Unbekannt: Die kosmische Zeitmaschine

Dokumentation
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[Einleitung]
In mir schlummert ein großes Interesse an Hightech. So faszinieren mich die menschlichen Unternehmungen ins Weltall, alle aktuellen Entwicklungen in Sachen AI (Artificial Intelligence) und jene Dinge, die im Internet stattfinden. „Unbekannt: Die kosmische Zeitmaschine“ schlägt wohl genau in diese Kerbe. Die im Netflix-Programm enthaltene Dokumentation von 2023 von Regisseur Shai Gal, die sich mit dem James Webb-Weltraum Teleskop befasst (Originaltitel – Unknown: Cosmic Time Machine) ist ein Titel, den ich mir ansehen musste. Interessiert blickte ich auf diese Sendung und berichte…

Inhalt
Das James-Webb-Weltraumteleskop regt mit lebensechten Fotos entfernter Galaxien die Fantasie an. Diese Doku zeigt den historischen Prozess vom Entwurf bis hin zur Umsetzung.
(Quelle: Netflix)

[Kommentar]
Dreh- und Angelpunkt und der Fokus dieser Sendung ist natürlich das Teleskop an sich. Von der Konzeption nach den Erfahrungen mit Hubble, bis hin zum Start in den Weltraum 2022. Der Blick auf dieses Thema kommt aus dem Risikomanagement. So beginnt alles für das Publikum hier mit den 344 Single Points of Failure. Also jenen Dingen, die falsch laufen könnten und mithin die gesamte Mission stoppen würden. Warum startet man damit? Es ist die bislang höchste Anzahl dieser potenziellen Show-Stopper in der Geschichte der NASA überhaupt. Mehr als Apollo (Mondlandung). Wow.

Die Sendung lässt ein paar der involvierten Menschen zu Wort kommen, darunter die Chef-Planer, Ingenieure und Projektmanager. Ein Projekt, das nahezu unmöglich schien. Doch heute wissen wir es, Webb ist im Weltall unterwegs und liefert uns Bilder von Dingen, die uns Aufschluss über die richtig großen Fragen der Menschheit geben sollen. Die physikalischen Regeln lassen dabei mein Gehirn beinahe explodieren. Denn durch den Fakt, dass Licht nun einmal Zeit benötigt, um durch das All zu reisen, können wir Menschen praktisch in die Vergangenheit sehen. Das ist wirklich faszinierend und hier gut dargestellt.

[Technik]
Rein technisch betrachtet ist die Dokumentation eben eine Dokumentation, eine Sachsendung. Ihre visuellen Leistungen, mithin das Breitbild-Format sind nicht zu verachten, die Bilder sind sehr klar, detailliert, reich an Feinheiten und wirken sehr authentisch. Keine Frage, sind sie ja auch. Es handelt sich hier um keinen Spielfilm oder eine TV-Serie, sondern um von Menschen getriebene Wissenschaft. Die 16:9-Aufnahmen in Full-HD überzeugten mich von Beginn an für eine solche Dokumentation. Fehlerfreiheit gehört nicht nur zum Projekt, sondern auch zu dem hier präsentierten Aufnahmen.

Tontechnisch ist bei Dokumentation oftmals eher ein flaches Angebot die Regel. Warum sollte es auch dramatische Musik mit bi-direktional verlaufenden Surround-Effekten hier geben? Genau, es ist schlichtweg nicht notwendig. Sprache hingegen ist total wichtig hier, sozusagen der Schlüssel zum vermittelten Wissen. Sie erfolgt wahlweise in unterschiedlichen Sprachen, das englische Original und eben andere Fassungen per lokalisiertem Overlay. Auch Untertitel sind wahlweise verfügbar. Die Qualität ist gut.

[Fazit]
Diese Dokumentation ist ein Teil von vier, die alle mit dem Prefix „Unbekannt“ beginnen. Die erste Folge befasste sich mit der Vergangenheit, die von Menschen erschaffenen Pyramiden in Ägypten (Unbekannt: Die vergessene Pyramide). Der Abschluss hingegen findet hier statt, im Weltall (Unbekannt: Die kosmische Zeitmaschine). Mit einer Laufzeit von rund 64 Minuten ist das Thema rasch abgehandelt, allerdings nicht erschöpft. Die Machart erinnerte mich ein wenig an die damaligen Discovery Channel-Dokus, die eher den Fokus auf Sensation als Wissensvermittlung legten. Mir gefiel das hier alles sehr gut und ich kann es empfehlen anzuschauen. FSK 0.

Andre Schnack, 24.09.2024

Film/Inhalt:★★★★☆☆ 
Bild:★★★★☆☆ 
Ton:★★★☆☆☆ 
Extras/Ausstattung:★★☆☆☆☆ 
Preis-Leistung★★★☆☆☆ 

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