[Einleitung]
Eine Biografie in Filmform, oder auch ein Porträt einer bedeutenden Person. Doch welche Figuren sind bedeutend und welche nicht? Auf jeden Fall kann festgehalten werden, dass Yves Saint Laurent einen sehr hohen Einfluss hatte. Auch das ist eine Leistung. Mit dem Dokumentarfilm „Yves Saint Laurent – L‘ Amour fou“ veröffentlicht Koch Media einen interessanten Titel. Ich wurde neugierig und bin nicht unbedingt das, was man einen Mode-Fan nennt. Ganz und gar nicht. Pierre Thoretton führte die Regie und vor der Kamera tummelten sich Yves Saint Laurent, Catherine Deneuve oder auch Laetitia Casta neben weiteren. Ich konnte mit die Standard Definition DVD-Veröffentlichung genauer ansehen und berichte aus erster Hand.
[Inhalt]
Eine leidenschaftliche Liebe und gelebte Leidenschaft für die Welt von Mode und Kunst: „Yves Saint-Laurent – L’amour fou“ lässt mit Pierre Bergé den lebenslangen Partner und Liebhaber der gefeierten Mode-Ikone zu Wort kommen. Ausgehend von der längst legendären Christies-Auktion, bei der beider Kunstsammlung zu exorbitanten Preisen versteigert wurde, folgt die Dokumentation dem Lebens- und Karriereweg eines Ausnahmekünstlers, dessen gesellschaftliche Existenz mindestens ebenso aufregend war wie seine extravagante Kreationen.
Gleich zwei Aufsehen erregende Produktionen haben sich 2014 dem Leben der großen Modeikone Yves Saint-Laurent gewidmet und damit auf den Filmfestivals von Berlin bis Cannes für sensationelle Schauwerte gesorgt. Die wahre Geschichte hingegen liefert Pierre Thoretton mit seiner für den César nominierten Dokumentation, die durch die Augen von Schlüsselfigur Bergé ein halbes Jahrhundert Revue passieren lässt.
(Quelle: Koch Media)
[Kommentar]
Mit den Franzosen haben wir seit jeher ein politisch oftmals eher angespanntes als entspanntes Verhältnis. Auf dem Bereich der Mode und der Künste hingegen ist dies nicht derart ausgeprägt. Hier das Beispiel einer fruchtbaren Zusammenarbeit auf diesem Gebiet. Und es entstand dabei eine ausgesprochen interessante und unterhaltsam aufbereitete Sendung mit ausreichend Frisch und einem gewissen Unterhaltungswert, der weder negativ, noch sonderlich brillant ausfällt. Wer sich ein wenig für die Thematik interessiert, der erhält hier eine gesunde handwerkliche Umsetzung und einiges an Interessantem. Schön ist auch der authentische Charme durch die scheinbar anhaltende Begleitung mit der Kamera.
[Technik]
Visuell bietet sich der Film in einem anamorphen Breitbild-Gewand an. Dabei beläuft sich das Seitenverhältnis auf das Ratio 1.78:1, was ein entsprechendes 16:9-Wiedergabegerät beinahe ausfüllt. Die Ursprünge und Quellen sind allesamt nicht auf einem Nenner. Das kann man bereits rasch nach Anschalten feststellen. Dafür sind sie allesamt in ihrer Wirkung interessant und vor allem charmant. Der Bildtransfer funktioniert, obwohl in einzelnen Kategorien keine guten Bewertungen von der Standard Definition Technologie erfolgen, soviel ist sicher. Stets authentisch in der Ausstrahlung unterstützen Technik und Machart die Filmwirkung. Kompression, in Ordnung.
Mehrkanalton kann bei solchen Themen immer noch unterstützend wirken, wenngleich es sie inhaltlich eben nicht herausfordert. „Yves Saint Laurent“ erklingt wahlweise in den Formaten Dolby Digital 5.1 sowie Dolby Digital 2.0. Bene, denn auch vom Klang her geht das alles in Ordnung. Eben mehr aber auch nicht, was mit Sicherheit zu einem hohen Anteil auch der inhaltlichen Ausrichtung gebührt. Kann man nichts machen. Qualität ist in Ordnung, vor allem ist die Aussteuerung sauber und recht ordentlich, auch was die Richtung betrifft. Untertitel sind optional in Deutsch dem Geschehen hinzu zu schalten.
[Fazit]
Gestern erst veröffentlichte ich den Review zu „Valentino: The Last Emperor“, ebenfalls eine Dokumentation über ein sehr modebezogenes Porträt eines Mode-Schöpfers. Auf einer Laufzeit von rund 99 Minuten gibt es vieles interessantes im Angebot. Das Info-Programm aus der Lizenz-Küche von Koch Media bietet somit einen interessanten Hauptfilm und als Bonusmaterial diverse Behind-the-Scenes Specials, die nochmal rund 55 Minuten Laufzeit füllen. Erscheinungstermin der Sendung auf Standard Definition DVD war der 9. Oktober 2014. Der Preis liegt bei rund 15,- Euro im Online-Handel. Wer sich für das Thema Mode und Kunst begeistern kann, der wird auch seinen Spaß an diesem Dokumentarfilm finden.
Andre Schnack, 05.11.2014
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