[Einleitung]
Im April 2018 sah ich mir einen Freund der Person an, um die es hier in diesem Review heute geht. Im April 2018 besprach ich die Blu-ray Veröffentlichung „Gauguin“, die sich mit dem gleichnamigen Künstler befasste. Nun, Oktober 2019, widmen wir uns dem Film-Titel „Van Gogh“, der mit dem Zusatz „An der Schwelle zur Ewigkeit“ daherkommt und im englischen Original schlicht „At Eternity’s Gate“ lautet. In den führenden Rollen sehen wir Oscar Isaac, Rupert Friend, Mads Mikkelsen, Mathieu Amalric und eben Willem Dafoe als Van Gogh. Ich konnte mir diese 2018 abgedrehte Produktion von Regisseur Julian Schnabel aus dem Angebot von universumfilm ansehen. Am Drehbuch arbeitete Herr Schnabel mit Jean-Claude Carrière sowie Louise Kugelberg.
[Kommentar]
Wir haben heutzutage nicht mehr sonderlich viel übrig für Kunst, so scheint es zumindest manchmal. Doch oftmals wird die Kunst als solche auch nicht direkt erkannt. Das moderne Kino ist eben auch ein Stück weit Pop-Kultur und in einigen Hinsichten hin und wieder auch Kunst. Ob nun „Van Gogh – An der Schwelle zur Ewigkeit“ zu jenen Werken gehört? Zumindest stand mit Herrn Schnabel ein Künstler hinter der Kamera. Und mit Willem Dafoe ein sehr versierter Darsteller davor. „Van Gogh“ ist jedermann bestimmt geläufig und zumindest ein Begriff.
Dieser Film zeigt gut auf, was es bedeutete dazumal „Künstler“ zu sein. Was damals eben auch nichts anderes als ein Handwerk war, bei dem eine Menge Fantasie und Kreativität mit Handwerkskunst verbunden werden. Denn einen Baumarkt mit verarbeitbaren Farben gab es genau so wenig, wie andere technische Hilfsmittel. Es war ein Knochenjob mit schlechter Vergütung. Doch ist das nur eines der Probleme, mit denen Van Gogh sich konfrontiert sieht. Willem Dafoe macht seine Arbeit richtig gut und ich empfand das gesamte Set, in dem er agiert, als glaubwürdig und stimmig.
Schauen wir auf die Geschichte, so geht es um das Leben des Mannes, der zu Lebzeiten weniger erfolgreich war, als er es seit seinem Ableben ist – bis heute. Denn klar ist auch, seine Werke sind begrenzt und alle auch entsprechend sehr alt. Noch heute ranken sich viele Geschichten um diesen Künstler und sein Leben. Dieser Film von Künstler und Regisseur Julian Schnabel bezeugt dies gewissermaßen alleine schon durch seine Existenz. Der Unterhaltungsgrad gestaltet sich als angenehm.
[Technik]
High Definition und ein Film über den bekanntesten Künstler der Welt? Das muss doch eigentlich gut werden, oder? Ich möchte es damit beantworten, dass ein Film über einen Künstler keinesfalls auch künstlerisch oder aber optisch, visuell anspruchsvoll sein muss. „Van Gogh“ hat es mit dem Seitenverhältnis 2.40:1 zu tun. Der 16:9-Transfer macht von Beginn an eine gute Figur. Die ausgewählten Sets, seien es Landschaften oder Innenaufnahmen, halten den Anforderungen stand und gefallen durch Farbgebung, Kontrast und Ruhe. Sauberkeit ist ebenfalls gegeben und das Geschehen erfreut sich einer angenehmen Kantenschärfe.
Kommen wir zum Ton des Films, der sich weniger aufsehenerregend als solide gibt. „Van Gogh – An der Schwelle zur Ewigkeit“ arbeitet mit einem Mehrkanalton-Format aus dem Hause DTS, und zwar im HD-Verfahren mit 5.1-Kanälen. Richtig viel wackelt hier nicht im Regal, oder rummst im Karton. Denn der Film ist in dieser Hinsicht eher zurückhaltend und ruhiger, gibt sich auf Stille Momente und fokussiert auf die kleineren Dinge und die musikalische Begleitung, welche sich als sehr stimmungsgebend entpuppt. Untertitel: Deutsch.
[Fazit]
„Van Gogh“ ist mit Sicherheit nicht das große Kino, das man sich als Action-Fan wünscht, klarer Fall. Aber dann wäre man hier auch falsch, da man sich schließlich ein Drama über einen Maler anschaut. Eines, das uns einen besonderen Blick auf das Leben zeigt, hindurch, durch die Sicht eines Künstlers. Auf rund 113 Minuten und mit einer Altersfreigabe von ab 6 Jahren richtet sich das Biopic von Julian Schnabel an alle Kunstinteressierten und jene, die mehr über Van Gogh erfahren möchten, ohne hierfür ein Buch in die Hand nehmen zu müssen. Der Titel erscheint heute, den 4. Oktober 2019 im Handel. Neben dem Hauptfilm erleben wir noch 3 Featurettes (Julian Schnabel, Willem Dafoe, Vision) sowie das Feature Musée D’Orsay as Seen by Julian Schnabel. Ein guter Film.
Andre Schnack, 04.10.2019
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