[Einleitung]
Aus der Agatha Christie-Reihe an Romanverfilmungen stammt auch die aktuelle Kinowelt Home Entertainment Veröffentlichung „Tod auf dem Nil“ (Originaltitel: Death On The Nile) von 1978. Regisseur John Guillermin schuf mit hervorragende Darstellern und einer tollen Geschichte einen kniffeligen Kriminalfall auf Zelluloid. Wir nahmen die DVD-Fassung des Krimis mit Peter Ustinov, Jane Birkin, Bette Davis, David Niven und weiteren genauer unter die Detektivlupe.
[Inhalt]
Ein Detektiv ist immer im Einsatz. Das entdeckt auch Hercule Poirot (Peter Ustinov), als er eine Urlaubsreise auf dem Nil unternimmt. An Bord des Luxusdampfers ist nämlich auch die Millionenerbin Linnet Ridgeway (Lois Chiles) auf Hochzeitsreise. Ihre Flitterwochen enden jedoch tödlich. Als Linnet leblos in ihrer Kabine aufgefunden wird, übernimmt Poirot mit Hilfe seines guten Freundes Colonel Race (David Niven) die Ermittlungen. Und die beiden stechen in ein Wespennest, denn viele der Passagiere auf dem Schiff haben offenbar ein handfestes Motiv für den Mord…
[Kommentar]
„Tod auf dem Nil“ ist das, was man im Allgemeinen als sehr guten Krimi in Filmform bezeichnet. Regisseur John Guillermin formte eine dichte Stimmung, einen trickreichen und spannenden Mordfall und eine sehr spannende und in sich schlüssige und logische Auflösung – und das erst nach einer stolzen Laufzeit von rund 134 Minuten. Zuvor wird die Situation neutral betrachtet und jeder Zuschauer findet unter den Verdächtigen bestimmt seinen „Täter“, ist gen Ende jedoch vielleicht sogar etwas überrascht. Das namhafte Cast leistet eine tolle Arbeit, die Kostüme gefallen sehr gut – für diese gab es auch eine Oscar-Auszeichnung – und die Sets und aufgenommenen Gefilde hinterlassen ebenfalls Eindruck. Rundherum ein typisch englischer Film mit einem Humor und Stil, der nicht jedermanns Geschmack trifft, dennoch mehr als Massentauglich ist und somit viele Fans finden wird. Jeder der etwas als Krimi-Liebhaber auf sich gibt, muss diesen Film kennen.
[Technik]
Technisch wird auch gleich einiges geboten. Der anamorphe Breitbildtransfer im Format 1.78:1 entspricht der Originalkinovorlage und gefällt durchweg mit guten Werten. Für einen rund 24 Jahre alten Transfer wird ein sehr guter Farbumfang und ein guter Kontrast geboten. Diese Faktoren gehen einher mit einer ausreichend hohen Kantenschärfe und überraschend vielen Bilddetails. Da stören die wenigen Verunreinigungen und Rauschmuster nur sehr bedingt und beeinträchtigen den sonst klaren und plastischen Sehspaß nur sehr minder. Auch von der Kompression her keine negative Kritik.
Erwartungsgemäß präsentiert sich das akustische Gewand des Streifens in einem zurückhaltenden und etwas angestaubten Dolby Digital 1.0-Monoton, wahlweise in den Sprachen Italienisch, Englisch und Deutsch. Wir hörten bei der deutschen Synchronfassung genauer hin und erfuhren ein gutes Ergebnis. Es stimmt das, worauf es hier ankommt: eine klare und stets verständliche Sprachausgabe, da der Film extrem dialogorientiert ist, eine ausreichend voluminöse Musikwiedergabe und einie Hintergrundgeräusche. Mit heutigen Leistungen im Vergleich würde man ungerecht werden, ferner kann das Material an gewohnten Anforderungen kaum entsprechen. Dennoch ein gutes Endergebnis. Untertitel gibt es in den Sprachen: Deutsch, Spanisch, Italienisch, Türkisch, Portugiesisch und Holländisch.
[Fazit]
Kinowelts „Tod auf dem Nil“ trifft eine Sparte, die auf DVD noch nicht so recht ihren Platz gefunden hat: die Krimiroman-Verfilmungen. Hier aus bester Hand: Agatha Christie gehört schließlich zu den ganz großen Namen in diesem Bereich. Der 134minutenlange Film befindet sich auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) und beinhaltet folgendes Bonusmaterial über ein passend gestaltetes Menü zu erreichen: ein Trailer zum Hauptfilm, ein Interview mit Peter Ustinov auf spanisch (mit dt. Untertiteln), ein weiteres Interview mit Darstellerin Jane Birkin, ein Making Of und letztlich eine Fotogalerie. Insgesamt sehr informativ und nicht mager im Umfang. Freigegeben ab einem Alter von 12 Jahren erscheint die DVD zu einem Straßenpreis von ca. 20,- Euro am 12. März 2002.
Andre Schnack, 12.03.2002
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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