. Dennoch wurde der Film ein voller Erfolg. Noch heute zählt er zu einem der spannendsten Horrorfilme, oft wird er mit „Alien“ verglichen. In der Hauptrolle sehen wir Kurt Russell. Außerdem spielen Wilford Brimley, T. K. Carter, David Clennon und Keith David mit. Der gruselige Film handelt von einem Forscherteam in der Antarktis, die ein außerirdischen Wesen entdecken… . Die Code1-DVD kommt als Collector’s Editions aus dem Hause Universal.
[Inhalt]
Ewiges Eis soweit das Auge reicht, tödliche Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt – die Antarktis. Hier inmitten des nirgendwo, umringt von karger, lebensfeindlicher Winterlandschaft, arbeitet ein amerikanisches Forscherteam. Viel passiert hier draußen nicht, daher kommt es auch, daß der Leiter der Station, MacReady (Kurt Russell), gerne mal eine Partie Schach spielt und sich betrinkt. Seine Kollegen tragen auch gerne nach Feierabend eine Runde Karten aus oder spielen etwas Flipper im Aufenthaltsraum. Eines Tages wird dieser Trott unterbrochen, es passiert etwas merkwürdiges. Ein Helikopter nähert sich der Station, er scheint einen Hund zu jagen. Mit gezielten Gewehrschüssen und Handgranaten versucht jemand aus dem Hubschrauber das Tier zu töten. Doch es gelingt im nicht und der Hund schafft es bis zum Camp der Forscher. Dort landet auch der Hubschrauber, ein nervöser Norweger stammelt etwas vor sich hin und stürmt auf den Hund zu. Der Pilot des Luftgefährts versucht es mit einer Handgranate, doch diese zerreißt ihn und zerstört den Helikopter. Unbeirrt geht der andere Nordländer weiter auf den Hund los und nimmt dabei keine Rücksicht auf Verluste – schließlich wird er von einem Teammitglied der Station erschossen. Was war bloß mit diesen Leuten los? MacReady forscht dem nach und begibt sich zum Herkunftsort der durchgedrehten Norweger. Er findet eine abgebrannte Ruine und einige Tote. Es scheint, als hätten sie kurz zuvor etwas gefunden. Und tatsächlich, ganz in der Nähe liegt unter dem freigesprengten Eis ein riesiges Fluggerät – ein Raumschiff. Offensichtlich ruht es schon lange Zeit hier im Eis… und es hat etwas mitgebracht. Ein Wesen, daß die Eigenschaft besitzt Formen anderer anzunehmen. Wenig später passiert etwas abscheuliches mit dem neuen Hund im Camp – und ab jetzt haben die Männer ein mächtiges Problem…
[Kommentar]
„The Thing“ gehört zu den besten Gruselfilmen überhaupt. Er bietet viel Horror, ist äußerst spannend inszeniert und fesselt von der ersten Minute an den Bildschirm. Der leicht gehobene Ekelfaktor stört nicht, sondern unterstreicht das Geschehen gekonnt. Die ganze Atmosphäre des Films gelang sehr gut. Die Station wirkt kalt und beängstigend, das Heulen des Windes ist spürbar. Letztlich liegt das wohl auch an der Auswahl des Terrains in dem die Handlung stattfindet, die kalte und lebensfeindliche Antarktis. Alles wirkt sehr fremd und ungemütlich, gar lebensbedrohlich. Als dann auch noch dieses Ding auftaucht und niemand mehr weiß, wem er trauen kann, erreicht die Spannung ihren Höhepunkt.
Carpenter leistete beste Arbeit. Zwar war er dieses mal nicht für die Musik verantwortlich, doch merkt man seinen Einfluß am Soundtrack. Das Ergebnis kann sich hören lassen, wie bei fast all seinen Werken. Einziger Schwachpunkt sind aus heutiger Sicht die Special Effects, diese hätten etwas besser ausfallen können, stellen damals jedoch neue Wege und Optionen auf. Trotzdem lassen sie sich sehen und erzielen einzigartige Schock-Momente, kombiniert mit dem spannenden Schnitt entstehen zahlreiche Szenen, in denen dem Zuschauer das Blut in den Adern gefriert.
