[Einleitung]
Ich erinnere mich, da gab es ein Video-Spiel, dass ebenfalls den Namen „XIII“ trug und auf einem Comic basierte. Die römischen Zeichen wirken als Titel für einen Film irgendwie recht kurz, nahezu unvollständig. Aus dem Programm der EuroVideo erhalten wir hier in Deutschland den Film „XIII – Die Verschwörung“ auf DVD. Die französische Filmproduktion in bislang zwei abgeschlossenen Teilen entstand 2008 unter Regie von Duane Clark, der nach einem Drehbuch von Philippe Lyon und David Wolkove vorging. In den führenden Rollen sehen wir Stephen Dorff und Val Kilmer. Wir konnten uns die Disc genauer ansehen und bildeten uns ein Urteil.
[Inhalt]
Während ihrer Rede zum Unabhängigkeitstag wird die erste Präsidentin der Vereinigten Staaten von einer tödlichen Kugel getroffen. Der Attentäter kann nur knapp entkommen. Drei Monate später findet ein älteres Ehepaar im Wald einen verletzten Mann (Stephen Dorff). Er kann sich an nichts mehr erinnern, nicht einmal an seinen Namen. Einziger Hinweis auf seine Identität ist die Tätowierung „XIII“ an seinem Hals.
Und bald stellt sich heraus, dass er eine professionelle Kampfausbildung durchlaufen haben muss. Er verfügt nicht nur über blitzartige Reflexe, sondern auch über einen ausgesprochenen Killerinstinkt. Handelt es sich hier um den fieberhaft gesuchten Präsidentenmörder? XIII wird in eine weit verzweigte Verschwörung hineingezogen und gnadenlos von der Regierung und den Geheimdiensten gejagt…
(Quelle: EuroVideo)
[Kommentar]
Haben wir das alles nicht bereits schon einmal erlebt? Ich denke weniger an den wunderbar inszenierten und erzählten „Memento“, in dem der Hauptfigur ebenfalls die Vergangenheit vorerst unerschlossen bleibt. Ich ziele vielmehr auf die „Bourne“-Titel ab, auch sie beginnen mit einem stark verwirrten und ebenfalls ausgesprochen gut ausgebildeten Attentäter, bzw. Agenten. „XIII“ setzt zwar auf eine ganz ähnliche Ausgangssituation, verschränkt sich jedoch nicht dem Betrachter gegenüber durch unterschiedliche Wissensstände und hält es einfach. Kurzum: der Zuschauer weiß stets genau so viel, wie die Hauptfigur. Das hat Charme, lässt hohe Spannung entstehen und zieht das Publikum in den Bann. Ein professionelles Drumherum sorgt letztlich für eine rundum gut erzählte Verschwörung.
[Technik]
Kommen wir zu den technischen Belangen von „XIII“. Denn die Zahl bedeutet in diesem Zusammenhang alles, nur kein Unglück. Wir profitieren davon, dass der Titel erst im letzten Jahr abgeschlossen wurde und sich nun bereits auf DVD ausleben kann. Der anamorphe 16:9-Transfer findet Platz im Seitenverhältnis 1.78:1 auf dem Datenträger und fühlt sich dort auch wohl. Die stellenweise etwas fahle Farbgebung gehört ebenso zum Programm, wie auch die oftmals auffällige Kantenschärfe, die ein wenig zu sehr in die Weichzeichnung abdriftet. Davon ab bietet das Bild saubere Kanten, ausreichend Details, genug Plastizität und saubere Kameraschwenks und Schnitte. Beständig arbeitet die Kompression störungsfrei über die gesamte Laufzeit.
Die tonale Entwicklung in „XIII“ ist relativ verhalten und zeigt sich recht unauffällig. Zwar begibt sich der Film mit Dolby Digital 5.1-Mehrkanalton aufs Parkett, kann jedoch nicht so richtig die Massen anheizen. Wahlweise geschieht dies in den Sprachfassungen Deutsch oder Englisch. Zwar ist „XIII“ recht dialoglastig, doch erleben wir auch zackige Momente voller Action, die der ausreichend dynamische Ton sinnvoll unterstreicht. Mit hinzu gemengt nehmen wir einen adäquaten Music-Score wahr und zahlreiche Hintergrundgeräusche, die das Umfeld des Geschehens zum Leben erwecken. Alles in allem kein großes Kino, dennoch eine solide Darbietung. Untertitel: keine.
[Fazit]
„XIII – Die Verschwörung“ bietet eine Mini-Serie in zwei Teilen, eine kürzere Serie ist mithin wohl auch kaum möglich. Sie findet statt auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) und bietet eine Gesamtlaufzeit von rund 174 Minuten, geteilt zu zwei Episoden, die sich unmittelbar aufeinander beziehen. Die französisch-kanadische Filmproduktion weist sich mit einer Altersfreigabe von ab 16 Jahren aus, der internationale Titel lautet übrigens „XIII – The Conspiracy“. Letztlich halten wir fest, dass wir einen gelungenen Thriller aufgetischt bekommen, den es an technischen Qualitäten nicht sonderlich fehlt. Was hingegen weniger erfreulich ist: wir erhalten praktisch keine Extras mitgeliefert. In Anbetracht der Tatsache, dass die Vorlage zum Titel bereits jahrelang bekannt ist, können wir nicht ganz nachvollziehen, warum keine Specials mit von der Partie sind. Erscheinungstermin war der 9. April, der Preis liegt bei fairen 15,- Euro. Wer Bourne mag, der wird auch „XIII“ mögen!
Andre Schnack, 17.06.2009
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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