[Einleitung]
Nicht nur wer „Gattaca“ mochte, der sollte unbedingt weiterlesen. Dieser Review, dieser Film, scheint sich an jene zu richten, welche Science-Fiction Filme über künstliche Intelligenz und Menschen interessiert. „A.I.“ oder aber der intelligente und eher martialisch angehauchte „Blade Runner“ von Ridley Scott sind nur einige Beispiele. Hier bei „Zoe“ führte Regisseur und Drehbuchautor Drake Doremus die Arbeiten an und konnte vor der Kamera in den beiden Hauptfiguren auf Ewan McGregor sowie Léa Seydoux zählen. Diese Standard Definition DVD-Version des Films kommt von Constantin Film.
[Inhalt]
Cole (Ewan McGregor) und Zoe (Léa Seydoux) arbeiten daran romantische Beziehungen mithilfe von Computersystemen zu perfektionieren. Ihr Ziel ist es den Menschen lebenslange Partnerschaften ohne jegliches Leid zu ermöglichen. Hierfür übernimmt Cole ein neues Projekt: Synthetische Gefährten, denen es möglich ist menschliche Emotionen nachzuempfinden und zu verstehen.
Er entwickelt Ash (Theo James), einen Androiden, der eifersüchtig auf die Affäre zwischen Zoe und Cole wird und versucht die beiden Liebenden auseinanderzubringen. Als Resultat geraten alle Beteiligten in einen Abwärtssog aus Erotik, Konfusion, Drogen und Liebe, in der die Grenzen zwischen synthetischen und realen Gefühlen immer mehr verschwimmen.
(Quelle: Constantin Film)
[Kommentar]
Die Botschaft von „Zoe“ ist facettenreich und dreht sich vielleicht darum, wie Menschlichkeit erklärt werden kann. Oder aber darum, dass das Wesen eines Menschen eben nicht ausschließlich das Ergebnis eines erschaffenen Geistes in einem Körper künstlichen Ursprungs ist. Oder darum, dass – selbst wenn ein eigener, intelligenter Geist erschaffen wurde – dieser eben immer noch nicht so menschlich sein kann, wie ein natürlich geborener und heran gewachsener Mensch. All das steckt in „Zoe“ und innerhalb dieser Geschichte auch im Kopf der Figur Zoe.
Der Film ist weit weg von einem Hollywood-Blockbuster mit totalen Effekten auf breiten Bildern und Unmengen an sich übertreffenden Einfällen, welche primär dem Ziel zu unterhalten jagen. Nein, „Zoe“ gleicht vielmehr einem subtil designten Kammerspiel mit wenigen Figuren, die allesamt von sehr guten darstellerischen Leistungen ins Leben gerufen werden. Welch eine Analogie zum Inhalt des Werks. Ein emotional geschickt eingesetzter und keinesfalls in den Vordergrund dringender Music-Score unterstreicht die philosophisch, emotionalen Gedanken, die hinter dieser komplexen Thematik stecken.
Handwerklich ist das alles gut gelungen, unter wenig Einsatz massiver technischer Mittel, muss addiert werden. Das macht den gesamten Themenkomplex jedoch auch gleich viel glaubwürdiger. Anders als in Blockbuster Sci-Fi-Werken geht es hier praktisch gar bodenständig zu. Alles wirkt, wie aus der aktuellen Realität und unserer Zeit gegriffen, wurde nur in Nuancen angepasst. Der Rest spielt sich beim Zuschauer, vor allem aber bei den handelnden Figuren, im Kopf ab…
[Technik]
Wir erhalten einen 2.39:1-Transfer vor die Augen, der sich sehen lassen kann. Die Farben, überwiegend warm und freundlich in ihrer Wirkung und Natur, überzeugen auf ganzer Linie und erschaffen eine Bilderwelt, die unserer aktuellen Zeit entspricht, ohne dabei langweilig oder karg zu wirken. Gezielt eingesetzte und gut eingebettete, visuelle Effekte fallen zu keinem Zeitpunkt negativ auf. Der Kontrast ist gut, die Kantenschärfe für den Medien-Typ üblich. Kompressionsartefakte oder Störungen sind nicht auszumachen und ich war rundum zufrieden mit dem anamorph gefassten Bild.
Beim Sound gibt es die Auswahl zwischen Deutsch und Englisch. Beide sind auf der Disc im Format Dolby Digital 5.1 vorzufinden. Eine weitere DD 2.0-Tonspur sowie Untertitel für Hörgeschädigte richten sich ausschließlich an das deutschsprachige Publikum. „Zoe“ bietet keine akustischen Schmankerl oder aber Finessen, sondern besinnt sich auf die Basics. Ein stilsicher durch den Film führender Music-Score sorgt für eine stetig wirkende, emotionale Begleitung. „Zoe“ hat eine klare, fassbare Sprachausgabe und gute Klangfarbe, nur eben keine sonderlich spürbare Räumlichkeit.
[Fazit]
„Zoe“ ist ein Standard Definition-Titel, der inhaltlich auf seiner Laufzeit von rund 100 Minuten zu überzeugen versteht. Vielleicht mag der eine oder andere denken, dass der Film etwas langsam, gemächlich vorgeht, was jedoch nicht stimmt. Lässt man sich auf das Thema ein, die Emotionen der Figuren, so kann „Zoe“ zuschlagen und trifft den Nerv. „Zoe“ erschien in dieser Version im November 2018 mit einer Altersfreigabe von ab 12 Jahren und zu einem Preis von rund 12,- Euro im Onlinehandel. Tatsächlich richtet sich der Titel jedoch an ein wohl älteres, jedenfalls reiferes Publikum. Extras sind abgefasst im folgenden Umfang:
- Interview mit Ewan McGregor (ca. 5 Min.)
- Interview mit Christina Aguilera (ca. 8 Min.)
- Trailer (je 2 Min.)
Andre Schnack, 22.01.2019
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