Wisegirls

Crime/Drama
Crime/Drama

[Einführung]
Aus dem Rechte-Repertoire der universumfilm erscheint die DVD Erscheinung „Wisegirls“ von Regisseur David Anspaugh, der sich z.B. auch für „Moonlight and Valentino“ verantwortlich zeigt. In den Hauptrollen des auf hübsch getrimmten und seichten Gangster-Film mit Mafia-Ambitionen sind Mira Sorvino, Mariah Carey, Melora Walters und Arthur Nascarella zu sehen. Das Drehbuch wurde von John Meadows geschrieben. Bedeutende Namen machen noch keinen guten Film, dass weiß jeder, der etwas von Filmen versteht. Wir schauten uns „Wisegirls“ an und berichten.

[Inhalt]
Nach dem tragischen Tod ihres Verlobten, zieht Meg (Mira Sorvino) zu ihrer kranken Großmutter nach Staten Island. In einem italienischen Restaurant findet sie einen Job als Kellnerin und die neuen Kolleginnen, Raychel (Mariah Carey) und Kate (Melora Walters), werden schnell zu ihren besten Freundinnen. Die Idylle hat ein jähes Ende, als Meg entdeckt, dass das familiengeführte Restaurant mit der Mafia in Verbindung steht. Als sie dann auch noch Zeugin eines Mordes wird, steckt sie bereits mitten in den skrupellosen Machenschaften des organisierten Verbrechens. Ihr Leben ist in höchster Gefahr! Doch wem kann sie vertrauen? Auch ihre neuen Freundinnen scheinen ein dunkles Geheimnis vor ihr zu verbergen…
(Quelle Hersteller)

[Kommentar]
Die Geschichte findet nicht recht ihren Weg, schlendert unterweil etwas und sorgt auch mit Durststrecken und einem Mangel an Plastizität und Glaubwürdigkeit nicht gerade für Freudenausbrüche und ein Heureka. Einfach umgesetzt und etwas plump manchmal, dafür aber auch mit einer stellenweise überraschenden Intensität bereitet „Wisegirls“ jedoch wieder Spaß. Vom Konstrukt her wirkt die Story durch eine einfache Struktur und einen unspektakulären Aufbau ausreichend temporeich und authentisch. Die Grundidee und das Sujet bieten einiges an Potential für einen spannenden und düsteren Film im Mafia-Milieu. „Wisegirls“ schafft es jedoch nicht die gehobene Klasse zu erreichen und dümpelt leider im Fahrwasser großartiger Filme des Genres.

Die Machart, die sich aus intensiven Dialogen, meist mit zwei Beteiligten, und den ständigen Kameraumrunden der Hauptakteure zusammensetzt, gefällt bedingt. Es gibt Momente, welche den anvisierten Augenblick schemenhaft einfangen, dagegen sprechen sehr viele Einstellungen mit einer gewissen Distanz zwischen den Figuren, gestelzten Darstellungen und substanzlosen Dialogen. Die Schauspieler-Qualitäten befinden sich im Mittelfeld, die musikalische Untermalung sticht ein wenig hervor und wirkt frisch und dynamisch.

Regisseur David Anspaugh verpasste den Sprung dank großen Namen zu einem erfolgreichen Film. Die Geschichte einer Kellnerin mit Medizinwissen und unverhoffter Schlagfertigkeit, die in ein zweifelhaftes, urbanes Netz auf Korruption nach und nach gezogen wird und letztlich aufgibt gegen den Strudel anzukämpfen, wurde trotz vieler Makel jedoch auch mit einem gewissen Unterhaltungsfaktor versehen.

[Technik]
universumfilm bringt uns eine technisch ganz gelungene DVD in die Händler-Regale, allerdings ohne große Höhen oder Tiefen. Der visuelle Part wird von einem anamorphen 1.78:1-Transfer vollzogen und wird den Anforderungen des Genres und denen des Publikums gerecht. Die Sets wirken sehr oft nur dürftig ausgeleuchtet, so dass ein hoher Dunkel-Anteil vorhanden ist. Es werden zwar eine ganze Menge Details abgebildet, insgesamt hätten wir allerdings gerne etwas mehr Kantenschärfe gesehen. Der Kontrast und die sonstige Farbgebung vermögen zu überzeugen. Störungen oder Verunreinigungen treten nicht auf. Ein gelungenes Bild mit nur leichten Schwächen.

Der Sound des Films dringt in den Sprachfassungen Deutsch und Englisch in die Ohren. Und das in dem Mehrkanaltonformat Dolby Digital 5.1. Optional auch mit deutschen Untertiteln für Hörgeschädigte. Die räumliche Klangkulisse hinterlässt einen nur bedingt weiten Eindruck, bis auf die Musik gibt es nur selten Momente, in denen auch die hinteren Kanäle mit Datenmaterial des Decoders bestückt werden und sich zu Worte melden. Qualitativ im Bereich des Mittelmaßes, das Ergebnis der Surround-Eigenschaften befindet sich ebenfalls in diesem Segment.

[Fazit]
Wer die Darsteller vom Namen her mag, der wird auch mit dem Inhalt des Titels zufrieden sein. Alle anderen sollten gerne vorab einen prüfenden Blick auf die 92minutenlange Geschichte werfen, bevor sie die Geldbörse zücken. Die Altersfreigabe wurde bei 16 Jahren festgesetzt, der Erscheinungstermin liegt mit dem 24. November in junger Vergangenheit. Preistechnisch kann der Titel mit rund 16,- Euro locken. Die Extras setzen sich zusammen aus:

  • Hinter den Kulissen Aufnahmen
  • Trailer
  • Biografie & Filmografie, und einer
  • Bildergalerie

Der inhaltliche Gehalt der Bonusmaterialien kann als befriedigend bezeichnet werden und sorgt für ganz angenehmen Zeitvertreib. Die Laufzeit des Bonusmaterials bemisst sich auf ca. 30 Minuten. Somit ergibt sich ein insgesamt ansehnliches Ensemble aus Inhalt, Technik und Ausstattung.

André Schnack, 15.12.2003

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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