Mittlerweile ist der Film zum Kultstreifen mutiert – meiner Meinung nach zurecht. Nur schade, daß Carpenter nach „The Thing“ etwas an Boden verlor und das Niveau dieses Films nicht mehr erreichte. Der Film stellt einen Höhepunkt in seiner Karriere dar. Erst 1998, mehr als 15 Jahre später, erreichte der Meister wieder seine Höchstform mit dem auch kürzlich erst auf DVD erschienenem „Vampires“. Er ist der Meister des Horrors, und das bekommt der „The Thing“ Zuschauer auch bitter zu spüren…
[Technik]
Die Technik dieser Collector’s Edition ist wirklich sehr gut. Nur schade, daß das Bild nicht in einem anamorphen Transfer kommt. Dennoch, auch das Gebotene überzeugt auf ganzer Linie. Der 16:9 Letterbox Transfer im Ratio 2.35:1 gibt sich sehr hochwertig. Praktisch sieht er aus wie neu und nicht als wäre der Film Anfang der ’80er gedreht. Das Geschehen weist keinerlei Störungen, Aliasing oder Kompressionsartefakte und Dropouts auf – stets wird klar und sauber die Geschichte des feindseligen Dings erzählt. Farbe und Grad an Schärfe machen etwas her, nur der Kontrast hätte ähnlich wie die Sättigung hätte etwas höher ausfallen können. Der Detailreichtum ist angenehm hoch, nur mit einem anamorphen Bildtransfer hätte ein höheres Ergebnis erzielt werden können. Neben dem guten Bild hat die Scheibe auch auf dem akustischen Sektor ordentlich etwas zu bieten.
Die Disc liefert einen wirklich gelungenen Dolby Digital 5.1-Soundtrack. Der englische Ton im AC3-Format wurde exzellent abgemischt und nutzt alle Vorzüge des Mehrkanaltonverfahrens. Ihm fehlt es nicht im geringsten an Dynamik und Volumen. Die wenigen Bässe brummeln gekonnt vor sich hin, Tiefen sowie Höhen gehen öfter ans Limit, überreizen aber nicht und erhalten stets ein klares, sauberes und weites Klangfeld. Die Geräuschkulisse gibt sich lebhaft und trumpft mit viel Raumklang. Oft treten direktionale Effekte auf und versetzten den Zuschauer beinahe an den Ort des Geschehens – ein wirklich gelungenes Erlebnis, daß sich qualitativ behaupten kann. Ab und an tritt ein leichtes Rauschen im Hintergrund auf, doch das tut dem Spaß keinen Schaden an. Neben dem englischen DD 5.1-Ton gibt es noch eine französische Dolby Surround-Fassung anzuhören. Untertitel sind in den Sprachen Spanisch und Englisch vertreten.
[Fazit]
Ein Stück, daß in keiner gut sortierten DVD-Sammlung fehlen sollte! Eine tolle DVD mit einem absolut sehenswerten Film! Durch „Flucht aus New York“ zeigte er sein Interesse für die Science-fiction, mit „Halloween“ bewies er sein Talent zum erschrecken. Bei „The Thing“ kommt beides geschickt kombiniert vor und ergibt einen Meilenstein in der Geschichte des Halloween-Schöpfers Carpenter. Für Fans von ihm oder Kurt Russell stellt der Film ohnehin ein Muß dar. Neben der guten Präsentation der Technik gesellt sich auch eine umfassende Ausstattung. Die einseitige Dual-Layer-Disc beinhaltet neben dem 109 minutenlangen Film auch noch viele Bonusfeatures, schließlich handelt es sich um eine Collector’s Edition aus dem Hause Universal (siehe „Apollo 13″). So finden wir einen Audiokommentar von Carpenter und Russell, eine 90 (!) minutenlange Dokumentation über die Entstehung des Film (mit Interviews, Outtakes, Special-Effects und Behind the Scenes-Footage), Outtakes, Fotos, Storyboards und Konzeptzeichnungen, Hintergrundinfos und ein Produktions-Archiv und Trailer! Zu einem Preis von ungefähr 60,- DM (35$ Listenpreis) kann da bedenkenlos zugegriffen werden. Der Film hat in Deutschland eine FSK von 18 Jahren. Eine super DVD mit einem Klassiker im Horrorgenre auf einer sehr guten DVD – und die hat den Goldenen Haken verdient. Sehr empfehlenswert!
Andre Schnack, 09.09.1998
Film/Inhalt |
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Bild |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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