[Einleitung]
„Those About To Die“ lautet der Titel einer von Amazon produzierten Serie, welche seit einigen Wochen im hauseigenen Streaming-Dienst Prime angeboten wird. Geistiger Schöpfer, also die Stoffentwicklung, wird Robert Rodat zugeschrieben, die Regiearbeit wurde angeführt von Roland Emmerich und vor der Kamera sind neben Sir Anthony Hopkins, Iwan Rheon, Sara Martins, Jojo Macari auch Moe Hashim, Tom Hughes sowie Dimitri Leonidas zu sehen. Schwert und Sandalen-Titel habe ich selten gesehen, darunter natürlich der großartige „Spartacus“ mit Kirk Douglas. Um so gespannter war ich auf dieses Spektakel.
[Kommentar]
Genau genommen gab es drei Gründe für mich, diese Serie anzuschauen: erstens Sir Anthony Hopkins, zweitens Roland Emmerich, drittens das Römische Reich. Ich erinnere mich an den Darsteller, der in der HBO Serie „Game of Thrones“ den miesen, fiesen Ramsay Snow/Bolton spielte – Iwan Rheon. Er ist hier gewissermaßen der zentrale Punkt, um den sich die Geschehnisse spinnen. Durch seine Darstellung hier als Tenax ist er bei mir rehabilitiert, sozusagen. Auch die weiteren Figuren sind bedacht besetzt worden und überzeugten mich auf ganzer Linie. Doch was zeichnet nun „Those About To Die“ genau aus?
Spätestens seit der HBO-Serie „Game of Thrones“ ist klar zu sehen, dass Blut, Gewalt, Liebe und Sex die Menschen nach wie vor am besten unterhalten. Es ist der Stoff, aus dem praktisch alle guten Geschichten entstehen. Es ist eben wie Brot und Spiele bei den Römern. Das sei gesagt und damit auch eine gewisse Wertung ausgesprochen. Zudem ist diese Serie temporeich inszeniert, spannend ausgestaltet, handwerklich gut bis teils sehr gut umgesetzt – ein modernes Streaming-Produkt eben, das gut zu unterhalten versteht.
[Technik]
Rom gibt es zwar auch heute noch, jedoch gibt es kein Römisches Reich mehr. Ergo entstanden viele der Aufnahmen im Computer, die wir hier vor die Augen bekommen. Ist das ein Problem? Nein, denn die Zeiten von Studioaufnahmen vor einem bewegten Hintergrund sind längst vorbei. Die hier präsentierten, computergenerierten Effekte sind wirklich sehr gut gelungen, praktisch auf der Höhe der Zeit. Kantenschärfe, Detailgrad sowie der Kontrast und die ausgewählten Farbfilter machen ein gutes Bild. Sauberkeit ist gewährleistet, Kompressionsartefakte kommen nicht im 16:9-HD Geschehen vor.
Beim Ton verhält es sich eigentlich genauso wie beim Bild. Auch hier muss klar sein, dass wir es mit Tönen zu tun bekommen, die nicht unbedingt gegenwärtiger Natur sein können. So gibt es keine quietschenden Autoreifen, sondern Holzräder, die auf unebenem Untergrund rollen. Es gibt das Geklapper von Rüstungen, das Aufeinanderprallen von Schwertklingen und solche Dinge eben. All das erfolgt mittels Mehrkanalton, frisch, modern und mittels räumlicher Abmischung, die zu überzeugen versteht. Es kommt zu keinen Fehlerbildungen und die gesprochenen Worte sind gut verständlich (getestet in Englisch und Deutsch).
[Fazit]
Mir gefällt „Those About To Die“ sehr gut und ich bin gespannt auf die nächste Staffel, soviel steht fest – für mich zumindest. Wenngleich die Kritiken durchaus gemischt über diesen Stoff ausfallen, so empfinde ich diese Schwert und Sandalen-Erzählung als praktisch alternativlos. Knapp 10 Stunden brutale, dennoch auch intelligent genug gesponnene Unterhaltung über eine Epoche der Menschen, die niemand wirklich erleben haben möchte, denke ich. Ein Genuss für jene, welche die Prime-Mitgliedschaft ihr eigen nennen dürfen, denn damit geht auch die Ansicht von „Those About To Die“ kostenfrei einher. In Hollywood sagt man, Roland Emmerich arbeitet an einem Dreiteiler, einem Remake von „Lawrence von Arabien“. Man darf gespannt sein… FSK 16.
Andre Schnack, 19.09.2024
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