[Einleitung]
Kommen wir zu einem russischen Werk. Einem, das von vielen hoch gefeiert wurde. Vor allem von der westlichen Presse, erreichte man viel Worte des Lobes. Für einen russischen Film ein gutes Zeichen hierzulande. Wir konnten uns die recht junge Doppel-Titel Veröffentlichung genauer anschauen. Sie erscheint aus dem Angebot von Twentieth Century Fox Home Entertainment. Der erste Film kommt von Regisseur Timur Bekmambetov, der auch am Drehbuch mitarbeitete. Die Romanvorlage entstammt der Feder von Sergey Lukyanenko. Film Nummer Zwei hingegen erhielt den gleichen Regisseur, am Drehbuch hingegen wirkten neben Sergey Lukyanenko auch Aleksandr Talal und Vladimir Vasiliev mit. Wir nahmen uns das Doppel-Feature vor.
[Inhalt]
„Wächter der Nacht“: Russland. Zwischen den Mächten des Lichts und der Finsternis tobte eine ewige Schlacht ohne Sieger. Die Mächtigen beschlossen einen Waffenstillstand, der nun schon seit Jahrhunderten währt. Seitdem herrschen die Licht-Mächte über den Tag, die Kräfte der Finsternis über die Nacht. Für die Einhaltung des Waffenstillstands sorgen die „Wächter“. Sie entstammen den jeweils „Anderen“. Sehern, Formwandlern, Vampiren und Hexen, die die ahnungslose Menschheit vor dem Zugriff der jeweils gegnerischen Kräfte beschützen.
Aber es gibt eine alte Prophezeiung: Durch einen Auserwählten werde dereinst das Gleichgewicht zerstört und eine Seite wird den endgültigen Sieg erringen! Als Anton, ein Wächter der Nacht in Moskaus albtraumhafter Kulisse, einen Vampir tötet und damit eine Lawine des Schreckens lostritt, scheint die Prophezeiung wahr zu werden. Der gnadenlose Kampf um Anton und das Schicksal der Welt hat begonnen.
„Wächter des Tages – Director’s Cut“: Moskau, heute. Auf der Treppe eines gesichtslosen Hauses wurde eine junge Frau kaltblütig ermordet. Jedoch werden keine Spuren von Gewalt an ihrem Körper gefunden. Schnell wird klar, dass die tote Frau eine Dunkle Andere und ein Mitglied der Wächter des Tages war, eine Geheimorganisation, die von dem mächtigen Hexenmeister Zavulon geführt wird. Der empfindliche Waffenstillstand zwischen Licht und Finsternis, der über Jahrhunderte gewahrt wurde, wurde gebrochen – und ein Heller Anderer ist der Hauptverdächtige.
Der Befehlshaber der Wächter der Nacht, Lord Geser, sammelt seine Truppen eilig zusammen, denn eine Anklage wegen Mordes ist eine ernste Angelegenheit und die Konsequenzen könnten zum offenen Kampf zwischen Licht und Finsternis führen. Die Wächter der Nacht müssen reagieren. Aber zuerst muss Geser herausfinden, wo alle Hellen Anderen zum Zeitpunkt des Mordes waren. Es stellt sich heraus, dass nur Anton Grodetsky kein Alibi für die fragliche Zeit hat… Diesmal könnte sich das Mächtegleichgewicht zu Gunsten der Dunklen Seite verschieben, als ein Artefakt gefunden wird, dass die Kraft hat, unser Schicksal umzuschreiben…
(Quelle: Twentieth Century Fox Home Entertainment)
[Kommentar]
Die US-Amerikaner nennen ihre Werke „Underworld“ und heften der Erzählung mit fortlaufendem Fortschritt einfach arabische Zahlen an den Titel. Auch gut. In Russland heißt das ganze dann „Wächter der Nacht“ oder „Wächter des Tages“ und ist finanziell nicht ganz so gesegnet, wie die amerikanischen Wettbewerbsprodukte. Doch muss dies auf die Qualität schlagen? Nein, diese Antwort ist allerdings bereits schon vorher klar. Was erhalten wir nun für Filme mit den „Wächter“-Titeln? Ambitioniert, vielseitig, abwechslungsreich und ausreichend frisch. Das sind jene Adjektive, die den vorliegenden Titel ganz gut beschreiben. Ihnen gegenüber stehen Begriffe wie überladen, unsicher, technisch nicht immer ausgereift.
