Unzertrennlich

Comedy
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[Einleitung]
Fox Home Entertainment brachte uns im April die Rental DVD zum Titel „Unzertrennlich“ (Originaltitel: Stuck On You) von den Regisseuren Bobby und Peter Farrelly, die uns schon den Kassenschlager „Verrückt nach Mary“ bescherten. Der Name Farrelly steht seither für gute Comedy-Unterhaltung und eigentypische, oftmals innovative Ideen. In „Unzertrennlich“ vereinten die Filmemacher gleich zwei Schauspielergrößen auf körperlicher Ebene miteinander: Matt Damon (Good Will Hunting) und Greg Kinnear (Besser geht’s nicht). Was taugt eine Comedy, deren Hauptfigur zwei zusammengewachsene Zwillinge sind? Das fragten wir uns und können nun nach der Ansicht berichten.

[Inhalt]
Die siamesischen Zwillingsbrüder Bob (Matt Damon) und Walt (Greg Kinnear) betreiben ein Burger-Restaurant und sind erfolgreiche Sportler. Alles läuft perfekt, bis Walt beschließt, in Hollywood Karriere zu machen. Die beiden ziehen mit Sack und Pack in die Traumfabrik und von Casting zu Casting, doch als Walt von Cher (Cher) eine Rolle in ihrer TV-Show erhält, ist Schluss mit lustig. Bob will endlich eigene Wege gehen! Schräge Freaks, sexy Frauen, gnadenlose Gags und eine ungewöhnliche Story. Auch in ihrem neuen Filmhit sorgen die „Verrückt nach Mary“-Macher wieder für abgedrehten Spaß – diesmal mit doppeltem Fun-Faktor.
(Quelle: Twentieth Century Fox Home Entertainment)

[Kommentar]
Das Leben siamesischer Zwillinge kann man sich als „normaler“ Mensch kaum vorstellen, denn schließlich ist man als solcher Mensch nie alleine, sondern eine Einheit mit dem Geschwister. Angenommen man ist genau in der Mitte, der also günstigsten Stelle – anatomisch gesehen irgendwo zwischen Nieren und Leber – zusammengewachsen, dann könnte man fast ein normales Leben führen, allerdings nur zu zweit. Mit diesem Thema beschäftigt sich „Unzertrennlich“. Angesiedelt im Comedy-Segment nimmt der Film die Umstände und Situationen, die sich ergeben, mächtig auf die Schippe. In bester „Verrückt nach Mary“-Manier gingen die Farrelly-Brüder vor und gaben sich sichtlich Mühe aus einem seicht tragischen Thema einen wunderbaren Spaß zu zaubern. Doch das konnten sie schon immer, sei es in „Dumm und dümmer“, „Schwer verliebt“ oder aber in „Ich, beide & Sie“. Und immer wieder geht es um Randgruppen und Minderheiten, die erfolgreich auf die große Leinwand transportiert wurden.

Eigentlich gehts hier um Menschen und ihre Ziele, Vorstellungen vom eigenen Leben und ihren selbst gesetzten Schwerpunkten. Doch wenn zwei freie Köpfe durch den Körper verbunden sind, muss man kompromisserprobt und flexibel sein. So haben die beiden Hauptfiguren hier ganz schön große Unterschiede im Umgang mit anderen aufzuweisen, unterhalten sich teilweise jedoch wie ganz normale Menschen – nu mit einer anderen Wirkung nach außen hin. Die Farrelly Brüder statteten ihre beiden Charaktere mit wunderbaren Eigenschaften aus. So hat Bob beispielsweise tierisches Lampenfieber und erleidet chronische Panikattacken bei Auftritten. Sein Bruder allerdings will Schauspieler werden und tritt im Theater auf – der reinste Horror für Bob und gewöhnungsbedürftig fürs Publikum. Zuhaufe ergeben sich die lustigsten Situationen aus Gegebenheiten, die man eigentlich nur alleine, oder aber bestenfalls mit der oder dem Geliebten praktiziert, zur Freude der Zuschauer.

