Was vom Tage übrigblieb

Drama/Romance
Drama/Romance

[Einleitung]
Columbia TriStar Home Entertainment bringt uns James Ivorys „Was vom Tage übrigblieb“ (Originaltitel: The Remains of the Day) von 1993. In dem aufwendig gestalteten Romance-Drama wird eine intensive Geschichte eines Mannes und seines Schicksals erzählt, bewegend und einfühlsam. Die anspruchsvollen, plastischen Figuren der Geschichte nach dem Roman von Kazuo Ishiguro wurden mit Anthony Hopkins und Emma Thompson ganz hervorragend besetzt. Wir sahen uns die aktuelle DVD-Erscheinung für den Code2-Markt genauer an und berichten unser Ergebnis hier.

[Inhalt]
England, dreißiger Jahre. Seit Jahrzehnten dient der Butler Stevens (Anthony Hopkins) auf dem herrschaftlichen Landsitz Darlington Hall, zuvor sein Vater Mr. Stevens, Sr. (Peter Vaughan). Präzise wie ein Uhrwerk verrichtet Stevens seine Pflichten und widmet sein ganzes Leben mit voller Loyalität seiner Arbeit und seinem Dienstherren. Und er merkt dabei nicht, welche Zeitbomben in seiner Umgebung ticken: die unheilvolle Kumpanei seines Dienstherren Lord Darlington (James Fox) mit den Nazis. Und die neue, attraktive Wirtschafterin. Miss Kenton (Emma Thompson) verliebt sich schon bald in Stevens. Doch der Butler gestattet sich keine Gefühle in der Arbeitszeit, und auch keine in seiner spärlichen Freizeit…

[Kommentar]
Nach „Wiedersehen in Howard’s End“ (1992) schuf James Ivory nur ein Jahr später einen gleich noch etwas größeren Erfolg in seiner Karriere als Filmemacher. Und wieder findet seine Geschichte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts statt, in England. Aber diese Thematik liegt ihm, und so gab man sich erneut sichtlich Mühe. Die Kostüme gelangen wirklich toll, ferner wurden die Sets und Außenaufnahmen schön inszeniert. Die richtigen Stärken von „Was vom Tage übrigblieb“ liegen aber woanders, nämlich in der schönen, tragischen Geschichte, den fein ausgearbeiteten und plastischen Figuren, und vor allem an die hervorragenden schauspielerischen Darbietungen von Hopkins und Thompson. Stevens ist jemand, der nicht aus sich herausbrechen kann, seine wahren Gedanken und vor allem Gefühle offenbaren kann. Was auch für ihn zunehmend zu einem Problem wird. Gepaart mit den politischen Ereignissen über die Jahre hinweg wird eher etwas freizügiger bei seinen eigenen Gedanken und zeitgleich etwas verwirrt. Anthony Hopkins brilliert in der Rolle dieses Charakters und beweist, was für ein fabelhafter und talentierter Darsteller er ist.

[Technik]
Nun beschäftigen wir uns mit der Technik der DVD. Der Breitbildtransfer des Films erscheint im Originalformat 2.35:1 auf dem Wiedergabegerät. Er weist ein generell recht dunkles, aber im Kontrast starkes Bild auf, dass durch die gute Farbsättigung an Wirkung und Harmonie gewinnt. Ausreichend plastisch und reich im Detail gefällt das Geschehen, hinzu gesellt sich eine hohe Kantenschärfe. Überwiegend sehr sauber und frei von Verunreinigungen – bis auf die Eigenschaft, dass Konturen teilweise doppelt vorhanden sind – wird ein gelungenes Bild mit guter Kompression präsentiert.

Kommen wir zur Akustik. 4 Dolby Surround- und eine Dolby Digital 5.1-Tonspur sind vorhanden. Der englische Originalton befindet sich im Mehrkanaltonformat auf dem Silberling, Surround-Sound gibt es hingegen auf deutsch, französisch, italienisch und spanisch. Die Darbietung gefällt mit einem soliden Ton, der sich der Thematik entsprechend zurückhaltend verhält. Die Filmmusik erklingt aus allen Lautsprechern, seltene Hintergrundgeräusche wirken ausreichend separiert und die Sprachausgabe erklingt deutlich aus dem Center-Speaker. Etwas klarer und dynamischer gibt sich der englische Originalton im Mehrkanaltonformat. Untertitel gibt es insgesamt in 21 Sprachen optional hinzuzuschalten. Anmerkung: rund um die 95. Minute des Films kommt es zu starken Ruckeln, teilweise Ton- und Bild-Aussetzern und Sprüngen im Filmverlauf. Vielleicht lag es an unserem Testmuster, was zu hoffen ist, denn ansonsten kann keine Empfehlung für die DVD vergeben werden.

[Fazit]
Eine einfühlsame und irgendwie fantastische Geschichte über Aufopferung, Ehre, den Glauben an die Rechtschaffenheit, Loyalität und so viel Pflichtbewusstsein und Disziplin, dass sogar das eigene Wohl in den Hintergrund gerät. „Was vom Tage übrigblieb“ ist ein wirklich schöner Film mit fantastischen Schauspielern. Er läuft rund 129 Minuten und befindet sich auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9). Das einfach gehaltene Menü bietet Zugriff auf alle Toneinstellungen und folgende Special-Features: Trailer, 2 Filmdokumentationen: „Die Reise der Filmemacher“ und „Blinde Loyalität – Wertlose Ehre“, The Making of …, 6 Entfallene Szenen mit optionalem Audiokommentar, ein Audiokommentar in Filmlänge mit Schauspieler, Regisseur und Produzent und einige Filmografien von Cast & Crew-Mitgliedern. Die englischsprachigen Specials sind wahlweise mit deutschen Untertiteln unterlegt. Kein Film für Fans grober Action, sondern eher für interessant umgesetzte, detaillierte und intensive Charakterstudien. Freigegeben wurde der Streifen ab 6 Jahren, wenn er auch auf ein älteres Publikum zielt. Die DVD erscheint am 9. Oktober im Handel und kann Anthony Hopkins- und Literaturverfilmungs-Fans ans Herz gelegt werden.

Andre Schnack, 11.09.2001

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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