“][Einleitung]
Autos gehören zum Mensch wie die Butter aufs Brot, zumindest gilt diese Divise für die männlichen Exemplare unter uns. Ja, und so ist es auch kein Wunder, das hierzulande Print-Magazine wie AutoBILD unheimlich großen Erfolg fahren. Transferiert man Fahrproben von Nobelkarossen gepaart mit irrsinnigen Stunts, tollen Wetten und sportlichen Ideen ins Fernsehen, so kommt „Top Gear“ dabei heraus. Nur durch ein wortgewandtes und sehr medienaffines Moderatoren-Trio entsteht in Top Gear ein wahrlich hoher Unterhaltungswert, dem auch „nicht Auto-Fans“ sich kaum entziehen können. Erstmals auf DVD erscheinen gleich zwei „Top Gear“-DVDs zum Anfang Juni. Wir konnten „Top Gear – Revved Up“ von BBC und edel motion einem ausführlichen Boxenstopp unterziehen und berichten aus dem Pilotensitz, die Hand am Schaltknüppel.
[Inhalt]
Top Gear ist das erfolgreichste TV-Automagazin aller Zeiten und eine der erfolgreichsten Sendungen auf BBC. Top Gear hat weltweit bis zu 350 Millionen Zuschauer, in Deutschland ist die Sendung auf dem Nachrichtensender BBC World und dem Bezahlsender BBC Prime zu sehen. Die Sendung gewann 2005 den Internationalen Emmy für die beste Entertainment-Show. Auf „Revved Up“ präsentiert Richard Hammond direkt aus dem Top Gear-Bunker die besten und beliebtesten „Petrolhead“-Stunts einer unvergleichlichen Autoshow, die man auf gar keinen Fall verpassen sollte.
(Quelle: edel motion)
[Kommentar]
Was zum Geier ist Top Gear für eine Sendung, dachte ich nur. Ich selbst würde mich nicht als großartigen Auto-Fan bezeichnen. Natürlich finde ich schnelle Autos generell scharf, einen Jaguar schick, einen Lamborghini pompös und edel. Auch würde ich gern mal mit einem Hummer eine Runde drehen. Doch mehr auch nicht. Ich schraube mir keinen Totenkopf als Gangschaltungsknauf an oder gestalte meine Innenausstattung um, kaufe mir keine Halogenstrahler für Unterbodenbeleuchtung und frisiere meinen PS-schwachen Motor. Doch geht es dem Konzept hinter „Top Gear“ darum? Nein. Hier steht der reine und pure Unterhaltungswert im Vordergrund. Und die BBC-Sendung unterhält himmelhoch jauchzend.
Es sind die lustigen Ideen und Themen, welche „Top Gear“ zu einer einmaligen Entertainment-Reihe des britischen Fernsehprogramms machen. Doch die Sendungen haben noch mehr unter der Haube als nur ein paar Dinge, die man nicht alle Tage zu Gesicht bekommt. Neben den lauten und schnellen Flitzern und vor Kraft strotzenden Boliden sind es vor allem die drei wortgewandten Moderatoren, die sich für keinen Scherz zu schade sind und die stets mit viel Humor die Geschehnisse kommentieren und immer voll aktiv mit dabei sind. Es bereitet einfach viel Freude den echten und ungespielten Fahrspaß in den Gesichtern der drei zuzuschauen. Dabei kann sogar ab und an etwas gelernt werden, wenn mal wieder ein Auto zu Bruch geht oder irgendetwas Unvorhergesehenes passiert…
Diese DVD kommt mit einer Art fließendem Zusammenschnitt der ersten zwei Top Gear-Staffeln im Kofferraum daher. Und wenngleich es das Magazin an sich schon seit den späten 70er Jahren gibt und es mittlerweile eine dreistellige Millionenanzahl an Fans hat, so haben wir es hier mit sehr aktuellen Sendungs-Ausschnitten zu tun. In einer gekonnt inszenierten Mixtur aus Außenaufnahmen, Studio-Einstellungen und experimentellen Kameraeinstellungen offenbaren sich dem Betrachter tolle Einblicke, wissenswerte Details und urkomische und spektakuläre Eye-Catcher. Rennfahrten gehören dabei eher zu den weniger favorisierten Inhalten, dafür wird eher mal ein alter Toyota Pickup bis auf Biegen und Brechen auf seine Haltbarkeit und Stärke geprüft, mit erstaunlichem Ergebnis.
[Technik]
„Top Gear“ kann in dieser Zusammenstellung nicht nur inhaltlich gefallen, sondern auch technisch entzücken. Überraschenderweise gibt es sogar einen Breitbild-Transfer im Ratio 1.78:1 und kein reines Vollbild, was ich angesichts der Tatsache, dass es sich um eine Dokumentations- und Special-Interest-Sendung handelt, erwartet hätte. Das Aufnahme-Equipment gehörte nicht zu den hochwertigsten, so dass wir es nicht durchgängig mit besten Bildern zu tun haben. Innenaufnahmen aus den Fahrzeugen oder andere erhobene und eher unzugängliche Positionen sind qualitativ weniger gut ausgeprägt als der restliche Teil der visuellen Präsentation. Kontrast und Farbgebung geben praktisch keinen Anlass zur Kritik, sind jedoch auch nicht mit hochwertigen Filmszenen zu vergleichen. Doch immer dann, wenn man sich gute Qualität wünscht, kann der Transfer diese auch bieten. Das zählt.
Dolby Digital 2.0-Ton in englischer Sprachausgabe. Das ist es dann auch schon, was die Disc hinsichtlich ihrer akustischen Qualitäten zu bieten hat. Neben der english-only Sprachaussteuerung gibt es noch optionale deutschsprachige Untertitel einzublenden. Schade, dass es keinen optionalen, deutschsprachigen Overlay gibt, denn dann würde auch das jüngere Publikum, die kleinen Jungs, die Sendung noch viel mehr zu schätzen wissen, als es so schon der Fall ist. Ich habe es ausprobiert und die fehlende Verständlichkeit störte unseren Probanten nur bedingt. Qualitativ haben wir es mit sauberer Leistung zu tun. Die Sprache ist sehr klar und hebt sich vom restlichen Sound ab. Effekte und Musik gibt es zeitweise, auch ihre qualitativen Ausführungen stimmen.
[Fazit]
„Top Gear – Revved Up“ gefällt von Beginn an und richtet sich nicht nur an extreme Auto-Fans, sondern an die Freude am Fahren, die letztlich überwiegend vor allem Männer beim Autofahren verspüren. Die 13 Kapitel der vielversprechenden und sehr unterhaltsamen Erscheinung füllen eine Laufzeit von rund 104 Minuten, abgelegt auf einer einseitigen Single-Layer-Disc (DVD Typ 5). Eine Altersbeschränkung gibt es nicht, genau so wenig wie eine Regional-Code bedingte Einschränkung (Code 0). Ein sehr schlichtes und einfach gehaltenes Navigationsmenü lässt die Sendung starten, zwischen den Kapiteln auswählen und über Untertitel entscheiden. Zusätzliche Bonusmaterialien konnten wir auf der Disc nicht ausmachen, was wir angesichts des gelungenen Haupt-Inhalts als nicht weiter tragisch erachten. Ergebnis: eine technisch solide DVD. Wer Autos mag, der sollte einsteigen, äh, zugreifen und ein paar Runden drehen.
Andre Schnack, 14.06.2007
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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