Beiden Werken ist es nicht wichtig, wie man wohl im Ausland auf die Stücke reagiert. Das notwendige Selbstwertgefühl und Vertrauen ist also vorhanden. Auch können die darstellerischen Leistungen durchaus positiv punkten und umsorgen den Betrachter, auch in weniger glanzvollen Figuren, mit passablen bis guten Darstellungen. Technisch stimmen die Werke in sich, können jedoch nicht ganz das große Kino aufziehen und durchführen, wie es sich vielleicht die Macher gewünscht hätten. Alles in allem können die visuellen sowie weiteren Special-Effects gut gefallen und ein stimmungsvolles und auch spannendes Geschehen zum Leben erwecken. Wie schön, das dem zweiten Teil ein Hauch mehr Humor gegönnt wurde.
[Technik]
Wir haben zwei Datenträger mit zwei Filmen vorliegen, fassen die technischen Leistungen jedoch vor dem Hintergrund der Tatsache, dass es sich um ein Produkt handelt, entsprechend zusammen. Beide Titel arbeiten mit einer Vielzahl an Dunkeltönen, Schatten sowie Ecken und Winkel. Das ist alles gar nicht mal so schlimm, denn die Detailzeichnung ist dennoch gut. Auch kommen ausreichend plastische Bilder auf Grund eines gesunden Kontrasts zustande. Gefallen löst auch die Darstellung der unterschiedlichen und teils sehr schönen Moskauer Sets beim Betrachter aus. Alles in allem halten wir fest, dass „Wächter der Nacht“ sowie sein Nachfolger ordentliche Bilddatenströme auf die Beine gestellt bekommen. Das Bildformat tut dabei wenig zur Sache, die Kompression verhält sich dem Medium angemessen. „Wächter der Nacht“ besticht in 2.35:1, der Nachfolger in 1.85:1, beide sind in 1080p dargestellt.
Tontechnisch bekommen wir es mit einem Spektakel zu tun, wie wir es aus der westlichen Filmküche Hollywood gewohnt sind. Nur eben, ohne das diese Filme von dort sind. Inhaltlich bieten beiden Titel ausreichend gutes Material, welches sich hervorragend für Mehrkanalton anbietet. Die enthaltenen Effekte stellen das dar, was man angesichts des Themas auch erwartet. Hier und dort gibt es jeweils gehörige Portionen an Action, Spannung und Fantasy. Das kann nur gut funktionieren, wenn auch ein guter Ton mit von der Partie ist. Und so ist es hier glücklicherweise für beide Filme der Fall. Die Formate sind zu nennen mit, „Wächter der Nacht“: Deutsch, Englisch, Französisch, Japanisch 5.1 Dolby Digital, Russisch und Englisch 5.1 DTS sowie Russisch und Englisch 5.1 Dolby TrueHD (Lossless).
[Fazit]
Es gibt so viele Länder und Menschen, die Kino machen und lieben. Warum soll dazu nicht auch Russland gehören, welches nun einmal mit Moskau einen ganz fantastischen Ort für alle möglichen Sujets an Filmen und Geschichten bietet. Die Filmemacher rund um Regisseur Timur Bekmambetov verstanden es ihr Land und Stadt gekonnt zu inszenieren. Nur eben in einem westlichen Film mit westlicher Wirkung. Der erste Streifen läuft rund 114 Zähler, der zweite ca. 146 Minuten. Bei dem zweiten Titel kommt hier auch der Director’s Cut zum Zug, daher die zusätzlichen Minuten. Beide Blu-ray Discs bieten das an Extras, was sie auch in den Einzeln-Fassungen aufweisen. Das sind im einzelnen:
- 7 entfallene Szenen
- Making-Of „Wächter der Nacht“
- Special: Charaktere-Geschichte-Untertitel
- Charaktere und Themen
- „Wächter der Nacht“-Trilogie
- Comicbuch-Fotogalerie
- Postergalerie
- The Making Of (Wächter des Tages)
- Original russischer Trailer (Wächter des Tages)
Lob für die gesunde Ausstattung gebührt vor allem dem ersten Titel, „Wächter der Nacht“. Das 2 Blu-ray Disc Set ist seit dem 1. Oktober 2010 im Handel erhältlich. Es setzt sich aus zwei einseitigen und zweischichtigen Blu-ray Discs zusammen, es handelt sich um BD 50 mit entsprechend der vorgenannten Zahl an Gigabyte Fassungsvermögen. Kommen wir zur Altersfreigabe, die angesichts verschiedener Faktoren durchaus auch aus meiner belanglosen, persönlichen Meinung heraus bei 16 Jahren gut aufgehoben ist. Fantasy in der Moderne, das gefällt mir schon sehr gut und findet sich hier angenehme abgebildet wieder.
André Schnack, 02.11.2011
Film/Inhalt |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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