[Einleitung]
„Unfall im Weltraum“ (Originaltitel: Journey to the Far Side of the Sun) entstand 1969 als britische Filmproduktion. 1969 war das Jahr der Mondlandung, vor diesem Hintergrund ist hier vieles zu werten, denke ich. „Unfall im Weltraum“ entstand unter der Regiearbeit von Robert Parrish, vor der Kamera sehen wir Darsteller Roy Thinnes, Ian Hendry, Patrick Wymark, Lynn Loring und Loni von Friedl. Das Drehbuch fertigten Gerry Anderson, Sylvia Anderson und Donald James. „Unfall im Weltraum“ war dazumal einer der ernstzunehmenden Science-Fiction Titel, der den Weg bereitete für Werke wie „Another World“. Wir konnten „Unfall im Weltraum“ genauer unter die Lupe nehmen.
[Inhalt]
Gibt es eine zweite Erde? Als Forscher im 21. Jahrhundert einen Planeten entdecken, der die Sonne im gleichen Abstand wie die Erde umkreist, scheint eine der größten Hoffnungen der Menschheit zum Greifen nah. Ein Astronautenteam wird mit einem Space Shuttle losgeschickt, um die neue Welt zu erkunden. Was zunächst als rein wissenschaftliche Mission beginnt, wird für die Astronauten zu einem Albtraum, denn der neue Planet entpuppt sich als eine Zwillingswelt der Erde, in der die bisher gültigen Gesetze menschlicher Vorstellungskraft auf die Probe gestellt werden.
(Quelle: Koch Media)
[Kommentar]
Die Gedanken und Ideen hinter dieser Sonne, nein, hinter diesem Film, die sind wirklich erwähnenswert, nach wie vor irgendwie auch ansprechend und frisch, wenngleich auch von der Sache her sehr einfach. Astrologisch und physikalisch vielleicht totaler Schwachsinn aus heutiger Sicht, drückt diese Geschichte die damaligen Ängste gegenüber außerirdischen Gefahren und dem Unbekannten im und aus dem All aus. Ebenfalls ist als Hintergrund der Kalten Krieg zu nennen, der sich in seiner heissen Phase befand. Inmitten dieser Ängste fasste Hollywood diese Impulse auf und fertigte Werke wie dieses hier an.
Technologisch ist das alles sehr einfach gehalten. Die Anzüge der Astronauten sehen simpel aus, haben ein bis zwei Schläuche an sich, welche wie Verwandte des Staubsaugerschlauchs ausschauen. Ansonsten glänzen sie und veredeln die einfach gehaltenen Kulissen des vermeintlich anderen Planeten nur bedingt. Alles ist altersbedingt und auch von der heutigen Warte aus ich sonderlich aufwendig. Damals war das toll. Leider konnte ich zu keiner der beteiligten Figuren eine nennenswerte Beziehung aufbauen, so dass auch diese Flanke nicht sonderlich gut ausfällt.
Nein, ich muss feststellen, dass dieses Stück nicht sonderlich gut bei mir ankam. Die richtige Stimmung wollte nicht so recht aufkommen. Und trotz einiger guter Ideen hat der Film auch Längen, in denen man sich ein Fortkommen wünscht, anstatt einen stinklangweiligen Abkopplungsvorgang eines Raumschiffes anschauen zu müssen. Wenn die Atmosphäre nicht gut aufgebaut ist, dann fällt es auch entsprechend schwer einen Spannungsbogen auszugestalten. Auch hier ist das Ergebnis nicht derart, wie ich es mir gewünscht hätte.
[Technik]
High Definition steht vor allem natürlich aktuellen und modernen Werken besser, da die gesamte technische Ausstattung ein anderes Niveau aufweisen kann als es, wie es eben hier der Fall ist, vor einem knappen Jahrhundert eben möglich war. Ein 1.85:1-Format schmückt das Wiedergabegerät und hält sich dabei an zeitgemäße Kontraste und Farben. Man merkt den leicht angestaubten 1080p-Bildern ihren Ursprung zwar an, doch hält sich die Qualität auf einem angenehmen Niveau. Hier und dort gibt es etwas Rauschen, ansonsten angesichts der Umstände solide. Die Kompression bereitet keine Kopfschmerzen.
DTS-HD Master Audio 2.0-Ton gibt es hier vorzufinden und zu hören. „Unfall im Weltraum“ ist nicht unbedingt der Film, der Preise für hohe Dynamik, spürbare Weite oder aber einen reichhaltigen Umfang des Sounds erhält. Ganz das Gegenteil ist leider der Fall. Hier passiert wenig, egal wohin man hört. Dann und wann gibt es musikalische Begleitung, die ein wenig versucht die Stimmung zu heben, dann natürlich auch ein paar spärliche Sound-Effekte, frontlastig natürlich. Ach ja, die Sprachausgabe erfolgt wahlweise in den Sprachen Deutsch und Englisch. In vorgenannten Landesfassungen haben wir auch Untertitel an Bord.
[Fazit]
„Unfall im Weltraum“ erscheint aus dem Angebot von Koch Media in einem schicken Steelbook, welches die ab 16 Jahren freigegebene Disc enthält. Auf dieser wiederum findet sich der rund 101minutenlange Science-Fiction Titel vor, der aus der europäischen, britischen Brille erzählt wird. In den heutigen Tagen des drohenden und immer näherrückenden Austritts Großbritanniens aus der EU mag das alles denkwürdig erscheinen. Wie dem auch sei, es gibt sogar noch etwas Bonusmaterial auf der Disc vorzufinden:
- Deutsche Schnittfassung (97 Min.)
- Audiokommentar von Autor und Produzent Gerry Anderson
- zwei englische Trailer
- deutscher & britischer Vorspann
- Erweiterte Szenen der britischen Fassung
- Bildergalerie mit seltenem Werbematerial
Wie schön, dass es auch Extras gibt hier. Zwar sind diese Marketing-orientiert, doch macht das nichts, denn ich habe hier nicht viel erwartet und wurde somit angenehm überrascht. Veröffentlichung war am 22. September 2016 und heute schlägt das Steelbook mit unter 15,- Euro im Online-Handel zu Buche. Für Fans eine Überlegung wert. Allen weniger hart gesottenen Science-Fiction Freunde (nicht Fans!) sei eine Probe-Ansicht vor dem Kauf empfohlen.
Andre Schnack, 23.10.2018
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