[Einleitung]
Das Thema ist praktisch aktueller denn je, insbesondere hierzulande. Denn zum April gingen in Deutschland Atomkraftwerke vom Netz. Geht es um Unfälle: Three Miles Island, Tschernobyl, Fukushima. Sagen alle. etwas und stehen für das Versagen der Atomindustrie. Diese Dokumentation befasst sich mit Alternativen zum heutigen Einsatz. Jedoch eben mit dem Fokus auf nukleare Technologie. Ich sagen, wir interessiert diese Dokumentation aus dem Netflix-Angebot an. Entstanden in 2016 unter Regie und nach dem Drehbuch von Myriam Tonelotto.
[Kommentar]
Gewissermaßen ein Film über das hätte, über das was wäre, wenn. Dann hätte man dazu mal auf die bessere, sichere Technologie gesetzt, so wäre es bestimmt teurer geworden, aber eben auch sicherer. Die Frage ist, ob es zu anderen Störfällen dann gekommen wäre, in der gleichen Zeit. Doch geht es hier noch um viel mehr als den Vergleich der Technologien, es geht auch darum die Rahmenbedingungen genauer anzuschauen. Gemäß der natürlichen Fragestellung, wenn es wirklich besser, sicherer ginge, warum wird das nicht gemacht?
Ein Film über den Gedanken, dass auch eine der kritischen Faktoren unseres Lebensstils, die Energiegewinnung, oftmals andere Motivationen zählen und bestimmen, als jene der Sicherheit und Sinn. Gut gemacht mit vielen Interview-Ausschnitten, einem gelungenen Animationsstil sowie vielen Archivmaterialien und Auswertungen. Sehr informativ, interessant und für mich auch genau so verstörend wie auch wenig überraschend, denn schließlich geht diese Geschichte hier über den Menschen.
[Technik]
Mit einem Entstehungsjahr von 2016 sollten keine Fragen zum Thema der technischen Umsetzungsgüte auftauchen, wenn es sich um einen Kinofilm handeln würde. Hier hingegen kommen viele Archivmaterialien zum Einsatz, die eben aus ganz anderen Zeiten stammen und somit deren damaligen Qualitätsaspekten unterliegen. Davon ab ist es ein angenehm anzuschauender 16:9-Transfer, der sich hier den Augen des Publikums offenbart. Die Originalformate variieren mit Sicherheit, sind hier jedoch entsprechend zurechtgeschnitten abgefasst. Kompressionsartefakte gibt es nicht, allerdings sind viele alten Aufnahmen von Unschärfe geprägt.
Beim Ton sind die unterschiedlichen Ebenen gut erkennbar, so dass der Musik, die wenigen Geräusche aus Videos und eben die Sprache des Sprechers sowie der Interviewten von einander getrennt sowie und guter Qualität erklingen. In der Kombination entsteht eine angenehme Erfahrung bei der Ansicht der Dokumentation, wenn man die deutsche Sprache wählt. Denn zu der französischen Originaltonspur gibt es leider keine Untertitel einzublenden.
[Fazit]
„Thorium: Atomkraft ohne Risiko?“ läuft hier 97 Minuten und hat eine Altersfreigabe von ab 16 Jahren vorzuweisen. Allem Anschein nach ist der Titel nur noch bis übermorgen, dem 19. Mai 2023 im Programm verfügbar. Alternativen bieten eine DVD-Fassung sowie die Verfügbarkeit bei amazon Prime (gegen Aufpreis). Frankreich hält am Atomstrom fest, Deutschland steigt aus. Die Länder liegen nebeneinander. Würde man sinnvoll über das Thema sprechen, so wäre Thorium vielleicht ein möglicher Weg. Eine interessante Dokumentation, sehenswert und aus heutiger Sicht (7 Jahre nach Veröffentlichung) aktuell sowie dringlich, wenn man so will.
Andre Schnack, 17.05.2023
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