[Einleitung]
Früher hat mich das nicht alles sonderlich interessiert. Ich meinte das Essen, die Nahrung, die wir eben benötigen, damit wir über den Tag kommen, damit wir arbeiten und leben können. Erst später kam mir in den Sinn, externe Kräfte wären hilfreich, mich mit dem Thema mehr zu befassen. Heute koche ich keine großartigen Gerichte, aber ich habe Freude daran etwas in der Küche zu machen. Und nicht nur als eine Alternative zu einem Arbeitsplatz im Sitzen vor dem Computer. Es stimmte mich traurig vom Tod Anthony Michael Bourdain´s zu hören. Seine Sendungen übers Kochen gefielen mir.
In Zusammenarbeit mit der Reading University entstand jedoch eine ganz andere Dokumentation übers Essens. Hier konnte ich mir „Wie schmeckt die Welt?“ anschauen. Das ist eine dreiteilige Dokumentationssendung aus Großbritannien, die sich in Standard Definition Technik auf einer DVD aufmacht den Menschen mehr über das zu berichten, was jeden betrifft und doch so oft in unserer hektischen Welt zu kurz kommt: unsere Nahrungsaufnahme…
[Inhalt]
Eine kulinarische Abenteuerreise zu den Wurzeln unseres Geschmacks. Diese dreiteilige Serie enthüllt die köstlichen physikalischen, chemischen und biologischen Geheimnisse, die sich in unserem Essen verbergen. Es geht auf eine kulinarische Abenteuerreise um die Welt, während wir unsere Lieblingsspeisen auf neue Art kennenlernen.
Auf den Philippinen erfahren wir, weshalb Reis zu einem Grundnahrungsmittel wurde. In San Francisco erkunden wir das Geheimnis von Sauerteigbrot. In der Türkei erforschen wir anhand einer einheimischen Delikatesse, weshalb Fett Glücksgefühle im Gehirn auslöst. Und in Peru finden wir heraus, woher unser Verlangen nach Schokolade rührt.
Mit modernster Kameratechnik und Computeranimationen entdecken wir das faszinierende Innere unserer Lebensmittel, bis hin zur Molekülebene.
Es ist kein Zufall, dass uns manches schmeckt und anderes gar nicht. Oder dass gewisse Lebensmittel eine suchtähnliche Wirkung auf uns haben.
(Quelle: polyband)
[Kommentar]
Die Betrachtung auf den Energieaufwand bei der Nahrungsgewinnung und darauf, was diese spezielle Nahrung uns an Energie zurückgibt, war mir bei einer solchen Dokumentation neu. Doch geht es hier auch nicht um das Geschmackserlebnis, sondern eher um die Beantwortung einfach anmutender Fragestellungen, wie zB die Frage danach, was das Frühstück eigentlich soll, welche Grundnahrungsmittel es gibt und warum es genau die Pflanzen und Produkte unserer Umwelt geworden sind, die wir eben heute kennen. Ganz nebensächlich gibt es unter anderem auch die Antwort, wie es ausschaut, bevor die Zellen von Reis beim Kochen aufplatzen.
Denn neben einem hohen Informationsgehalt gibt es auch ganz wunderbare visuelle Impressionen hier zu sehen. Tolle Kameratechnik von heute ermöglicht dies und bietet somit auch eine ansprechende Umsetzung. Das ist sehr wichtig, da wir heutzutage gewohnt sind alles primär optisch zu erfassen und zu bewerten. Wie toll ist es hier zuzusehen, wenn wunderbare Lebensmittel auf scheinbar gesundem Wege zu leckeren und vor allem gesunden Speisen werden. Das Ganze ist dann auch noch als eine Hommage an das Küchenkino inszeniert. Viele Slow-Motion Aufnahmen oder aber Zeitraffer- und fast schon Makro-Blickfänge sorgen dafür, dass wir den Lebensmitteln sehr nah sind.
Andere Aufnahmen von der Umgebung, in der diese Pflanzen oder Tiere leben, machen deutlich wie wichtig auch die angrenzenden Faktoren der Umwelt sind. Denn alles steht in einem Zusammenhang, in einer Beziehung von Geben und Nehmen. Wie schön auch, dass einige Beispiele geliefert werden, um die Zusammenhänge besser zu verdeutlichen. Viele Menschen aus den unterschiedlichsten Umgebungen und sogar aus entlegenen Bereichen unserer Erde kommen hier zu Wort und geben all dem auch noch ein bisschen den kulturellen Anstrich zu den drei Sendungen mit den unterschiedlichen Schwerpunkten rund um unser Essen.
[Technik]
Wenn man genau drauf achtet, dann fällt einem hier das ungewöhnlich hohe Tempo des Schnitts auf. Das ist jedoch keinesfalls störend, sondern eher als eine Art passendes Gewürz bei diesen Sendungen zu bewerten. Es verleiht den Bildern hier einen gewissen Lauf. Aufgenommen und abgefasst ist der Transfer im Format 1.78:1, anamorph codiert. Da eine große und breit gefächerte Vielzahl unterschiedlichster Aufnahmen hier zum Einsatz kam, ist es natürlich schwierig ein Mittel über alles zu bescheren, oder aber die Abweichungen zwischen den Quellen entsprechend unauffällig zu gestalten. Doch ich halte fest, dass das Geschehen nicht nur gut aussieht, sondern auch eine gewisse Ruhe ausstrahlt.
Die Sprache der Dokumentation in den drei Teilen ist Englisch. Abgefasst auf der DVD sind zwei Dolby Digital 2.0-Tonspuren. Eine im englischsprachigen Original und eine weitere mit der deutschen Synchronfassung aus dem Overlay. Spektakulär ist der Ton nicht, dafür gibt es zu wenige Potenziale im Inhalt. Doch darauf kommt es hier auch gar nicht an, vielmehr geht es um Informationen, um Wissensvermittlung und darum, dass gezeigte eben mit wertvollen Daten und Hintergründen zu untermauern. Rauschen, Verunreinigungen oder Störungen gibt es nicht.
[Fazit]
Am 25. Mai feierte diese Standard Definition DVD ihre Veröffentlichung und richtet dich dabei an absolut jeden. Denn jeden auf diesem Planeten betrifft das Thema Nahrung zwangsläufig. Da kommt diese Filmkost doch gerade recht, jetzt, wo angesichts steigender Weltbevölkerung und aufkeimenden Wassermangels das Thema der Grundversorgung durch Wasserd Nahrung wieder „populärer“ wird. Mir gefielen die drei Sendungen dieser Dokumentationsarbeit sehr gut. Sie gaben viel Aufschluss und Informationen an mich, was mich aufschlaute und unterhielt. Und das über dreimal rund 50 Minuten, also rund 150 Minuten. Produziert 2016 und seit dem 25. Mai im Handel zu bekommen.
Andre Schnack, 05.07.2018
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