Die Farrellys sorgten nicht nur für Klamauk, sondern auch für eine ernsthafte, rührende Message. Hier und dort dringt etwas Kritik durch den dichten Comedy-Filz, es handelt sich dabei um Kritik an der Wahrnehmung der Gesellschaft in Bezug auf soziale Themen oder aber den Medien. Besonders hervorzuheben ist die Predigt an die Moral, die Akzeptanz bestimmter Gegebenheiten und dem Mitverständnis für Chancengleichheit und etwas Achtung gegenüber eventuell von der Natur benachteiligten Menschen. So wurde ein nicht gerade einfaches Thema lustig verpackt und massengerecht für einen fabelhaft unterhaltsamen Filmabend geschnürt. Matt Damon und Greg Kinnear stehen ihrem Alter Ego hier auf ganzer Linie prächtig bei und zeigen, dass sie ein funktionierendes Comedy-Duo abgeben können.

[Technik]
Mittels eines anamorphen Breitbildtransfers wird das Geschehen auf das Wiedergabegerät gebracht. Das genaue Ratio bemisst sich dabei auf ein Verhältnis von 2.35:1 und hinterlässt somit kleine Ränder am oberen und unteren Bildschirmrand. Prächtig mit Farben gefüllt und einem angenehmen Kontrast ausgestattet kann eine gute Plastizität erzielt werden. Von der Kantenschärfe her kann nicht mit purer Begeisterung gesprochen werden, was an den leichten Unschärfen liegen kann, die der Transfer die gesamte Laufzeit hinüber aufweist. Die Wirkung kann als natürlich und frisch bezeichnet werden. Kompressionstechnisch wird durchgehend ein angenehmes Niveau gehalten, was den Transfer mehr als ansehnlich erscheinen lässt und die Gesamtnote auf ein überdurchschnittliches Mittel hebt.

Ein Klasse-Soundtrack fordert seinen Tribut an die Technik. Und diesen leisten wahlweise Dolby Digital Soundtracks in deutscher oder französischer Sprachausgabe. Es gibt abgesehen von der hervorragenden Filmmusik gleich noch zahlreiche Elemente und akustische Finessen zu erleben. Da wären dynamische Wiedergabe-Mengen aus Musik, raschen Hintergrundeffekten und Dialogen zu nennen. Manchmal wird ein guter „Ha!“-Aufschreck-Effekt erzielt und man den Ton bestenfalls durch sein eigenes Lachen bedingt nicht mehr verstehen. Die Wiedergabe und Zuordnung der Tonquellen geschieht hochwertig und klar, rauschfrei und räumlich. Untertitel gibt es ebenfalls – optional – in den bereits genannten Sprachen.

[Fazit]
Mit der DVD „Unzertrennlich“ gelang den beiden Regisseur-Brüdern Bobby und Peter Farrelly ein guter und humorvoller Film und Fox Home eine technisch gelungene DVD mit einer Laufzeit von rund 114 Minuten. Die Altersfreigabe ist ab 6 Jahren angesetzt. Über das einfach gehaltene aber ansehnliche Menü werden folgende Bonusmaterialien erreicht:

  • Outtakes – Pannen bei den Dreharbeiten,
  • 3 Featurettes,
  • Dokumentation: „Die Tenor-Zwillinge – Die wahre Hollywood-Story“,
  • Unveröffentlichte Szenen mit zuschaltbaren Kommentaren der Regisseure,
  • Audiokommentar der Regisseure

Die Extras können von der inhaltlichen Qualität her punkten, reißen allerdings auch niemanden vom Hocker. Es wird insgesamt eine solide Kost geboten. Die einseitige Dual-Layer-Disc sollte keinesfalls in der Comedy-Abteilung der DVD-Sammlung fehlen, soviel steht fest. Doch auf der anderen Seite muss sich der Betrachter eingestehen, dass hier nicht das beste Stück der Regisseur-Brüder abgeworfen wurde. Erhältlich seit April.

Andre Schnack, 22.06.2004

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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