[Einleitung]
Kellog’s vs Post. Das ist ein Abschnitt der US-Frühstücksgeschichte, oder so ähnlich. Denn in „Unfrosted“ dreht sich alles um Cerialien aus den Häusern Kellog’s und Post. Vor der Kamera fanden sich dafür unter anderen Isaac Bae, Jerry Seinfeld, Chris Rickett, Hugh Grant sowie Rachael Harris und weitere ein. Am Drehbuch der originären Netflix Produktion werkelten gleich mehrere Autoren, und zwar Jerry Seinfeld, Spike Feresten, Andy Robin und Barry Marder. Ich wurde durch die Netflix Programm-internen Vorankündigungen auf „Unfrosted“ aufmerksam und wollte mal probieren…

[Kommentar]
Die goldenen 60er Jahre des Bilderbuch-Amerikas! Große, viel zu große, ausladende Automobile, tolle Kleidung und Frisuren, das Farbfernsehen, die Mondlandung, Diner’s & FastFood-Ketten, kein Plastik, keine Smartphones – was für eine tolle Welt, oder? Und Frühstücksflocken und Milch. Das sind die Zutaten einer vermeintlich bunten und humorvollen Komödie. Oder etwa nicht?

Hin und wieder basiert der Humor darauf, dass Themen aus unserer realen Gegenwart als eine Art irrsinnige Hypothese der Vergangenheit aufgestellt werden. Dabei wissen wir als Publikum eben, dass es genauso kommen wird. Sorgte bei mir für seichtes Schmunzeln, jedoch nicht gerade für Begeisterung. Auch ansonsten ist der Faktor Humor recht seicht und die satirischen Elemente bei weitem nicht derart ausgearbeitet.

Inhaltlich orientiert sich natürlich alles um den Hauptstrang, und zwar der Entwicklung eines alternativen Frühstück-Produkts zu der typischen Cerealien/Milch-Kombination. Dabei geht es um die Milchindustrie, um das Infragestellen der Mondlandung, es kommt sogar zu einem Termin zwischen dem Team von Kellogg’s und dem US Präsidenten, John F. Kennedy. Dieser macht sonderbare Andeutungen, erwähnt Probleme, die er durch eine vermeintliche Affäre mit Marilyn Monroe hat und fordert Resultate.

Dieses Muster, also der Aufbau und der Ablauf des Films, ist keinesfalls neu, allerdings handwerklich durchaus solide inszeniert. Mir fehlt allerdings irgendwie das rechte Topping, um im hiesigen Branchensprech zu bleiben. Irgendwie hinterließ dann alles doch eher einen durchschnittlichen Eindruck auf mich und nicht den eines neuen, innovativen Produkts. Irgendwie etwas schade.

[Technik]
„Unfrosted“ hat eines mit Sicherheit: ein sehr buntes und farbenfrohes Erscheinungsbild. Der High Definition-Transfer in 16:9 bietet sich im Format 1.85:1 zum besten. Allen voran die knackigen Farben, die ausreichend scharfe Konturenzeichnungen sowie der gebotene Grad an Details überzeugen. Entgegen der Annahme, dass dies eine Momentaufnahme sei, erstreckt sich die Qualität auf einem konstanten Level die gesamte Laufzeit hinweg. Kompressionsartefakte oder Störungen seitens des technischen Streamens sind nicht auffällig.

Beim Ton ist gemäß den Comedy-Vorlagen eher ruhiger. Zumindest sind eben keine Explosionen oder andere Eskapaden zu vernehmen. Stille gibt es hier allerdings auch nicht, denn den dialogseitig bleibt alle stets klar, auch die musikalische Begleitung gefällt inhaltlich sowie in der technisch abgebildeten Form bis auf weiteres gut. Sprache bleibt – egal was grad genau geschieht – immer derart laut und deutlich, als das es zu keinem Verständnisproblem kommt. Es stehen neben verschiedenen Sprachen (darunter Deutsch, Englisch) auch Untertitel unterschiedlicher Art an.

[Fazit]
Mir gefielen die ersten Minuten und auch die letzten in diesem Diner an der Theke mit dem kleinen Jungen. Denn dort hat der rund 96minutenlange Comedy-Titel irgendwie den Charme eines Märchens. Doch zwischendrin sah es für mich anders aus. Eine Altersfreigabe wurde bei ab 12 Jahren festgezurrt. „Unfrosted“ ist eine Netflix Film Produktion, die ohne irgendwelche Bonusmaterialien per Stream ausgeliefert wird. Aktuell (Stand 9. Mai 2024) befindet sich der Titel auf Platz Nr. 1 unter den Film im Netflix Angebot. Das wird sich sicher noch legen…

Andre Schnack, 15.05.2024

Film/Inhalt:
Bild:
Ton:
Extras/Ausstattung:
Preis-Leistung