Venom – Biss der Teufelsschlangen

Thriller/Horror
Thriller/Horror

[Einleitung]
Buena Vista Home Entertainment brachte uns Mitte Dezember den Titel „Verflucht“ in die vier Wände des Heimkinos. In eine ähnliche Kerbe scheint der nun erscheinende Film „Venom – Biss der Teufelsschlangen“ (Originaltitel: Venom) zu schlagen. Auch hier handelt es sich um einen Horror-Flick, in dem die Metamorphose in eine Bestie eine gewichtige Rolle spielt. Wir konnten den Titel von Regisseur Jim Gillespie (Ich weiß was du letzten Sommer getan hast) mit Agnes Bruckner, Jonathan Jackson und Laura Ramsey in den Hauptrollen genauer beäugen und berichten über Leistungen des Titels nach einem Drehbuch von Flint Dille, John Zuur Platten und Brandon Boyce.

[Inhalt]
Kurz vor seinem Tod wird Trucker Ray (Rick Cramer) von teuflischen Voodoo-Schlangen gebissen. Von nun an beherrschen 13 dämonische Seelen seinen Körper und lassen ihn nicht ruhen. Von den Toten auferstanden sucht er nach immer neuen Opfern, angetrieben von einer bestialischen Mordlust. Als eine Gruppe Teenager dem mysteriösen Verschwinden eines Freundes nachgeht, entdecken sie eine dunkle Macht, tödlicher und grausamer als sie es sich je hätten vorstellen können. Eine gnadenlose, brutale Jagd durch die unheimlichen Sümpfe Louisianas beginnt… – Nichts für schwache Nerven!
(Quelle: Buena Vista Home Entertainment)

[Kommentar]
Beim Lesen des Titels stellte sich mir sofort die Frage, was denn Voodoo-Schlangen seien. Eine kurze Internet-Recherche brachte hervor, dass Schlangen tatsächlich eine Rolle in der afrikanischen Voodoo-Religion spielten und sogar ein Schlangen-Gott existieren soll. Dieser Kult ist jedoch nur bedingt Vorlage zu diesem Titel. „Venom“ geht deutlich in die Richtung Teenie-Horror-Film und erinnert damit automatisch an Werke wie „Urban Legends“, „Scream“ oder „Ich weiß was du letzten Sommer getan hast“. Kein Wunder, schließlich sind gleich einige Mannen der genannten Produktionen auch in der Crew-Liste dieses Films nachzulesen. Wie dem auch sei, „Venom“ hat einen nicht zu vernachlässigen Spannungs- und Unterhaltungswert, der jedoch ein wenig abgegriffen wirkt. Wer jedoch weiß, auf was er sich einlässt kann gut unterhalten werden.

Das liegt daran, dass die Idee in ihren Grundzügen alles andere als neu ist. All das gezeigte im Film haben wir irgendwie schon einmal gesehen, nur eben woanders. „Venom“ bietet charismatische Figuren, die durch adäquate Darsteller besetzt wurden. Dem fehlenden Innovationsgeist der Geschichte versucht man mit der Story-Struktur, einigen Schocker-Momenten und Spannung entgegen zu wirken. Im Prinzip ein sinnvolles Vorgehen, allerdings erreicht der Titel in den genannten Aspekten einen eher durchschnittlichen Charakter, was das Gesamtergebnis nicht sonderlich schönt. Die Sets und Lokalitäten sind ein wenig vergleichbar mit dem Streifen „The Skeleton Key“, der ebenfalls aus dem Film-Vertrieb Dimension erschien. Musikalisch und seitens der Kostüme erleben wir eine Darstellungsqualität, die weder Jubel noch Kritik auslöst.

[Technik]
„Venom – Biss der Teufelsschlangen“ befindet sich im anamorphen 2.35:1-Format auf der DVD. Der Titel bietet genrebedingte Dunkelheiten in vielen Varianten, zahlreiche Aufnahmen bei kontrastreichem Tageslicht und viele bewegte Bilder, welche die Visualisierung auf die Probe stellen. Und diese schließt der Bild-Transporteur nur mittelmäßig ab. Denn ab und an erkennt man deutliches Rauschen im Untergrund des ansonsten harmonischen Bilds. Davon ab verfügt der Transfer leider nicht über all zu viele Bilddetails, was auf die ausreichende Bildschärfe zurückzuführen ist. Ein wenig schade für einen solch aktuellen Titel. Auf der anderen Seite gehört der Film vom Budget eher zum fallenden Mittelfeld, was man auch an den computergenerierten Einlagen ausmachen kann. Bis auf den Rauschlevel hinterlässt das Geschehen einen durchaus brauchbar sauberen Eindruck, auch die Kompression geht angenehm vonstatten.

Hin und wieder versucht sich der Ton an der Quadratur des Kreises – und scheitert an den zu hoch gesteckten Zielen. Das war der Nachteil am Transfer und bedeutet nicht, dass „Venom“ sich nicht am Potenzial des Mehrkanaltonformats Dolby Digital 5.1 in den Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch und Spanisch bedient. Ganz im Gegenteil: er wirkt räumlich, gut ausgestattet und ausreichend rund im Gesamtklang. Genau dieser setzt sich aus einigen gut platzierten Surround-Effekten, einer spürbaren Weite, der klaren Sprachvermittlung und einer guten musikalischen Begleitung zusammen. Die Höhen und Tiefen spielt der Soundtrack nicht immer sehr effektiv an, was jedoch nicht wirklich stört. Untertitel können in ganzen 30 Sprachen optional hinzugeschaltet werden.

[Fazit]
Der Titel von Buena Vista Home Entertainment hat es in einigen Szenen schon wirklich in sich. Kein Wunder, daher rührt auch das FSK-Urteil „Keine Jugendfreigabe“. „Venom“ befindet sich auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) und misst eine Laufzeit von rund 83 Minuten, die ziemlich rasch verrinnen. Der blutige Schocker bietet ein adäquat gestaltetes DVD-Menü mit einfacher Struktur an. Neben den obligatorischen Optionen zu Kapiteln und Sound-Einstellungen finden wir noch folgendes Bonusmaterial vor:

  • Voodoo-Albtraum: Das Making Of „Venom – Biss der Teufelsschlangen“ (9 Min.)
  • Der Vergleich: Storyboard und Film (4 Szenen)
  • Das Casting der Darsteller (6 Szenen)

Diese Extras befinden sich in englischer Sprachausgabe auf dem Datenträger, es werden zur besseren Verständlichkeit deutsche Untertitel eingeblendet. Die Laufzeit und der inhaltliche Part der Bonusmaterialien sorgen nicht gerade für Luftsprünge, bieten auf der anderen Seite einen Einblick in die Entstehung des Titels und einige Aufnahmen von den Sets. Erscheinungstermin war der 11. Mai zu einem Preis um die 20,- Euro. Wer Horror-Titel mag, der sollte hier einmal genauer reinschauen.

Andre Schnack, 15.05.2006

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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