[Einleitung]
In den Hauptrollen sind Bruce Willis, Halle Berry, Giovanni Ribisi und Gary Dourdan zu sehen. Das Drehbuch entstammt der Feder von Todd Komarnicki und die Regie übernahm James Foley, der bereits für „Die Kammer“ verantwortlich zeichnete. Die DVD erscheint aus dem Angebot der Sony Pictures Home Entertainment und wir konnten einen genaueren Blick auf die deutschsprachige Code2-Disc werfen. Unser Bericht, ungeschönt und aus erster Hand, ist dem folgenden Text zu entnehmen. Was steckt also hinter dem Titel, der in die Welt von Cyber-Erotik, Kontaktbörsen und Singles-Chats eintaucht? Wir fanden es heraus.
[Inhalt]
Um den Mord an ihrer besten Freundin aufzuklären, ermittelt Rowena (Halle Berry) undercover und loggt sich anonym in diverse Online-Kontaktbörsen ein. Dabei stößt sie bald auf einen Verdächtigen und verfängt sich immer tiefer in einschlägigen Dating-Foren und Chatrooms.
(Quelle: Sony Pictures Home Entertainment)
[Kommentar]
Wenn man sich die knappe Inhaltsangabe anschaut, so kommt einem der Verdacht nach einem recht einfachen Film, und doch widerspricht das nur bedingt dem neuen Werk von James Foley, der gute Filme zu drehen bewiesen hat. Doch dieser Ritt in die Moderne der Annäherung der zwischenmenschlichen Beziehungen zwischen Frau und Mann trottet ein wenig hinter seinem Ziel hinterher. Ein wenig mehr Würze und Spannung und es hätte wirklich ein gelungener Thriller draus werden können. Am Ende ist es eine leicht überdurchschnittliche Kombination aus lüsternen Szenen und Vorstellungen mit einem ganz gut inszenierten Thriller, der sich als roter Faden durch die Story zieht.
Aus psychologischer Richtung liegt man nicht falsch, wenn man festhält, dass oftmals „fremd“ irgendwie in Bezug auf das Geschlechterverhältnis auch für „erotisch“ steht. Hey, warum gibt es ansonsten Swinger-Partys. Ok, ein ganz anderes Thema. Jedenfalls haben wir es bei „Verführung einer Fremden“ mit einer Mixtur aus klassischem Thriller mit einem Mord zu tun, die nur selten in ihrer Wirkung daneben liegt und es leider doch nicht schafft aus einem Einheitsbrei der klassischen Instrumente und Szenerien auszubrechen (trotz der Innovationsspritze über die aktuellen Möglichkeiten der globalen Vernetzungen durch das Internet). Schauspielerisch haben wir es mit nah am Durchschnitt liegenden Leistungen zu tun.
[Technik]
„Verführung einer Fremden“ erscheint im anamorphen Breitbild-Gewand im Format 2.40:1 und sorgt bei 16:9-Wiedergabegeräuten somit für schwarze Balken am oberen und unteren Bildschirmrand. Der Transfer kann von Beginn an eine angenehme Kantenschärfe und eine ausgesprochen hohe Bildruhe vermitteln. Kontrastreiche und künstlich angehobene Lichtelemente hinterlassen einen leicht verfremdeten Eindruck, was hier als stilistisches Mittel zu werten ist. Darunter leidet in diesem Falle ein wenig die Dreidimensionalität des Geschehens, was keine weiteren negativen Implikationen beschert. Nicht jedes Bild hinterlässt einen naturalistischen Eindruck, aber auch das stört nicht. Die Kompression arbeitet weitgehend unbemerkt und sauber.
„Verführung einer Fremden“ ertönt mittels Dolby Digital 5.1-Soundtracks in den beiden Sprachfassungen Deutsch und Englisch. Optionale Untertitel sind in den Sprachen Deutsch, Englisch und Türkisch hinzuzuschalten. Überraschend zeigt sich das Wiedergabespektrum der Höhen und Tiefen, genau so, wie uns eine feine und doch sehr räumliche Klangweite auffiel. Musik und Hintergrundgeräusche erzeugen eine spürbare Tiefe, die sich natürlich nicht mit Effektfeuerwerken messen kann, in ihrer ausgesteuerten Qualität jedoch zu überzeugen versteht. Klare Sprachausgabe gesellt sich zu den genannten Sound-Elementen und rundet das Angebot positiv ab.
[Fazit]
Innovation gehört nicht immer zu den Stärken aktueller Hollywood-Produktionen, dass ist leider so, da der Mainstream sich recht wenig darum schert. Heißt ja auch nichts schlechtes, sondern lediglich, dass sich ein wenig mehr Innovation durchaus gut machen kann. Und wenn sie hier auch nur in Ansätzen vorhanden ist, so kann der rund 104minutenlange Thriller mit seiner Spannung und Atmosphäre angenehme Unterhaltung verabreichen. Die einseitige Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) von „Verführung einer Fremden“ weist neben dem Hauptfilm und einem einfachen Menü folgende Extras auf:
- Virtuelle Leben: Making Of „Verführung einer Fremden“
- Trailer
Naja, von der Menge her kein glücklicher Griff, vom inhaltlichen Umfang her allerdings auch nur recht beschränkt. Viel Tiefsinn und Abdriften in die Umwelten des Titels darf man dem Making Of nicht abverlangen, für Zwischendurch hingegen gestaltetet es sich als ausreichend. „Verführung einer Fremden“ ist mit Sicherheit nicht die Glanzstunde einer Halle Berry oder eines Bruce Willis, für einen Freitagabend langt es jedoch allemal aus. Die technischen Seiten der DVD sind ordentlich. Erscheinungstermin ist der 13. September im Sony-üblichen Preisgefüge. Die Altersfreigabe liegt bei ab 16 Jahren.
Andre Schnack, 11.09.2007
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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