[Einleitung]
Als Kind habe ich die Verwandlungsspielzeuge, welche sich durch wenige Handgriffe von Robotern in Autos verwandeln ließen, sehr gemocht. Ob sie nun von Hasbro oder einem anderen Hersteller waren, das interessierte mich nicht. Gemäß dem zunehmenden Trend Comic- oder Computerspiel-Vorlagen in Realfilme mit viel Special Effects zu erzeugen, war es nur eine Frage der Zeit bis auch die „Transformers“ ihren Weg auf die große Leinwand machten. 2007 war es dann soweit, Regisseur Michael Bay fertigte nach einem Drehbuch von Roberto Orci und Alex Kurtzman einen Special-Effects beladenen Action-Science-Fiction Film, der sich genau mit diesen Robotern beschäftigt. In den Hauptrollen sind Shia LaBeouf, Megan Fox, Josh Duhamel, Kevin Dunn und als Nebenrolle John Turturro zu sehen. Der Titel erscheint aus dem Programm von Paramount Home Entertainment und wir warfen einen prüfenden Blick.
[Inhalt]
Transformers sind fühlende, denkende Maschinenwesen aus den Weiten des Alls, die sich als technische Gerätschaften tarnen können, als Autos, Panzer oder Flugzeuge beispielsweise. Auf der Suche nach dem Energon Cube, dem Schlüssel für die Alleinherrschaft, fallen die grausamen Decepticon-Transformers über die Erde her und beginnen ihre Jagd auf den jungen Sam, der nichts ahnend die Karte besitzt, die zur Quelle der Allmacht führt…
(Quelle: Paramount Home Entertainment)
[Kommentar]
Große Erwartungen hatte ich nicht an „Transformers“, doch was mich hier erwarten sollte, darauf war ich nicht gefasst. Es handelt sich bei diesem Film nicht nur um eine Aneinanderreihung von hochwertigen visuellen Effekten, nein, auch um eine Ansammlung sinnbefreiter Ideen, welche zum Selbstzweck verkommen die Transformers bloß irgendwie nur annähernd sinnreich ins Kino zu bringen. Das Ergebnis ist traurig: Lose Enden innerhalb der nur halbgaren Storyline, logische Fehler, unnatürliche und übertriebene Situationen und flache Charaktere zeichnen den Titel aus. Und dann sind da natürlich noch die Transformers. Technisch toll gemacht, sie verwandeln sich, sie kämpfen und sie retten. Ab und an geben sie auch einen brauchbaren Spruch ab, verhalten sich ansonsten jedoch so, als würde sich ihre Intelligenz auf den Umfang des Bordcomputers beschränken.
Aufbau und Ablauf der Story gehen für einen solchen Film, der keinen Anspruch auf inhaltliche Tiefe stellt, in Ordnung, doch kann „Transformers“ mit keinem einzigen Element, bis auf die visuellen Leistungen, den Betrachter für sich gewinnen. Figuren – mit der Plastizität eines Tischtennisballs – treten auf die Bühne und verschwinden wieder. Selbst den wichtigsten Charakteren, eine wunderhübsche Teenagerin, welche unheimlich gut mit Autos und Motoren umgehen kann, und ein pubertierender Jugendlicher auf der Suche nach seiner ersten Freundin, geht recht schnell die Luft aus. Somit konzentriert sich der Film alsbald nur noch auf das „wie rettet das Mensch-Maschinen Duo“ die Welt vor den bösen Robotern? Am Ende, es ist klar wie Kloßbrühe, wird natürlich alles wieder gut. Wen überrascht es?
[Technik]
Wie es sich für einen solch aktuellen Film gehört, weist „Transformers“ eine sehr hohe Wiedergabe-Qualität auf. Dies sollte nicht den Rückschluss erlauben, dass alle modernen Filme in einem adäquaten technischen Gewand daher kommen. Der Bild-Transfer weist ein Seitenverhältnis von 1.78:1 auf und befindet sich anamorph codiert auf der Disc. Von Beginn an sticht ein sehr tiefer Schwarzlevel ins Auge. Daraus resultiert ebenfalls ein satter Kontrast, der sich in knackigen Farben niederschlägt. Hieraus folgt wiederum ein plastisches Geschehen, dass selbst in den schattigen Momenten noch ausreichend Bilddetails anzubieten weiß. Nur selten weicht die gute Konturenzeichnung ein wenig ins Schwammige ab, was die Gesamtleistung nur marginal angreift. Auch die Kompression gefällt gut.
„Transformers“ sprechen, prügeln, fliegen und heizen im Mehrkanaltongewand Dolby Digital 5.1 in drei Sprachfassungen daher: Englisch, Türkisch und Deutsch. Bereits während der ersten Minuten der Laufzeit wird klar, dass wir es hier mit einem ausgesprochen lebhaften Ton zu tun haben, der sein Handwerk versteht. Den Köpfen hinter dem Sound lag viel an der klaren und sauberen Wiedergabe, welche die Basis für die sprachliche Verständlichkeit bietet und in diesem Effektefeuerwerk auch bitter notwendig ist. Denn es bricht hier nicht selten die akustische Hölle los! Wummiger Ton aus dem Bass umsorgt die actionlastigen Momente (von denen zahlreiche vertreten sind) mit einem tiefen Grundton. Hinzu gesellt sich eine sehr dynamischen Klangwelt voller Effekte aus den Surround-Lautsprechern. Den menschlichen Robotern fehlt es nur um eine Haaresbreite, dann wäre Referenzstoff draus geworden.
[Fazit]
1984 gab es einen gleichnamigen Titel, der ebenfalls aus der Filmküche Hollywoods entstammte. Doch in Ermanglung hoher Qualität sind die Erinnerungen an den Titel verblassen. So könnte es auch dem hier getesteten Titel „Transformers“ ergehen, denn inhaltlich kann der rund 143minutenlange Streifen nicht besonders viele Punkte einheimsen. Wer hingegen wert auf gut gemachtes Popcorn-Kino legt, ist hier genau an der richtigen Adresse. Die einseitige Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) bietet ein einfaches Menü, welches als Bonusmaterialien lediglich ein paar Trailer und einen Audiokommentar mit Regisseur Michael Bay anbietet.
Ok, Untertitel in den drei Filmsprachen sind auch noch enthalten. Erscheinungstermin war der 10. Dezember; die FSK liegt bei ab 12 Jahren. Es gibt für die gierigen Bonusmaterialfetischisten noch eine Special Edition im Programm, die mit einer zusätzlichen Disc und vielen weiteren Extras ausgestattet wurde. Was bleibt zu sagen? Leider hat man inhaltlich im Vergleich zu dem „alten“ Film so viel heute auch nicht besser gemacht und der aktuelle „Transformers“ ist einfach substanziell farblos, inhaltlich nicht wertvoll und bestenfalls durch seine optischen Glanzleistungen einen Blick wert.
Andre Schnack, 28.12.2007
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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