[Einleitung]
Aus dem Angebot der universumfilm erscheint der Titel „Twist again in Moskau“, welcher exakt unter genau diesem Titel hierzulande bekannt ist. Regisseur Jean-Marie Poiré fertigte den Titel „Twist again à Moscou“ 1986 als französische Filmproduktion. In den Hauptrollen sind Philippe Noiret, Christian Clavier und Martin Lamotte zu sehen. Das Drehbuch entstand nach einem Drehbuch von Christian Clavier, Martin Lamotte und Jean-Marie Poiré. Wir konnten uns die DVD genauer anschauen und berichten.
[Inhalt]
Pointenreiche, turbulente Komödie, die sich mit satirischem Witz über sowjetischen Alltag aus westlicher Sicht hermacht! Igor Tatajew, Direktor eines Moskauer Hotels, hat sich mit dem real existierenden Sozialismus durch kleine Schiebereien und Bestechungen aufs Angenehmste arrangiert. Das beschauliche Dasein findet ein Ende, als erst ein Parteigenosse und dann der KGB ihm auf die Schliche kommen.
(Quelle: universumfilm)
[Kommentar]
Nach dem Herunterlaufen eines „alle Personen sind frei erfunden“-Hinweises in französischer Sprache erscheint noch ein Zitat des ehemaligen russischen Diktators Stalin – ebenfalls für mich unverständlich in französischen Worten. Wie dem auch sei, dann geht’s auch schon los. Zu extrem unrussischen Musik springen erstaunlich westlich aussende Jugendliche über Moskaus Straßen. Fröhlich und ausgelassen, Alkohol und Joints sind bereits in der vierten Minute des Titels zu sehen. Und inhaltlich geht’s auch so weiter. So tauschen Menschen Naturalien gegen Eintritt in ein russisches Rock-Konzert.
Lustig, offensichtlich und wenig unterschwellig. Doch auch letztgenannten Humor gibt es in den Dialogen und der Story vorzufinden. So lassen die Filmemacher den Klüngel hochleben, geloben die bürokratische Planwirtschaft und sorgen sich um Dinge, die niemanden interessieren. Die Machart des Films gibt sich klassisch, jedoch auch typisch für eine Satire. Das passt zur Herstellungszeit und verleiht dem Stück auch einen gewissen Charme. Sämtliche beteiligte Darsteller gefallen in ihren Rollen, geben vollen Einsatz und sorgen für glaubhaft übertriebene Leistungen.
Wenn ich an Satiren denke, dann fällt mir der sehr aktuelle Titel „Borat!“ ein, welcher genau dem Muster einer Satire nachgeht, kontrovers reizt, überzieht, bloßstellt und viele Menschen am Ende mit Sicherheit auch mächtig verärgert. Großer Unterschied zwischen „Borat!“ und „Twist again in Moskau“: der Kasache erwischt echte Menschen auf einem echten, falschen Fuß, wogegen die Satire auf die ehemalige Sowjetunion komplett gespielt ist. Dafür ebenfalls mit Witz, Tempo, etwas Albernheit und Tiefsinn.
[Technik]
„Twist again in Moskau“ erscheint in einem visuellen Gewand eines 16:9-Breitbild-Transfers. Das genaue Seitenverhältnis weist dabei die Maße 2.35:1 auf und wurde anamorph codiert auf der DVD abgelegt. Von Beginn an befriedigt der Transfer mit einer hohen Klarheit, geprägt durch eine angenehme Kantenschärfe und ausreichend saubere Konturenzeichnung. Schön anzusehen sind auch die Farbgebung und der gelungene und ausgewogene Kontrast, der weder übertreibt, noch zu fahle Farben ins Rennen schickt. Der zweite Blick offenbart einen leichten Schleier, durch den das gesamte Bild leicht rausch und verschwimmt. Die Kompression zeigt sich praktisch gar nicht.
Was erwarten wir von einer französischen Produktion, welche nicht als internationaler Blockbuster ausgerichtet war und vor mehr als 20 Jahren erschien? Gestillt wird dieses Erwarten jedoch nicht ganz durch den Dolby Digital 2.0-Ton in den Sprachfassungen Deutsch und Französisch. Zu flach und platt dringt es in die Ohren. Entgegen dem guten Eindruck der ersten gesprochenen Worte und der vor sich her dudelnden Musik wird schnell klar, dass hier nicht viel Potenzial vorliegt. Jenes, das der Ton der Comedy aufweist nutzte man ganz gut. Effekte oder hohe Dynamik sind hingegen fehl am Platze. Schade. Untertitel gibt es nicht.
[Fazit]
Es sind diese kleinen, wunderbaren Filme, die die Welt des Kinos immer wieder beleben, erfrischen und als fantasievoll und magisch erscheinen lassen. Gehört denn „Twist again in Moskau“ auch dazu? Bedingt ist dies der Fall, doch die Umsetzung kann hier und dort nicht ganz mit den oftmals schon ultra professionell abgewickelten Hollywood-Geburten mithalten, wahrt sich dafür jedoch seine Eigenheit und einen spürbaren Charme. Auf einer Laufzeit von rund 90 Minuten gefällt der offenen Zuschauern ab 12 Jahren. Das Menü der einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) ist arg schlicht. Ein Bild, einige Auswahlen – fertig. Als Bonusmaterial fallen uns lediglich 5 Trailer zu weiteren DVD-Erscheinungen zwischen die Finger. Wer darüber hinwegsieht, der kann seit dem 14. Mai eine unterhaltsame Comedy erwerben.
Andre Schnack, 22.05.2007
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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