[Einleitung]
Von EuroVideo erscheint im Vertrieb von Prokino die französische Erfolgsproduktion „Willkommen bei den Sch’tis“ (Originaltitel: Bienvenue chez les Ch’tis) von Regisseur Dany Boon, der gemeinsam mit Alexandre Charlot und Franck Magnier auch das Drehbuch schrieb. In den führenden Rollen der liebenswerten Komödie sehen wir Kad Merad, Dany Boon und Zoé Félix. Im Herkunftsland Frankreich erfreute sich der Film eines gigantischen Erfolgs, in Deutschland und Österreich besuchten auch über 2,2 Millionen Kinofreunde den Film. Wir konnten uns die DVD Fassung von „Willkommen bei den Sch’tis“ genauer ansehen und waren sehr gespannt auf einen französischen Film über französische Menschen.
[Inhalt]
Der Postbeamte und Südfranzose Philippe Abrams (Kad Merad) wird unfreiwillig versetzt – zu den Sch’tis, wie die Nordlichter wegen ihres Dialekts genannt werden. Zwei Welten prallen aufeinander! Schnell merkt Philippe, dass er den Sch’tis-Dialekt zwar nicht versteht, die Menschen aber unwahrscheinlich herzlich sind. Allen voran der Postbote Antoine (Dany Boon), der bald sein bester Freund wird. Dazu bereitet ihm seine Frau Julie (Zoé Félix) an den freien Wochenenden im Süden den Himmel auf Erden, und er ist im angeblich barbarischen Norden so glücklich wie noch nie. Alles läuft bestens – bis Julie eines Tages beschließt, Philippe vor Ort beizustehen. Der sieht sich nun gezwungen, Antoine und dem Rest seiner Mitarbeiter zu gestehen, dass er sie seiner Frau als unzivilisierte Horde beschrieben hat. Er muss sich schnell etwas einfallen lassen…
(Quelle: EuroVideo)
[Kommentar]
„Willkommen bei den Sch’tis“ erzählt von Frankreich, von Menschen und einem speziellen Lebensgefühl der Bewohner eines ganz bestimmten Landstrichs und ihrem eigensinnigen Dialekt. Käme der Film aus Deutschland, so hätte man wahrscheinlich über einen Norddeutschen im tiefen Schwabenland oder Bayern berichtet. Aus diesen Zutaten formte Regisseur Dany Boon eine liebenswerte Geschichte, die nicht nur durch einen hohen Charme, sondern insbesondere durch ihren Humor zu überzeugen versteht. Zudem ist der Verlauf kurzweilig gestaltet und die Dialoge sind überraschend lustig und gewitzt, ohne dass sich der gesamte Film zu ernst nimmt. Das alles liegt nicht nur an der herzlichen Geschichte, sondern vor allem an den guten und zumindest hierzulande nahezu unbekannten Darsteller.
[Technik]
Schauen wir uns die technischen Seiten der DVD an, so schließt sich die Technik der hohen Unterhaltung des Hauptfilmes an. Immer wieder sehen wir kleinere Makel, was eventuell am Budget des Film liegen mag, jedoch auch ein wenig verwundert. Überwiegend hingegen gefallen die 16:9-Bilder in ihrem 2.35:1-Rahmen. Anamorph codiert ist theoretisch ein hoher Detailgrad möglich. In der Praxis sieht das nicht zwangsläufig so aus, hier hingegen gibt es am Abbildungsgrad keine Mängel festzustellen. Auch der Kontrast geht in Ordnung und zumeist sind die Bilder heller und gut ausgeleuchteter Natur. Rasche Bewegungen tun dem Geschehen kein Abbruch. Die Kompression geht in Ordnung.
Es gibt Filme, in denen es keine Große Rolle spielt, ob ein Stereo- oder ein Mehrkanalton-Format zum Einsatz kam. Und dann gibt es welche, die vollkommen darauf ausgerichtet sind ein akustisches Meisterwerk mit tonalen Finessen zu zaubern. „Willkommen bei den Sch’tis“ bietet zwei Sprachen im Dolby Digital 5.1-Gewand: Französisch und Deutsch. Es gibt auch optionale Untertitel im Programm. Viel Dynamik und Räumlichkeit entsteht nicht, soviel zum Surround-Angebot des Titels. Die Stärken liegen eher im Bereich der Sprache und ein wenig im musikalischen Segment. Ohne das es dabei zu Glanzleistungen kommt arbeitet der Ton sauber.
[Fazit]
Abschließend bleibt festzuhalten, dass wir es bei der liebenswerten französischen Komödie mit einem sehr schönen Film zu tun bekommen. Auf einer Laufzeit von rund 102 Minuten begeistert der Charme der Menschen, die lustigen Momente und Dialoge, wie sie genau zu einem solchen Werk passen. Die einseitige Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) besticht jedoch nicht nur mit einem Film, der freigegeben ist ab 0 Jahren, sondern hält folgendes Bonusmaterial parat:
- Im Synchronstudio mit „Stromberg“-Star C.M. Herbst
- Interview mit Regisseur Dany Boon
- Bergues – eine Stadt im Ausnahmezustand
Wenngleich sich dies nicht sonderlich umfangreich liest, so sind die Extras doch guter inhaltlicher Qualität. Sie ergänzen den Hauptfilm sinnvoll und können zahlreiche Hintergrundinfos bieten. „Willkommen bei den Sch’tis“ gehört zu der Riege an Filmen, die durch ihren Charme in Kombination mit einer liebenswürdigen Erzählung punkten, und so kleines Kino auf ein hohes Niveau hieven. Erscheinungstermin war der 17. September. Empfehlenswert.
Andre Schnack, 30.09.2009
Film/Inhalt |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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