[Einleitung]
Wer das Genre des Roadmovies schätzt, der mag Filme, jedoch nicht zwangsweise auch Dokumentationen. Doch wie ist es mit diesem Exemplar hier? Denn hier handelt es sich nicht um einen typischen Hollywood-Film, sondern um eine Dokumentationssendung, die sich mit dem Themenkomplex Südafrika beschäftigt und von der Machart her wie ein Roadmovie daher kommt. Das Special-Interest Produkt erscheint im Angebot von polyband und ergänzt das Dokumentationsprogramm. „Unterwegs im Süden Afrikas“ entstand nach Drehbucharbeiten und unter der Regie von Wilma Pradetto und Eberhard Rühle. Die Redaktion verantwortete Kathrin Bronnert unter der Leitung von Ulrike Dotzer. Wir gingen mit auf Reise und berichten aus sozusagen zweiter Hand.
[Inhalt]
80 Tage unterwegs im Süden Afrikas. Ein Roadmovie führt uns durch Südafrika, Botswana und Namibia. Durch Städte und durch atemberaubende Natur, entlang endloser Küsten und Strände, zu den Wurzeln der Menschheit, durch Wüsten und immer wieder ganz nah in den Alltag der Menschen.
Die Autoren Wilma Pradetto und Eberhard Rühle geben uns einen Einblick in den Alltag jenseits der Schlagzeilen, die immer wieder von wachsender Kriminalität, hohen Aidsraten und Armut geprägt sind. Wie leben die Menschen im Umbruch zwischen Tradition und Moderne? Sie befragen sie nach ihren Ängsten, Träumen und Wünschen und zeichnen ein Bild dreier Länder, die den Kampf um Gleichheit gewonnen haben und voller Hoffnung in die Zukunft gehen.
(Quelle: polyband)
[Kommentar]
Ein Reisebericht als Bezeichnung wäre nicht angemessen, ebenso wenig aber auch die Bezeichnung als reine Dokumentation. Also, handelt es sich um was? Irgendetwas dazwischen. Fest steht, dass die enthaltenen Sendungen allemal den Anforderungen jener gerecht wird, die sich über ihr Zielland informieren möchten. Auf der anderen Seite geben die Dokumentationen jedoch auch einen sehr ordentlich gemachten Einblick mit vielen Inside-Informationen, es entsteht Atmosphäre, da es hier Geschichten gibt, die das Leben geschrieben hat. Und genau darin liegt meines Erachtens auch eine bemerkenswerte Stärke von „Unterwegs im Süden Afrikas“.
[Technik]
Was wäre die digitale Bildtechnologie ohne gute Ergebnisse, die sich wie hier auch noch in wunderbaren Landschaften darstellen. Genau, nicht viel eben. Es handelt sich bei den gezeigten Bildern um anamorph codierte 1.78:1-Aufnahmen. Sie bieten sich im technisch adäquaten Gewand zum besten, legen dabei viel Wert auf die Authentizität des gezeigten Motivs und verstehen es etwas Charme zu versprühen. Dabei denken wir wieder gleich an einen gut gemachten Reisebericht, bzw. eine Beschreibung der wichtigen Wegpunkte einer bestimmten Strecke. Kontrast und Farben ähneln denen von TV-Produktionen und sind qualitativ nicht mit den Darbietungen von Kinofilmen zu vergleichen.
Kommen wir zum Ton. Unspektakulär und mitnichten spannend in der Dynamik erfüllt er die Anforderungen des Inhalts, ohne diese auch nur im Ansatz zu übertreffen. „Unterwegs im Süden Afrikas“ kommt mit Sound daher, der grundsätzlich in den Sprachen Deutsch und Englisch konsumiert werden kann. Soweit es der zweikanalige Ton erlaubt, entsteht sogar hier und dort der Hauch von räumlicher Tiefe, was zumeist nicht lange anhält. Überwiegend regieren die Mono- und Dialoge, richtigen Surround-Sound hingegen sucht man vergebens, was jedoch auch keinesfalls der Anspruch des Inhalts zu sein scheint. Fehler oder Störungen treten nicht auf den Plan.
[Fazit]
Am Ende zählen wir die Punkte zusammen. Es bleiben einige auf der Habenseite hängen. So auch die hier als umfangreich zu bezeichnende Laufzeit von rund 225 Minuten. Sie setzen sich zusammen aus fünf Sendungen zu jeweils rund 45 Minuten zuzüglich de Zusatzfilms „Kap der guten Stimmen“. Weiteres Bonusmaterial fällt nicht an, was nicht unüblich ist für die Art und Weise des Genres. Beide einseitigen und zweischichtigen DVDs befinden sich in einem ansehnlichen Pappschuber, die Altersfreigaben liegt bei ab 0 Jahren, da es sich um komplett bekömmliche Inhalte handelt. Wer möchte Land und Leute im Süden Afrikas genauer kennenlernen? Hier gibt es eine gute Möglichkeit ohne selbst zu reisen…
Andre Schnack, 13.07.2010
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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