[Einleitung]
Studio und Titel sind hier praktisch miteinander vereint. Milpafilms erstes Projekt ist „Voices of Transition“ von Dokumentarfilmer Nils Aguilar, dem Kopf hinter Milpafilms und anderen geistigen Dingen. „Voices of Transition“ machte mich von Beginn an sehr neugierig. Habe ich doch in der jüngeren Vergangenheit einige Dokus verkonsumiert, die sich mit unserem menschlichen Lebensstil, dessen Auswirkungen auf den Planeten und etwaigen Alternativen zur heutigen Energieversorgung beschäftigen. Also, ran an das von Nils Aguilar dirigierte sowie produzierte Stück. Diese DVD Version von direkt von Milpafilms.
[Inhalt]
Der Mut machende Dokumentarfilm „Voices of Transition“ lässt die wichtigsten Akteure des sozialökologischen Wandels zu Wort kommen: In Frankreich, Großbritannien und Kuba zeigen unsere Landwirte und Wissenschaftler, Permakultur-Designer und Pioniere der Transition Bewegung, wie man den Herausforderungen von Klimawandel, Ressourcenverknappung und drohenden Hungersnöten mit radikal neuen Wegen begegnen kann. So tun sich ungeahnte Chancen auf – für die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft und für eine gesteigerte Lebensqualität.
„Voices of Transition“ ist buchstäblich ein „Action movie“: Er regt unwiderstehlich zum Handeln an!
(Quelle: Milpafilms)
[Kommentar]
Vielleicht lesen sich die letzten Sätze der vorgenannten Inhaltsangabe ein wenig derart, als würden wir etwas über Star Trek oder andere Friede-Freude-Eierkuchen Szenarios sprechen – ungeachtet der Wahrscheinlichkeiten. Doch so fängt es nun einmal an, mit einer Idee und sogar konkreten Bedarfen, die nur eben noch nicht ausreichend von Politik und vor allem von Wirtschaft akzeptiert wird und zu Anpassungen führt. „Voices of Transition“ erzählt uns mehr darüber, wie Alternativen aussehen könnten. Das ist eine gute Sache.
Was habe ich begeistert das Stück „Speed“ von Florian Opitz angeschaut. Ich schätze den Film sehr, genau wie Al Gore’s „Eine unbequeme Wahrheit“. Reiht sich denn „Voices of Transition“ hier ein? Ja, mehr oder weniger nahtlos. Hier entstand in über vier Jahren Arbeit ein toller Film.
Die Hintergründe sind klar: zum einen der Klimawandel, zum anderen das Erreichen der maximalen Fördermenge von Erdöl, auch „oil peak“ genannt. Neben ausreichenden Erläuterungen zur Ausgangslage, die im weiteren Verlauf der Sendung stets ergänzt wird, gibt es viele Aufnahmen von Gebieten aus Ländern, über die auch berichtet wird. Interview-Partner sind hier oftmals Experten, Wissenschaftler oder Leute, die eben viel Erfahrungen in den Themen sammeln konnten.
Richtig begeisternd und toll sind die Informationen über jene Erfolge, die meist auf die Initiative weniger Menschen zurück zu führen sind, die eben keinen finanziellen Vorteil daraus gewinnen, sondern es der Leidenschaft und Überzeugung wegen tun. Leute mit Visionen und Zielen, die nur wenig Parallelen zu der Wirtschaftswelt aufweisen, in der wir uns oftmals gefangen sehen. Auswege ja, nur eines wird auch sonnenklar: jeder hat seinen Preis. Und wenn wir weitermachen wir heute, dann zahlen wir eben auch einen angemessenen Preis…
[Technik]
Standard Definition Technik mit anamorpher Abtastung und einem 16:9-Geschehen mit den genauen Seitenabmessungen 1.85:1 – das ist es, was die Disc im schicken, schmalen Pappschuber zu bieten hat. Zumindest in der theoretischen Sicht. Praktisch sieht das ganze dann auch noch gut aus. Prima, denn die Farben wirken sehr natürlich, ausreichend plastisch und sauber, sowie frei von Ruckeln oder anderen Störeffekten. Dem Vergleich mit Hollywood-Kino Produktionen scheut der Transfer zu Recht, dazu fehlt es den Bildern (teils unterschiedlicher Quellen) etwas an Harmonie, Integrität und eben der letzte Schliff. Die Kompression verläuft fehlerfrei.
Bilder sind die eine Sache, die Sprachausgabe eine andere. Denn ohne sie läuft hier wenig, findet doch die gesamte Informationsvermittlung darüber statt. Richtig zur Geltung kommt der Dolby Digital 5.1-Surround Sound in Englisch mit deutschem Voice-Over jedoch nicht. Dazu gibt es einfach viel zu wenig Möglichkeiten. Und wenn welche auftauchen, dann konzentriert sich der Mehrkanalton auf die Lautsprecher-Front und übermittelt hier fehlerfreie Dialoge und Monologe. Auch die musikalische Begleitung tritt überschaubar auf und motiviert nicht gerade zum Mitsingen. Spaß beiseite, solide Kost. Basta. Untertitel: Deutsch und Englisch.
[Fazit]
Viel Presselob steht geschrieben zu den knappen 66 Minuten mit dem Titel „Voices of Transition“. Meines Erachtens ist dies auch völlig zurecht der Fall. Für alle, die etwas über den Tellerrand schauen und sich gerne mi Kopf mit globalen Themen und Zusammenhängen auseinandersetzt ist dieser Film praktisch Pflicht. Allerdings bedeutet dies nicht, er sei nur für ein eingeschränktes Publikum geeignet, weit gefehlt. Er richtig sich an alle. An alle Menschen. An jeden von uns. Denn jeder hat die Pflicht, die hier formuliert wird. Jeder hat Verantwortung zu tragen.
„Voices of Transition“ begeisterte mich in der Tat. Den Titel anzuschauen brachte Spaß, unterhielt mich gut und hat zudem Gedanken in den Kopf gebracht, auf die ich nicht gekommen wäre. Hier wird berichtet von Themen, die uns ernsthaft nach vorne bringen können. Wir müssen nur das System überwinden – und hier liegt die Krux. Als Extras sind enthalten: Interview mit Rob Hopkins (28 Minuten) sowie Trailer (2 Minuten). Erscheinungstermin der Disc ist der 17. Januar 2014 – morgen. Der Preis der FSK 0 Erscheinung liegt bei unter 20,- Euro.
Andre Schnack, 16.01.2014
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