[Einleitung]
Vielleicht sollte man den Titel mit Steven Seagal gleich „Gesetz der Straße“ nennen, was der gewählte Titel „Urban Justice“ ja inhaltlich, sinngemäß übersetzt bedeutet. Letztlich wurde es „Urban Justice – Blinde Rache“ hierzulande und verantwortlich für die Regie zeichnete Don E. FauntLeRoy nach einem Skript von Gilmar Fortis II. Vor der Kamera sehen wir neben Martial Arts- und Action-Ikone Seagal ferner Eddie Griffin, Kirk B.R. Woller, Liezl Carstens sowie Carmen Serano und weitere. Der Film erscheint auf High Definition Blu-ray Disc aus dem Angebot von Sony Pictures Entertainment in seiner Uncut-Version.
[Kommentar]
Es ist die 13. Minute, und zum ersten Mal in diesem Film gibt es ordentlich einen in die Fresse. Es lebe die Selbstjustiz, die Rache und das Vorgehen auf eigene Rechnung. Das ist Programm bei Steven Seagal-Filme und wer rhetorisch aufwendige Dialoge sucht und den tieferen Sinn hinter der Geschichte versucht zu erhaschen, der ist hier vielleicht nicht an der genau richtigen Adresse. Wer jedoch sehr klare Rollenverteilungen, gelungen inszenierte Action und eine einfach gehaltene Story nicht abgeneigt gegenüber tritt, der ist hier genau richtig. Alteisen der Action, Mr. Seagal, dreht hier nochmal auf, ist aber – alleine schon altersbedingt – natürlich nicht mehr in der alten Form zu sehen.
Man mag über den Mann denken was man will, seinen Filmen fehlt es nicht an dem, was insbesondere vielen Amerikanern gut gefällt. Schlussendlich ist es auch hier ein wenig der alte Wilde Westen, der wieder auflebt. Erstaunlich nur, dass die Handlanger und Schergen der Hintermänner nahezu ausschließlich so ausschauen, als wären sie aus Mexiko (Latino) oder aber schwarz. Und dann sind da noch die Kriminellen im Schatten, und die erscheinen alle eher kaukasischer Abstammung. Aber vielleicht ist es auch nur die zurecht geführte Debatte über den tief verwurzelten Rassismus der USA, die man hier sieht. Wer damit leben kann in dieser Darstellung, der erhält kurzweilige Action ohne viel nachdenken zu müssen.
[Technik]
„Urban Justice“ kommt im 1080p-Gewand in 16:9-Widescreen Bildern daher. Das genau Seitenverhältnis lautet 1.78:1 und erfolgt von Beginn an ermutigend und qualitativ solide. Ob es nun die eher starren Bilder, einige Slow-Motion Einfänge oder aber die eher normalen Schnitte sind, der Transfer leistet sich überwiegend keine groben Patzer und gefällt auch durch eine sympathische Farbgebung und einen gelungenen Kontrast. Zwar hätte die Kantenschärfe etwas höher ausfallen könne, dafür jedoch gehen die Bildruhe und der Grad an Details in Ordnung. Sorgen bei der Kompression konnte ich nicht feststellen.
Einem Action-Film steht natürlich ein dynamischer Ton sehr gut. Die Wirkung der Schlüssel-Momente ist nicht selten vom Ton abhängig. Um so besser der Surround-Sound, desto höher die Wirkung und Atmosphäre und damit auch die Zufriedenheit mit dem Programm – meistens, zumindest. Auch „Urban Justice“ macht dabei keine Ausnahme. Angeboten werden zwei Tonspuren im DTS-HD Master Audio 5.1-Format, eine in der deutschen Synchronfassung und eine weitere im englischen Original. Sprachausgabe ist hier eher zweitrangig und dennoch wichtig. Zurecht gehört die Bühne dem Mehrkanalton und der Dynamik und Räumlichkeit. Diese Faktoren befinden sich auf solidem Niveau ohne aus den Latschen zu hauen.
[Fazit]
Untertitel sind nun keine ausgezeichneten Extras, dennoch möchte ich die deutschen Letter erwähnen, die wahlweise dem Ton zugeschaltet werden können. Davon ab gibt es dann auch noch Trailer – das war es dann aber auch schon in Sachen Ausstattung. Das ist natürlich mager, oder besser, etwas mau. Minuten gibt es 96 zu zählen, dann läuft der Abspann nach einem Film, der mindestens Steven Seagal-Fans ans Herz gelegt werden kann. Technisch betrachtet solide, ansonsten jedoch eher durchschnittlich präsentiert sich diese Blu-ray Disc mit ihrer Altersfreigabe von ab 18 Jahren (Uncut Version). Erschienen am heutigen Tage, den 19. November 2020, zu einem Kurs von rund 13,- Euro.
Andre Schnack, 19.11.2020
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