[Einleitung]
Columbia TriStar Home Entertainment bringt uns Martin Campbells (Die Maske des Zorro, GoldenEye) 2000 abgedrehtes Actionspektakel „Vertical Limit“ nun als DVD in die heimischen vier Wände. Die amerikanische Produktion wurde nach dem Drehbuch von Robert King inszeniert und u.a. mit Chris O’Donnell, Robin Tunney, Scott Glenn, Bill Paxton und Stuart Wilson besetzt. Wir sahen genauestens auf Inhalt, technische Umsetzung und die Ausstattung der DVD und berichten.
[Inhalt]
K2 – die Bezeichnung eines der gefährlichsten Berge des Erdballs, zumindest wenn es um die Besteigung geht. Doch unbeeindruckt davon und vom Ehrgeiz gepackt will der mehrfache Millionär Ellio Vaughn (Bill Paxton) das schwierige Gestein bezwingen; aber nicht aus reinem Sportsgeist, sondern um den Jungfernflug seiner neuen Fluglinie von diesem monumentalen Ort aus mit einer Kamera für einen Werbespot aufzunehmen. Doch das Wetter spielt überraschenderweise nicht recht mit und schließlich kommt es zu der Katastrophe: Eine Lawine erwischt das Team, in dem sich auch Bergsteigerin Annie Garrett (Robin Tunney) befindet. Ihr Bruder, Peter Garrett (Chris O’Donnell) eilt zur Hilfe, wenn er auch seit einem tragischen Unfall in der Vergangenheit keinen Berg mehr bestieg. Peter organisiert eine Rettungstruppe, die den mittlerweile in einer Höhle eingeschlossenen Verunglückten helfen soll…
[Kommentar]
„Vertical Limit“ ist ein typisches Produkt unserer Zeit auf großer Leinwand, ein unterhaltsames zudem. In vielerlei Hinsicht spricht das allerdings für, in anderen Betrachtungswinkeln aber auch gegen den Film. Der actiongeladene und von Regisseur Campbell spannend inszenierte Streifen wartet mit fantastischen Aufnahmen, runder Action, passenden Darstellern, gelungener Musik und einem satten Ton auf. Und wie wir alle wissen, bedarf es zu einem wahren Filmerlebnis jedoch noch etwas mehr, richtig: mindestens einer guten Geschichte. Letzteres wird hier leider nur bedingt geliefert, denn so bedient sich das Drehbuch vielerlei Klischees, alt bekannten Mitteln und nur einem eher nüchternen Eigengeschmack. Also nicht viel neues und eigenes – schade. Denn es wäre Dank der gelungenen, schauspielerischen Leistungen und den schönen Trickeffekten sicherlich mehr drin gewesen, wenn die Tiefe der Story überzeugen, der Stil der Umsetzung eigener und die Richtung des Films eindeutiger wären. Schwamm drüber, man muss auch die Stärken von „Vertical Limit“ sehen, und diese sprechen eine klare Sprache: die der Unterhaltung. Spannend und aufwendig wurde die bergesteigerische Action umgesetzt. Durch die kurzweiligen Szenen und den hohen Unterhaltungswert kann man den Streifen durchaus empfehlen.
[Technik]
Columbia TriStar hat sich schon vor längerer Zeit einen Namen durch hochwertige DVD-Umsetzungen bekannter Filme gemacht – und diesen bestätigen die Profis hier erneut. „Vertical Limit“ stellt absolut Referenzklasse dar. Nebst einer schon länger anhaltenden Durststrecke, wenn es um „Vorzeige DVDs“ ging, erscheint endlich auf dem deutschen Markt mal wieder eine Scheibe, mit der man sein Heimkino stolz präsentieren darf. Das anamorphe Breitbildgeschehen im Originalformat 1.85:1 leistet wirklich grandiose Dienste! Kein Nachzieheffekt oder lästige Block- und Artefaktbildung, kaum Rauschen – dafür ein mit prallen Farben abgemischtes, plastisches und sehr ruhiges Geschehen, dass durch seine hohe Plastizität, dem hohen Schärfegrad und vielen Details auf ganzer Linie überzeugt.
Und beim Ton sieht es nicht einmal anders aus, ebenfalls Spitzenwerte. Abgemischt im Dolby Digital 5.1-Mehrkanaltonformat erklingt der Sound wahlweise in englischer oder deutscher Sprachausgabe aus den Lautsprechern. Die Klangweite ist unheimlich hoch und der Reichtum an Details, Hintergrundgeräuschen und Direktionaleffekten bemerkenswert. Unterlegt von einem runden und satten Bass wirkt der Ton insgesamt sehr gut. Untertitel gibt es auf englisch, deutsch und türkisch.
[Fazit]
Mit „Vertical Limit“ gelang Columbia zwar kein tiefsinniger oder siegessicherer Actionfilm, dafür aber eine ganz hervorragende DVD im qualitativ hochwertigen Referenz-Limit. Der rund 120minutenlange Film wurde auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) abgelegt und verfügt nicht nur über erfreuliche Werte bei Bild & Ton, sondern auch im Bereich der Ausstattung. Denn nebst eines Audiokommentars mit dem Regisseur wurden noch folgende Features in dem schicken Menü untergebracht: „Surviving the Limit“ (24minutenlanges Feature ähnlich einem Making Of), „Search and Rescue Tales“ (33 Minuten, bestehend aus 8 Szenen, die sich mit bestimmten Aufnahmen des Films befassen), die Dokumentation „National Geographic Channel’s Quest for K2“ (13 Minuten) und Filmografien und Trailer. Das englische Material wurde mit optionalen, deutschen Untertiteln versehen. Na, so was sieht man gerne. Wer also vom „Cliffhanger“ die Nase voll hat, findet hier eine gelungene Alternative. „Vertical Limit“ als DVD-Version bringt Spass in die Bude. Ein guter Actionstreifen, der zwar Schwächen hat, uns insgesamt aber der Goldene Haken wert ist. Sogar für Leute interessant, die den Film nicht sonderlich mögen, dafür aber eine DVD mit herausragenden technischen Leistungen suchen. Hier wird geklotzt und nicht gegeizt – empfehlenswert.
Andre Schnack, 01.08.2001
Film/Inhalt |
:
|
||
Bild |
:
|
||
Ton |
:
|
||
Extras/Ausstattung |
:
|
||
Preis-Leistung |
:
|