[Einleitung]
Netflix bietet uns hierzulande seit dem Start im letzten August Zugang zu einer Vielzahl weiterer Unterhaltungsprogrammen via Streaming Technologie. Zahlreiche Titel sind dabei neue Ersterscheinungen, oftmals auch von Netflix produzierte TV-Serien oder Dokumentationen. Hier hingegen handelt es sich um ein Werk des Regisseurs Frank Simon, und es handelt von einer Rennfahrer-Legende: Jackie Stewart. Roman Polanski verbringt ein Wochenende mit dem Formel 1-Piloten Jackie Stewart und bietet somit einen zeitgenössischen Einblick den Rennzirkus, der jüngst (2014) neu aufgearbeitet wurde (Original von 1972). Es handelt sich um einen Stream im Standard Definition-Format.
[Inhalt]
Ein Kamerateam begleitet die Rennfahrer-Legende Jackie Stewart am Rennwochenende 1971 in Monaco. Er arbeitet im Team Tyrrell-Centric, welches ebenfalls im Fokus dieses Dokumentarfilms steht. Freunde des Rennsports sowie Fans von Jackie Stewart sei diese Sendung gewiss allein durch ihre Themen bedingt zu empfehlen. Hier wird auf eine interessante Art und Weise vermittelt, wie ein solches Sportereignis dazumal genauer aussah und was für ein Typ eigentlich dieser Rennfahrer dazumal war. Wenn das nicht mal interessant und irgendwie auch nach wie vor ein frischer Blick auf ein attraktives und heute oftmals umstrittenes Sport-Ereignis, einem Formel 1-Wochenende.
[Kommentar]
Glorifizierung eines Rennfahrers. Das ist es doch bestimmt, was diese Sendung entsprechend erreichen will, oder nicht? Ja, es ist ein echter Männersport, wenn die schnittigen Boliden unter immensem Gestank und einer beachtlichen Lärmentwicklung durch die engen Gassen Monacos gesteuert werden oder aber über Strecken wie Silverstone jagen. Das war es damals, und das ist es auch heute noch. Große Namen sind da natürlich eine Folge. Zwar steckt hinter jedem Auto, hinter jedem Fahrer auch ein entsprechendes Team voller Ingenieurskunst und höchstem technischen Verständnis, doch sind es die Galleonsfiguren, um die es letztlich auch in der Presse geht: die Fahrer.
Jackie Stewart war eben genau ein solcher Fahrer. Einer der großen Rennfahrer, wie eben auch Ayrton Senna, Alain Prost, natürlich Michael Schumacher und wohl auch Sebastian Vettel, um nur einige zu nennen, was bestimmt auch etwas durch den sportlichen Nationalstolz gefärbt sein kann. „Weekend of a Champion“ ist eine interessante und auch bereits recht betagte Dokumentation, denn eigentlich erschien sie bereits 1972, und ab und an wirken eben auch die visuellen Dreingaben etwas beschränkt durch diesen Fakt. Da kann man dann wohl auch wenig machen, zumindest bleibt genau dieser Eindruck beim Betrachter haften. Dies bedeutet trotz allem kein Spaß-Abbruch.
[Technik]
Nun denn, was soll man anderes sagen, als das der Film in Zügen eben auch schon ein paar Jahrzehnte auf dem Buckel hat. Dies gleich vorneweg, so dass wir eine klare Kante ziehen. Der anamorphe Breitbild-Transfer erfolgt im klassischen 16:9-Format. Oftmals unter vielen Verwackelungen, da handgeführt, und eben mit einer altersbedingten Unschärfe und einem gewissen Rauschen ausgestattet. Da kann man eben wenig machen, nur einige Aufnahmen genügen den heutigen Ansprüchen an moderne Bilder. „Weekend of a Champion“ gefällt durch ausreichend Bildharmonie und Ruhe, die Kompression und durch seinen Charme.
Der Sound dieses Dokumentarfilms erfolgt wahlweise in englischer oder deutscher Sprache. Wir erleben den englischen Ton hingegen durchgängig, da die deutschsprachige Synchronfassung sich in Form eines Overlays im Datencontainer eingepackt befindet. „Weekend of a Champion“ weist keinesfalls einen raumfüllenden, dynamischen und lebhaften Ton, vielmehr das genaue Gegenteil davon. Denn hier herrscht die Priorität auf die Wiedergabe der Sprache. Alles andere ist dem untergeordnet und verhält sich dementsprechend eher zurückhaltend. Rauschen tritt nicht auf.
[Fazit]
Mir machte diese Dokumentation sehr viel Freude und Spaß. Die Unterhaltung gibt sich mit dem gesunden und interessant aufbereiteten Informationsgehalt die Hand und beides gemeinsam ergibt wiederum einen gelungene Dokumentarfilm auf rund 93 Minuten von 2013. Der Netflix-Stream gefällt auf Anhieb und bietet sich in einer rundum ordentlichen und zeitgemäß etwas eingeschränkten technischen Darbietung. Inhaltlich eine tolle Sache für Fans des Rennfahrer-Zirkus’ und Freunde von viel PS und mächtigen Formel 1-Boliden. Doch es geht hier auch um mehr, denn um den Mythos Formel 1 und ihrer schillernden Figuren. Freigegeben ab 6 Jahren.
Andre Schnack, 16.04.2015
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